Entfernen und Austauschen von Fliesen
Bodenfliesen sind enormen Belastungen ausgesetzt. Sie werden begangen, in Feuchträumen sind sie Wasser, Reinigungs- und Pflegemitteln ausgesetzt, in Außenbereichen der Witterung. Hinzu kommt, dass Fliesen früher in einem Zementbett verlegt wurden, das eine begrenzte Lebensdauer hat. Zudem gibt es zahlreiche Fliesendekore, die irgendwann nicht mehr passend sind. Neue Fliesen auf alten Fliesen zu verlegen, kommt häufig nicht in Frage, da die Aufbauhöhe zu groß ist. Aus diesem Grund müssen alte Fliesen entfernt werden.
Gutes Werkzeug und die richtige Technik
Mit hochwertigem Werkzeug und der richtigen Arbeitstechnik ist das Entfernen weniger anstrengend und schweißtreibend als gedacht. Bei groben Arbeiten sollte man nicht blindlings auf die Fliesen einschlagen. Andernfalls kann das Entfernen anstrengender werden, als es sein sollte. Im schlimmsten Fall kann der Untergrund so stark beschädigt werden, dass eine teure Komplettsanierung notwendig wird, da die darunter liegende Fußbodenheizung beschädigt wurde.
Anleitung zum sauberen und schnellen Entfernen von Bodenfliesen
- Wasser
- Klebeband
- Abdeckfolie
- Schlagbohrmaschine mit Fachmeißel
- Kabeltrommel
- Hammer
- Flachmeißel
- evtl Betonschleifmaschine
1. Vorbereitung
Räumen Sie den Raum, in dem Sie die Bodenfliesen entfernen möchten, möglichst aus. Schwere oder sperrige Möbelstücke, die Sie umstellen möchten, sollten Sie mit Folie abdecken. Fenster und Zugangstüren sollten staubdicht abgeklebt werden. Der beim Entfernen der Fliesen aufgewirbelte Staub verfolgt Sie andernfalls monatelang.
2. Entfernen der Bodenfliesen
a) Entfernen der ersten Fliese
Unter Bodenfliesen befindet sich oft nicht der gesamte Fliesenkleber. Klopfen Sie mit einem Hammer auf die Fliesen und suchen Sie nach einer hohlen Fliese. Haben Sie eine hohle Fliese gefunden, zerschlagen Sie sie mit Hammer und Meißel. Dann haben Sie eine gute Ausgangsposition, um die restlichen Bodenfliesen zu entfernen.
Sind alle Bodenfliesen in Ordnung, kann man mit einem Winkelschneider eine Fliese entlang der Fuge herausschneiden. Alternativ, und vor allem wesentlich staubärmer, können Sie die erste Fliese vorsichtig mit Hammer und Meißel entlang der Fuge herausschlagen. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um den Untergrund nicht zu beschädigen.
b) Das Entfernen der übrigen Fliesen
Setzen Sie den Meißel schräg auf dem Untergrund am Fliesenkleber an. Meißel sind in einem Winkel von 45 Grad zugespitzt. In diesem 45 Grad Winkel treiben Sie den Meißel unter die Fliesen. Auf diese Weise können Fliesen großflächig entfernt werden.
Setzen Sie den Meißel in einem zu flachen Winkel an, splittern die Fliesen stückweise und Sie haben einen deutlich höheren und kräftezehrenden Mehraufwand. Ist der Winkel zu steil, dringt der Meißel in den Untergrund ein und kann den Estrich beschädigen. Schlimmer ist es, wenn Sie die Fußbodenheizung beschädigen. Selbst wenn kein Schaden sichtbar ist, können starke Vibrationen entstehen, die den Untergrund schädigen.
3. Nacharbeiten
a) Bodenfliesen in Fliesenkleberbett
Herkömmlicher Fliesenkleber lässt sich oft ebenso leicht entfernen wie Bodenfliesen. Möglicherweise müssen Sie an einigen Stellen nacharbeiten. Setzen Sie den Meißel dazu ebenfalls in einem Winkel von 45 Grad an.
b) Bodenfliesen in Zementbett
Sehr alte Bodenfliesen liegen oft in einem dicken Zementbett, das schwer zu entfernen ist. Abhängig von den geplanten Sanierungsarbeiten (Neuverlegung von Fliesen, Parkett, etc.) muss der Boden jedoch möglichst eben sein und vollständig abgetragen werden. Dazu sollte der Einsatz einer Betonschleifmaschine in Betracht gezogen werden.
Entfernen Sie Fliesen in Mietwohnungen nie ohne schriftliche Zustimmung des Vermieters, da sie zur Bausubstanz zählen. Der Vermieter kann später die Wiederherstellung oder Schadenersatz verlangen.
Entfernen Sie Bodenfliesen, weil es unter ihnen feucht ist, können Sie im Anschluss keine neuen Fliesen verlegen, ohne zuvor die Ursache beseitigt zu haben. Reicht eine zusätzliche Sperrgrundierung aus, müssen Sie dem Untergrund genügend Zeit zum Trocknen geben, bevor Sie mit der Bearbeitung fortfahren. Andernfalls wird die Feuchtigkeit regelrecht eingeschlossen, woraus Auflaufkrankheiten resultieren. Das vollständige Austrocknen kann je nach Jahreszeit mehrere Wochen in Anspruch nehmen.