Zuerst mit Pümpel versuchen
Wenn das Abwasser nicht mehr abfließt, ist Soforthilfe gefragt. Die Ursache für einen Verschluss der Abflussrohre sind in der Mehrheit der Fälle Schmutzanstauungen. Sie bilden eine Art Pfropfen und hindern das nachkommende Wasser am Durchfluss. Bis zu einem gewissen Grad sind diese Pfropfen durch die Erzeugung von Luftbewegung bewegbar.
Die Saugglocke, auch als Pümpel bekannt, erzeugt abwechselnd Druck und Vakuum, was den Schmutzklumpen idealerweise in Bewegung setzt. Wenn der Pfropfen zu stark verkeilt oder zu groß geworden ist, reicht die Luftbewegung nicht mehr aus. Als intensiverer mechanischer Schritt ist ein Anbohren und Einfangen des Schmutzes möglich. Die Abflussspirale ist gefragt.
Wo Pfopfen entstehen
Abflussrohre ragen nur auf kurzen Wegen aus Wänden oder Böden heraus. Bei Duschen und Badewannen liegt nur der unmittelbare Einlass frei. Schmutz setzt sich bevorzugt an Rohrrichtungsänderungen, Verjüngungen oder anderen Stellen fest, die in irgendeiner Weise Halt bieten. Dabei kann es sich auch um eine klebrige Substanz handeln, die irgendwo an der Rohrwand hängengeblieben ist.
Schon kleinere Mengen können, vergleichbar mit dem Effekt eines bergab rollenden Schneeballs, schnell eine Eigendynamik entwickeln. Weitere Schmutzpartikel im nachkommenden Abwasser bleiben zunehmend hängen und „wachsen“ das Rohr zu. Die Abflussspirale wird zu diesen Stellen geführt.
Funktionsweise der Spirale
Die Abflusspirale besteht aus einer elastischen Metallfeder, die bis zu mehrere Meter tief in ein Abwasserrohr eingeführt wird. Das Drehen um die eigene Achse wird durch eine Handkurbel oder einen Motor ausgelöst. Der am vorderen Ende befindliche u-förmige Haken bohrt sich in den Pfropfen.
Je nach Schmutzbestandteilen kann der Pfropfen durch das Bohren aufgelöst und zerstört werden oder der Haken verfängt sich im Stauschmutz. Dann kann die Abflusspirale durch eine Umkehrung der Drehrichtung und langsames Herausziehen eine Angelfunktion ausüben.