Statik des Dachs
Die Statik eines Steildachs zu berechnen, ist durchwegs kompliziert. Im Allgemeinen ist man als Laie damit auch nicht konfrontiert, da solche Berechnungen ohnehin nur ein zugelassener Baustatiker verbindlich durchführen kann.
Ausbauten oder Umbauten am Dach sind darüber hinaus immer genehmigungspflichtig, neben den Plänen des Architekten wird zum Erteilen der Genehmigung auch eine detaillierte statische Berechnung des Dachs verlangt.
Es lohnt aber zu wissen, welche Aspekte einen Einfluss auf die statischen Gegebenheiten am Dach haben.
Zusammengefasst sind das:
- Konstruktionsweise des Dachs (Satteldach, Walmdach, …)
- Kräftesituation (wohin werden die Kräfte abgeleitet: in die oberste Geschoßdecke, in die Außenwände, gibt es Ringanker, etc.)
- Schneelast
- Windlast
- Last durch die Dachhaut, Wärmedämmung, Zusatzkonstruktionen, Hinterlüftung
Schneelast und Windlast
Schneelast
Die Schneelast ist besonders wichtig, da das Gewicht von schwerem Nassschnee sehr hoch sein kann. Dadurch entstehen in schneereichen Wintern schnell sehr hohe Flächenlasten, die das Dach noch zusätzlich abtragen muss.
Von besonderer Bedeutung ist das auch für Flachdächer, auf denen die Schneelast nicht abrutscht, sondern liegenbleibt. Für die Berechnung der Schneelast ist Deutschland in sogenannte Schneelastzonen eingeteilt, die für die Berechnung herangezogen werden. Daneben spielt auch die Höhe des jeweiligen Gebäudes und die geografische Höhenlage (mehr Schnee in Gebirgslagen) eine Rolle für die Berechnung.
Windlast
Der auf das Dach auftreffende Wind ist ebenfalls eine Kräfteeinwirkung auf das Dach. Es muss in der Lage sein, diesen Kräften zu widerstehen. In Deutschland gibt es für die Berechnung insgesamt vier sogenannte Windlastzonen, die die Basis der Berechnung und Dimensionierung bilden. Daneben stellen wiederum die geografische Höhenlage des Gebäudes und die Gebäudehöhe wesentliche Faktoren für die Berechnung dar.
Berechnung von Dachziegelbedarf
Um zu ermitteln, wie viele Dachziegel man für die Eindeckung benötigt, reicht es nicht, die Dachfläche zu kennen. Je nach Dachneigung, Dachform und gewähltem Dachziegel-Modell kann der Flächenbedarf von Dachziegeln sehr unterschiedlich sein. Deshalb werden bei Dachziegelmodellen immer „von – bis Werte“ angegeben.
Die meisten Dachziegelhersteller geben aber für ihre Dachziegelmodelle Planungs- und Berechnungstools frei, mit denen sich zumindest grob der Bedarf an Dachziegeln abschätzen lässt. Die Berechnung sollte gegebenenfalls aber immer von einem erfahrenen Dachdecker noch einmal geprüft werden, da kein Berechnungsprogramm wirklich völlig exakte Ergebnisse liefert.
Die konkreten Kosten für eine Dacheindeckung kann immer nur ein Dachdecker wirklich verlässlich ermitteln.
Solar- und PV-Anlagen
Wenn auf einem Dach eine Solaranlage oder eine Photovoltaik-Anlage installiert werden sollen, spielen nicht nur Dachneigung und Dachausrichtung eine Rolle, sondern auch die Tragkraft des Dachs. Auch hier sollte man in jedem Fall gemeinsam mit einem Dachdecker-Fachbetrieb planen und die Berechnungen den Fachleuten überlassen.