Der nachhaltigste aller Vorteile eines Dielenbodens – das mögliche Renovieren
Oft wird dieser Vorteil fälschlicherweise als Nachteil verkannt, weil der Zeitfaktor meist keine Berücksichtigung findet. Das Renovieren eines durchschnittlich beanspruchten Schiffsdielenbodens erfolgt frühestens nach 10 Jahren. Wurde der Holzboden sogar kontinuierlich gepflegt, können 20 oder 25 Jahre bis zur ersten notwendigen Dielenbodenrenovierung vergehen. Andere Bodenbeläge müssten Sie unterdessen schon mindestens ein Mal erneuern.
Dielenboden renovieren: reparieren, schleifen und versiegeln
Damit aber der renovierte Dielenboden durch dieselbe Strapazierfähigkeit überzeugt, und beim nächsten Mal ebenfalls erst nach einer solch langen Zeit saniert werden muss, ist die Sanierung der Dielen fachgerecht und akkurat durchzuführen. Nachfolgend erhalten Sie eine umfängliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zum geschickten und hochwertigen Renovieren von Schiffsdielenböden. Das Renovieren eines Dielenbodens setzt sich aus drei Arbeitsbereichen zusammen: dem Instandsetzen, dem Schleifen und der abschließenden Versiegelung des Dielen- oder Parkettbodens.
Einen Dielenboden Schritt für Schritt professionell renovieren
- Parkett-Fugenlösung oder Holzkitt
- Leim
- Schrauben
- Nägel
- eventuell neue Sockelleisten
- Polierwachs oder Öl
- Versiegelung (Öl, Wachs, Lack, Lauge etc.)
Dielenboden renovieren – instand setzen
- Hammer
- kleiner Meißel
- Durchschlag
- Spachtel
Dielenboden renovieren – schleifen
- Akkuschrauber
- Eckenschleifer (Delta- oder Exzenter-Schleifmaschine)
- Band- oder Walzenschleifgerät
- Poliermaschine
- Tellerschleifer oder Winkelschleifgerät
- Einweg-Atemmasken
- Ohr- /Gehörschutz
- Farbroller
Dielenboden renovieren – pflegen (Finish)
- Pinsel
- Leinentücher
1. Den Dielenboden renovieren – das Instandsetzen
a) Überstehende Schrauben, Nägel, Splitter
Zunächst entfernen Sie mit dem kleinen Meißel und einem Hammer behutsam die Abschlussleisten, falls Sie sie weiterverwenden wollen. Jetzt schlagen Sie überstehende Nägel mit Hammer und Durchschlag in die Dielen ein (versenkt). Fehlende Nägel ersetzen Sie. Überstehende Dielenschrauben versenken Sie mit dem Akkuschrauber, fehlende ersetzen Sie. Nun entfernen Sie noch überstehende Spreißel und Holzsplitter mit der Spachtel.
b) Risse und Fugen
Risse und Fugen können Sie mit der Parkettfugenlösung, Holzkitt oder einem Gemisch aus Sägemehl und Leim verschließen. Bedenken Sie jedoch, dass viele Risse durch die Dielenbewegungen beim Begehen auftreten und sich dadurch wieder öffnen könnten.
2. Den Dielenboden renovieren – das Schleifen
a) Die richtige Körnung des Schleifpapiers
Bei jedem Arbeitsschritt verwenden Sie eine andere Körnung des Schleifpapiers. Mit welcher Körnung Sie beginnen, hängt davon ab, wie stark der Dielenboden renovierungsbedürftig ist. Bei neuen Böden beginnen Sie mit einer 40er Körnung, alte Dielen schleifen Sie mit 24er Körnung oder bei Lackversiegelungen mit 16er Schleifpapier (diagonales Schleifen). Anschließend verwenden Sie beim Längsschleifen 60er oder 80er Körnung (neuer Dielenboden), 40er oder 60er Körnung bei einem alten Boden. Von Schleifgang zu Schleifgang erhöhen Sie auf Körnung 100 bis 120.
b) Diagonal schleifen
Den ersten Schleifdurchgang starten Sie diagonal zu den Dielen. Dabei schieben Sie den Walzenschleifer Bahn für Bahn über die erste, dann über die zweite Zimmerhälfte. Sollten noch Lackreste oder vertiefte Beschädigungen sichtbar sein, wiederholen Sie diesen Schleifvorgang bis zu zwei Mal. Auch zuvor überstehende oder aufgewölbte Dielen sollten jetzt wieder plan sein.
c) Mit dem Dielenverlauf schleifen
Nun schleifen Sie den zweiten bis dritten oder vierten Schleifgang mit dem Dielenverlauf und verwenden bei jedem Schleifgang die entsprechend feinere Körnung des Schleifpapiers. Ob drei oder vier Schleifgänge hängt maßgeblich davon ab, ob es ein Erstschliff eines neuen Dielenbodens oder ein echtes Dielenbodenrenovieren eines alten Belags ist.
d) Abschluss des Schleifens – das Finish
Abschließend können Sie die Dielen jetzt mit einer Körnung zwischen 120 und 150 mit dem Winkel- oder Tellerschleifer behandeln. Ersatzweise können Sie auch eine Poliermaschine mit Polieröl oder Polierwachs verwenden.
e) Ecken und Kanten
Die Ecken und Kanten des Dielenbodens schleifen Sie mit dem Eckenschleifgerät mit der jeweils selben Schleifpapierkörnung wie die große Schiffsdielenbodenfläche mit dem Walzenschleifer.
3. Das Finish – Versiegeln, Ölen, Wachsen
Nun können Sie den Dielenboden abschließend noch mit entsprechenden Pflegemitteln behandeln und versiegeln. Sie können den Dielenboden ölen, wachsen, lackieren, beizen, laugen und vieles mehr. Entsprechend hängen die verschiedenen Versiegelungsschritte von der gewählten Versiegelungsmaßnahme ab.
Ein weit über 100 Jahre alter Dielenboden sieht nach einer professionell durchgeführten Renovierung aus wie neu.
Schleifmaschinen können Sie bereits in jeder kleinen Stadt ausleihen. Verlangen Sie explizit Maschinen mit einem Staubauffangbeutel. Handelt es sich um einen sehr alten Dielenboden, wissen Sie nicht, womit er behandelt wurde. Wurde ein Dielenboden früher mit einer Säure härtenden Versiegelung bearbeitet, könnten Sie unter Umständen beim Abschleifen krebserregende Stoffe wie Formaldehyd freisetzen. Staubbeutel und Atemmaske sollten also ein absolutes Muss sein.