Das Für und Wider bei der Dachversiegelung
Wie so häufig gibt es auch bei der Dachversiegelung Befürworter und Gegner. Die einen argumentieren, man wolle den Hausbesitzern nur unnötig Geld aus der Tasche ziehen, die anderen behaupten, dass es den Gegnern nur um den Verkauf neuer Dachziegel und das lukrative Neueindecken des Dachs ginge. Wie so häufig ist die Wahrheit in der Mitte zu suchen.
Zunächst muss ein Dach aus bestimmten Materialien bestehen, damit Sie es überhaupt versiegeln können.
- Dachpfannen aus Beton
- Dachpfannen aus Ziegel
- Dachplatten aus Faserzement
Grundsätzliche Anforderungen an das Dach
Das Dach sollte mindestens 10 bis 15 Jahre alt sein, bevor Sie überhaupt an eine Versiegelung denken. Der Schwefelanteil in neuen Ziegeln ist sehr hoch und würde sich negativ auf die Versiegelung auswirken. Andererseits werden Dachziegel so hergestellt, dass eine dünne Beschichtung besteht. Ist diese Beschichtung noch intakt, muss auch keine Versiegelung vorgenommen werden.
So erkennen Sie den Bedarf einer Dachversiegelung schnell
Allerdings entsteht beim Ablaufen des Wassers von einem Dach auch Reibung. Die gesamten Witterungsverhältnisse von Frost bis Hitze setzen den Dachsteinen ebenfalls zu. Kontrollieren Sie einfach die Regenrinne nach Versandungen. Findet sich sehr viel Sand in den Dachrinnen, sind das erste Anhaltspunkte, die für eine Dachbeschichtung sprechen.
Hier schützt die Dachbeschichtung
Ist nämlich die schützende Erstbeschichtung der Dachsteine abgetragen, nehmen sie auch Wasser auf. Moose und Flechten wachsen dann nicht nur tief in den Stein, auch speichern sie zusätzlich Wasser. Bei hartem Frost kann es die Dachziegel dann sprengen. Doch kann die Verwitterung der Dachsteine auch schon zu weit fortgeschritten sein. Je nach verwendeten Dachziegeln sollten diese eine Mindeststärke besitzen. Bei Frankfurter Pfannen wären das beispielsweise mindestens 1,4 cm.
Ist die Verwitterung weit fortgeschritten, hilft das Versiegeln nicht mehr
Neben der Beschaffenheit der Substanz der Bedachung müssen Sie auch den Dachstuhl genau inspizieren. Anzeichen für einen größeren Sanierungsbedarf finden Sie unter anderem in den nachfolgenden Kriterien.
- Moos und Flechten auf der Innenseite der Dachziegel
- die innenliegenden Flechten und Moose finden sich bereits auf dem Dachstuhl
- Schimmelpilze am Dachstuhl
Erfüllt Ihr Dach überhaupt noch die gesetzlichen Bestimmungen?
Daneben spielen aber auch die Eigenschaften der Bedachung eine wichtige Rolle. Eventuell können gesetzliche Auflagen zur Energiedämmung nicht mehr oder bald nicht mehr erfüllt werden. In diesem Fall wäre die Dachversiegelung Ressourcenverschwendung.
Die Arbeitsschritte der Dachversiegelung
Das Dachversiegeln besteht aus mehreren Arbeitsschritten, die bei der Ausführung durch einen Fachbetrieb im Vertrag exakt ausgewiesen sein sollten.
- Überprüfen der gesamten Substanz (Dachstuhl und Bedachung)
- Reinigen der Dachziegel (Kaltwasserfräse oder Hochdruck-Heißwasser)
- vollständiges Abtrocknen
- Beschichten und Versiegeln der gereinigten Fläche
Die Reinigung der Dachfläche
Schon das Reinigen der Dachziegel ist heikel. Keinesfalls darf das Wasser so auf die Dachsteine geleitet werden, dass es unter das Dach auf den Dachstuhl gelangt. Arbeitskräfte ohne entsprechende Berufserfahrung neigen dazu, das Wasser richtig unter die Überhänge zwischen den einzelnen Ziegeln zu leiten.
Das Versiegeln der Dachfläche
Hier gilt besonderes Augenmerk den verwendeten Versiegelungen. Lassen Sie sich nicht von einer vermeintlichen Farbbrillanz blenden. Der optische Aspekt ist zwar wichtig, aber dennoch untergeordnet. Setzen Sie bei der Dachversieglung ausschließlich auf Reinacrylat-Produkte. Keinesfalls sollten Sie minderwertige Styrolacrylate verwenden.
Vergessen Sie nicht, Ersatzdachziegel ebenfalls zu beschichten. Andernfalls müssen Sie im Bedarfsfall Dachpfannen mit einer anderen Farbe einsetzen.
Asbesthaltigen Faserzement (umgangssprachlich auch als Eternitplatten bekannt) können Sie nicht versiegeln. Asbesthaltige Faserzementplatten dürfen aufgrund des Asbestanteils nicht gereinigt oder mechanisch bearbeitet werden. Ob Ihre Faserzementplatten Asbest enthalten, erfahren Sie durch eine schnelle labortechnische Untersuchung, die auch von Fachbetrieben (Dachdeckerbetriebe etc.) angeboten wird.
Ist der Dachstuhl beispielsweise durch Schimmel befallen, besteht großer Sanierungsbedarf. Selbstverständlich bieten wir Ihnen im Hausjournal auch zahlreiche Ratgeber in diesem Bereich, also zum Beispiel zum [Aufbauen vom Dachstuhl].