Gebäudeabdichtung und Entwässerung
Grundsätzlich ist bei Gebäuden eine solche Abdichtung vorzusehen, dass bei jedem vorhandenen Lastfall kein Wasser in das Gebäude eindringen kann. Das sieht bereits die DIN 18195 so vor.
Ist das Gebäude aber bereits durch eine solche fachgerecht ausgeführte Abdichtung vor eindringendem Wasser geschützt, ist eine zusätzliche Ableitung von Oberflächenwasser (Sickerwasser) nicht unbedingt erforderlich. Es gilt dabei aber den schwerstmöglichen Lastfall beim Planen der Abdichtung zu berücksichtigen.
Das bedeutet, dass auch eventuell nur schlecht versickerndes Niederschlagswasser und natürlich der höchste bislang gemessene Grundwasserstand bei Planung und Ausführung der Abdichtung mit einbezogen werden müssen.
Grundwasser
Eine Drainage ist immer dann grundsätzlich verboten, wenn das Grundwasser in der Höhe der sogenannten Gründungssohle steht, oder gar darüber. In diesen Fällen darf keinesfalls eine Drainage eingebaut werden. Sie würde „im Grundwasser stehen“ und eine Ableitung des Wassers wäre überhaupt nicht möglich.
Gegen eine solche Belastung durch Grundwasser hilft nur eine entsprechende Abdichtung des Gebäudes bis zum höchsten in der Vergangenheit gemessenen Grundwasserstand.
Zudem genehmigen Behörden Drainagen in der Regel ohnehin nur, wenn es sich um eine Belastung durch Sickerwasser oder Niederschlagswasser handelt. Grundwasser über Drainagen abzuleiten wird im Allgemeinen nicht genehmigt.
Sickerfähigkeit selbst überprüfen
Wie gut die Sickerfähigkeit eines Bodens ist, hängt von seiner Beschaffenheit ab. Mit einem einfachen Test können Sie das selbst herausfinden:
1. Loch graben (50 cm x 50 cm x 50 cm)
2. Das Loch 2 Stunden lang immer wieder mit Wasser auffüllen
3. 30 cm Wasser auffüllen. Alle 10 Minuten bis zu dieser Marke nachfüllen. Insgesamt wird 4 mal nachgefüllt.
Entscheidend für die Beurteilung der Sickerfähigkeit ist die Menge, die nachgefüllt werden muss. Muss man weniger als 1,5 Liter Wasser bei den einzelnen Nachfüllgängen auffüllen, ist die Versickerungsfähigkeit des Bodens gering. Bis zu 3 Liter pro Nachfüllgang ist die Versickerung mittelmäßig. Mussten Sie jeweils nach 10 Minuten mehr als 3 Liter nachfüllen, ist der Boden gut versickerungsfähig.