Zuständig für die Trinkwasserversorgung
Zuallererst wird mit dem Brunnenputzer die Tätigkeit des Reinigen eines Brunnens verbunden. Auch wenn es sicherlich anstrengendere Tätigkeiten gab, stellte die enorme Wichtigkeit des Brunnenputzers beziehungsweise Brunnenmeisters seine Arbeit in den Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit.
Da viele Brunnenkonstruktionen in der Geschichte auf Holz gegründet waren, „schulten“ viele Zimmerleute auf die spezifischen Anforderungen um. Einem Brunnenmeister, der neben der Bezeichnung Brunnenputzer aus als Brunnenfeger bekannt war, oblag die sichere, funktionierende und saubere Trinkwasserversorgung der Bevölkerung.
Lebensbedrohliche Risiken
Außer dem „glitschigen“ Arbeitsumfeld hielten und halten Brunnen eine besondere Herausforderung für Brunnenputzer bereit. Häufig wurde in früheren Zeiten nicht erkannt, das Grundwasser kohlensäurehaltig sein konnte. Durch die Ausgasung wurde der Sauerstoff schon nach wenigen Metern knapp. Viele Brunnenputzer ließen auf diesem Weg ihr Leben.
Zur Bedrohung durch zu geringen Sauerstoffanteil im Brunnenschacht gesellten sich weitere gesundheitsschädliche Risiken. Das ständig feuchte Klima bildete einen bevorzugten Nährboden für Algen, Pilze und Bakterien aller Art. Die Forschung kannte die Macht der Erreger damals noch nicht und so starben viele Brunnenputzer im Nachhinein an den Spätfolgen ihrer Arbeit.
Ursprung des Brunnenputzers
Die tatsächliche Herkunft der Redewendung beziehungsweise des Sprichworts, „arbeiten, trinken oder schwitzen wie ein Brunnenputzer“ ist sprachwissenschaftlich nicht endgültig geklärt. Auch wenn der Begriff mutmaßlich und wahrscheinlich aus dem Mittelalter überliefert ist, gab es auch in Schriften älteren Datums bereist Erwähnungen dieser Tätigkeit. Insbesondere die historisch bedeutsame Wasserversorgung des Römischen Reiches kannte Brunnenputzer unter vielen unterschiedlichen Bezeichnungen.