Beton glatt schleifen: ein Trend greift immer weiter um sich
Lange Zeit wurde Beton nur geschliffen, um ihn aufrauen zu können. Das Polieren von Beton, um sehr glatte Betonoberflächen zu erhalten, war eher die Ausnahme. Aber in den letzten Jahren setzte auch ein Trend hin zu Beton ein. Längst gilt der Kunststein nicht mehr als grau und öde.
Vom herkömmlichen Sichtbeton zur polierten Betonoberfläche
Sichtbeton im privaten Wohnumfeld ist längst ein fest etablierter Trend. Doch nicht nur der Beton-Look ist es, den Menschen inzwischen schätzen. Beton lässt sich auch völlig glatt schleifen. Mithilfe verschiedener Zuschläge (Kies in unterschiedlicher Farbgebung) erzeugt eine glatt geschliffene Betonoberfläche durchaus die Optik von Terrazzo oder einer anderen hochwertigen Bodenveredelung.
Betonschleifen unterscheidet sich maßgeblich von anderen Werkstoffen
Jedoch ist das Glattschleifen von Beton nicht mit Schleifarbeiten an Metall, Holz oder anderen Materialien vergleichbar. Durch die Härte des Materials sind deutlich mehr Schritte erforderlich, damit Beton glatt geschliffen werden kann:
- bereits beim Betongießen das Verdichten vom Beton berücksichtigen
- Beton fräsen
- Beton schleifen
- Beton polieren
- gegebenenfalls Beton nachbehandeln
Die erste Betonschicht muss abgefräst werden
Die massive Vorbehandlung ist nicht grundlos. Beim Gießen von Beton ist es nicht vermeidbar, dass schwere Bestandteile etwas nach unten sinken. Gleichzeitig bildet sich im oberen Bereich einer Betonschicht dadurch eine Betonschlammschicht, der Betonschleier. Selbst bestes Verdichten des Betons kann das nicht völlig vermeiden.
Nicht jede Betonschicht ist zum Glattschleifen geeignet
In der Folge gibt es im oberen Bereich je nach Qualität des Betons und dem anschließenden Verdichten eine unterschiedliche tiefe Schicht, die sich nicht zum Glattschleifen eignet. Diese Schicht muss erst abgefräst werden. Weil dabei eine entsprechend raue Oberfläche entsteht, müssen Sie diese wiederum mehrfach schleifen. Abschließend wird dann die an sich schon sehr glatte Oberfläche des Betons noch poliert.
Beton glatt schleifen: fräsen, schleifen, polieren
Bei der Verwendung des Werkzeugs gilt dabei folgende Faustregel: mit jedem Schleifschritt verdoppelt sich die Körnung des Schleifmaterials. Beginnen Sie also mit einer Körnung 80, wäre das im nächsten Schritt Körnung 160, dann 320 usw. Um eine Oberfläche aus Beton überhaupt fräsen und schleifen zu können, werden Schleifteller mit sogenannten Diamantsegmenten bestückt (diese sind austauschbar).
Das Werkzeug zum Schleifen von Beton
Dabei handelt es sich um Klauen, die aus einem Kunststoff-Diamantstein-Gemisch bestehen und entsprechend lange Standzeiten zum Schleifen und Fräsen gewährleisten. Während diese Arbeiten auch weitgehen – und mit einem enormen Krafteinsatz natürlich – auch mit Handmaschinen durchgeführt werden können, müssen zum absoluten Glattschleifen von Beton entsprechend große Betonschleif- bzw. Fräsmaschinen verwendet werden.
Schon die Rezeptur des Betons ist ausschlaggebend
Wie vorab angesprochen, ist aber auch die Qualität des Betons schon beim Gießen von enormer Wichtigkeit, wenn die Betonoberfläche absolut spiegelglatt geschliffen werden soll. Das Mischungsverhältnis vom Beton als auch Zusatzstoffe und Zusatzmittel sind hier entscheidend. Darunter fallen auch Vergütungen vom Beton, beispielsweise Beton mit Stahlfasern. Wichtig ist vor allem die Wassermenge.
Vorsicht bei der Verwendung von zuviel Zuschlagwasser
Beton wird nicht einfach besser verarbeitbar, wenn mehr Wasser zugegeben wird. Der Zement reagiert mit dem Wasser, außerdem kommt es auch zu chemischen Prozessen direkt um die Oberflächen des Zuschlags (Kies). Je mehr Wasser zugesetzt wird, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Beton später beim Aushärten reißt.
Um glatt geschliffenen Beton noch edler erscheinen zu lassen, kann er noch weiter behandelt werden. Dazu können Sie den Beton ölen oder wachsen.