Wo gepflastert wird – und warum
Gepflasterte Wege bieten nicht nur eine saubere Optik in Hauseinfahrt und Garten, sondern sie bilden auch eine glatte Oberfläche, die gut begehbar und befahrbar ist, daneben auch besser vor Verschmutzung geschützt als lediglich planierte Wege. Auf gepflasterten Wegen besteht auch weniger Unfallgefahr durch Stolpern als auf nicht gepflasterten Untergünden. Pflasterungen sind daher nicht nur ein optisches Mittel und ein Schutz vor den verschmutzenden Einflüssen widriger Witterungen, sondern auch ein Mittel, um die Sicherheit rund um Haus und Garten zu erhöhen.
Betonpflaster versus Granitpflaster
Pflastersteine aus Granit gelten als das härteste, widerstandsfähigste und natürlichste Material für Pflasterungen. Ihr Nachteil ist dabei vor allem das hohe Gewicht, der deutlich höhere Preis und die geringere Auswahl an Färbungen und Musterungen. Daneben ist Granitpflaster manchmal auch schwieriger zu verlegen als Betonpflastersteine.
Die Vorteile von Betonpflastersteinen sind also:
- geringerer Preis
- größere Vielfalt
- leichteres Gewicht – das spielt zum Beispiel bei Transporten und Anlieferungen eine wichtige Rolle
- vielfach einfacher zu verlegen
Als Nachteil fällt eigentlich nur die gegenüber Granit doch geringere Haltbarkeit ins Gewicht, aber kaum jemand rechnet bei Pflasterungen tatsächlich in Haltbarkeitskategorien von mehreren hundert Jahren, und auch Betonpflaster kann durchaus viele Jahrzehnte unbeschadet überstehen, wenn es richtig verlegt wurde.
Kosten von Betonpflaster und Granitpflaster
Wie bei allen Baumaterialien ist die Kostenhöhe nach oben hin immer fast unbegrenzt, wenn es um besondere und exotische Materialien geht – nachfolgend aber einige Richtpreise zur besseren Orientierung:
Betonpflastersteine kosten in einfachen Ausführungen rund 7 – 9 Euro pro Quadratmeter, manche Sonderangebote oder Restposten liegen sogar noch deutlich darunter. Für die gehobene Klasse muss man etwa das Doppelte rechnen, rund 16 – 18 Euro pro Quadratmeter. Die Obergrenze für bestimmte Premium-Produkte liegt hier aber nicht selten bei 60 – 100 Euro pro Quadratmeter oder sogar darüber.
Für den Preis spielen auch noch weitere Kriterien eine Rolle:
- Form des Betonpflastersteins
- benötigte Menge, größere Mengen sind oft deutlich billiger
- Vorhandensein eventueller Restposten oder Sonderposten
Im Vergleich dazu sind Granitpflastersteine deutlich teurer: hier liegt der Richtpreis bei etwa 38 Euro pro Tonne, das heißt günstige Steine, die meist aus China stammen, beginnen bei etwa 15 Euro pro Quadratmeter, gutes Steinmaterial aus etwas näherliegender Produktion liegt aber nicht selten bei 80 Euro pro Quadratmeter und oft noch weit darüber. Anders als bei Betonsteinen kommen beim Granitpflasterstein auch noch andere Preiskriterien zum Tragen, nämlich
- Härtegrad – gemessen auf einer Skala von 1-10, mit einem Wert von 8 hat man schon einen der härtesten Natursteine, die überhaupt vorkommen
- Oberflächenbeschaffenheit und
- Farbgebung
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Mengen spielen hier natürlich ebenfalls eine gewisse Rolle, allerdings nicht so sehr wie bei Betonpflastersteinen.
Ökobilanz von Betonpflastersteinen gegenüber von Granitpflastersteinen
Granit ist zwar ein Naturstoff, die Ökobilanz liegt aber dennoch insgesamt deutlich schlechter als bei Betonpflastersteinen, da Granit ein Tiefengestein ist, das aufwendig gefördert werden muss. Vieles aus der Billigproduktion stammt dabei aus China, was hohe Transportwege und eine dementsprechend hohe CO2-Belastung bedeutet. Beton wird dagegen meist lokal hergestellt, auch die Ausgangsmaterialien für Beton sind Naturmaterialien, auch wenn der Baustoff selbst industriell hergestellt wird. Betonpflastersteine sind also insgesamt gesehen deutlich ökologischer als der Naturstoff Granit.
Ein Blick zurück
Im Mittelalter wurden nur die Straßen sehr bedeutender Städte gepflastert, und das auch oft nicht durchgehend. Der Rest der Landschaft musste sich mit sehr einfachen Karrenwegen begnügen, die bei Regen und im Frühjahr oft tief verschlammt und von Fuhrwerken kaum befahrbar waren. Fortschrittlicher waren da die Römer: die auf Dämmen befindlichen Römerstraßen, deren Verlauf heute noch zu erkennen ist, waren in der Römerzeit so etwas wie durchgehend gepflasterte „Autobahnen“ die einen schnellen und sicheren Personen- und vor allem Waren- und Truppenverkehr ermöglichten und damit zum Erfolg der Römer in Europa ganz wesentlich beitrugen. Ihr Bau war eine monumentale Leistung.
Verlegung von Betonpflastersteinen
Mit Gummihammer, Richtlatte und Schnüren bewaffnet kann sich auch der Heimwerker an die Verlegung der Betonsteine wagen. Eine wichtige Bedeutung beim Verlegen hat auf jeden Fall die Vorbereitung des Untergrunds, sie ist für die spätere Tragfähigkeit des Betonpflasters überaus wichtig.
Die Untergrundvorbereitung umfasst dabei:
- Abstecken des Pflasterbereichs und Abtragen von etwa 15 – 20 cm Boden
- Auslegen des Bodens mit einem Vlies, auffüllen des Bodens mit einer dünnen Kiesschicht, um eine stabile Grundlage zu schaffen
- Auffüllen mit feinem Fugensand und sorgfältiges Abziehen mit der Richtlatte, damit ein ebener Verlegegrund ensteht
Beim Verlegen selbst sollten Sie so vorgehen:
- Die Pflastersteine sollten, Randsteine zuerst, im Abstand von rund 3 – 5 Millimeter verlegt werden. Mit dem Gummihammer festklopfen und auf exakte waagerechte Ausrichtung und die richtige Höhe achten, mit der Wasserwaage öfters kontrollieren.
- Nach der fertigen Verlegung so lange feinen Fugensand einkehren, bis der sich verfestigt und die Pflastersteine fest miteinander verbindet.
Verlegemuster
Je nach Wunsch können Betonpflastersteine sowohl im Kreuzgitterverband als auch im Flechtzaun, Ornament- oder Streifengitterverband verlegt werden, daneben können mosaikartig auch Muster gelegt werden, unter Umständen auch mit Pflastersteinen in verschiedenen Farben.
Preise für Handwerksleistungen beim Pflastern
Die Kosten für Pflasterarbeiten weichen teilweise je nach Betrieb – aber auch je nach zu pflasternder Fläche, örtlichen Gegebenheiten und gewünschten Steinen oft deutlich voneinander ab, im Mittel bewegen sie sich jedoch in einem Preisbereich von rund 50 – 100 Euro pro Quadratmeter inklusive (günstiger) Steine und ohne besondere Verlegemuster.