Elektronik – das Herzstück jeder Spülmaschine
Ohne umfassende Elektronik kommt heute keine Spülmaschine mehr aus. Die Elektronik steuert und beeinflusst zahlreiche Prozesse:
- Strom- und Wasserverbrauch
- daraus resultierend die benötigte Wassermenge nach Beladung
- verschiedene Reinigungsprogramme
- die Dauer der Reinigung nach dem Verschmutzungsgrad
- daraus resultierend die Wassertemperatur
- Überwachung verschiedener Prozesse auf Defekte und Fehlfunktionen
Wie sich Elektronik gegenüber Elektromechanik auswirkt
Ältere Geräte mussten in vielen Bereichen zumeist noch mit einer elektro-mechanischen Ausstattung auskommen. Beispielsweise musste die Wassermenge über Schwimmer ermittelt werden. Heute ermitteln Sensoren die Trübung des Wassers und daraus resultierend, wie lange das Wasser in einem Spülgang verwendet werden kann. Aber auch die Länge eines Prozesses wird so gesteuert.
Nicht nur Arbeitsprozesse werden gesteuert
Aber die Elektronik in der Spülmaschine unterstützt nicht nur in vielfältiger Weise den gesamten Arbeitsprozess der Geschirrspülmaschine. Auch Fehlfunktionen werden festgestellt und gegebenenfalls der betreffende Prozess gestoppt. Im Fehlerspeicher werden diese Funktionsstörungen dann abgelegt, je nach Relevanz kann der betreffende Prozess dann auch nicht mehr gestartet werden.
Um größere Schäden zu verhindern, werden Prozesse auch abgeschaltet
Damit kann es dann sein, dass die Spülmaschine nicht mehr heizt, spült, abpumpt, trocknet, Wasser einlaufen lässt usw. Meist ist den Benutzern einer Spülmaschine dann gar nicht klar, dass eine Fehlfunktion in der Elektronik vorliegt. Vielmehr wird sofort auf das entsprechende Bauteil oder eine Baugruppe geschlossen. Gerade bei Spülmaschinen der neuen Generationen ist es daher wichtig, auch zu überprüfen, ob womöglich ein Fehler im Fehlerspeicher abgelegt wurde.
Fehlerspeicher auslesen und Geräte-Reset
Moderne Geräte weisen dabei darauf hin, dass ein entsprechender Eintrag im Fehlerspeicher vorliegt, indem beispielsweise verschiedene LEDs dauerhaft blinken. Dann muss der Fehlerspeicher der Spülmaschine ausgelesen und gegebenenfalls gelöscht werden. Das Löschen des Fehlerspeichers ist mit dem Reset der Spülmaschine gleichzusetzen.
Bei abgespeicherten Fehlern immer etwas um die Ecke denken
In einigen Fällen kann es sein, dass sich ein Fehler nur einmalig ergeben hat. Ebenso kann sich die Elektronik aber auch aufgehängt haben. Dann ist mit dem Löschen des Fehlerspeichers das Problem behoben und das Gerät sollte wieder normal laufen. Liegt jedoch ein echter Defekt vor, wird der Fehler im betreffenden Arbeitsprozess sofort wieder gemeldet und gegebenenfalls angeschaltet. Es kann vorkommen, dass einer der Sensoren defekt ist. Ebenso kann aber eine Fehlfunktion zu dem Abspeichern des Fehlers führen, der nur indirekt beteiligt ist.
Auch ein scheinbar nicht beteiligter Defekt kann einen Sensor auslösen
Dazu wieder ein Beispiel. Geht aus dem Fehlercode hervor, dass der Wasserdruck beim Wassereinlauf aus der Wassertasche der Spülmaschine in die Sprüharme zu niedrig war, schaltet die Heizung gegebenenfalls nicht ein. Der Fehler kann unterdessen in einer verstopften Wassertasche der Spülmaschine zu finden sein. Es müssen als bei derReparatur der Spülmaschine auch die Prozesse Berücksichtigung finden, die an einem Arbeitsgang beteiligt sind.
Fehler in der Elektronik selbst
Doch neben den Defekten, die die Elektronik meldet oder dann entsprechend Arbeitsprozesse dauerhaft stoppt, gibt es auch noch die Fehlfunktionen, die durch die Elektronik selbst ausgelöst werden. Beinahe ein Klassiker ist eine ausgelötete Lötstelle der Leiterbahn für die Heizungsregelung auf der Steuerplatine. Die Platinen-Designer machen immer wieder den Fehler, Standardabmessungen auch für diese Leiterbahn zu wählen.
Die ausgelötete Steuerplatine
Es kommt zur Überhitzung, die Lötstelle lötet sich aus. Es kann aber auch daran liegen, dass das Relais, das hier aufgeschaltet ist (eventuell auch direkt auf die Platine gelötet), verklebt und dann zur Überhitzung der Leiterbahn führt. Dieses Problem lässt sich feststellen, wenn die Heizung des Geschirrspülers nicht mehr funktioniert. Ansonsten sind Defekte an der Programmsteuerung und Leistungselektronik eher selten.
Verschmutzung statt echter Defekt
Neben Defekten kann aber auch ein verschmutzter Sensor zu einer Fehlfunktion führen. Das heißt, ein Sensor muss nicht gleich immer kaputt sein. Allerdings ist auch für das weitere Überprüfen der Steuerelektronik fundiertes Elektroniker-Fachwissen erforderlich, um die Anlage entsprechend durchmessen zu können. Eine generell gültige Anleitung lässt sich hier nur schwer erstellen, da es bei vielen Arbeitsprozessen teils große Unterschiede je nach Gersteller gibt.
Voraussetzungen zum Beheben von Störungen an der Elektronik
Daneben sind auch zahlreiche Daten notwendig, damit Sie die gesamte Regelelektronik überprüfen können:
- Stromlaufpläne und Schaltpläne
- gegebenenfalls Vergleichsmessdaten
- gegebenenfalls Explosionszeichnung der Spülmaschine
- Fehlercode-Tabelle
- Anleitung zum Auslesen des Fehlerspeichers (Menüführung für das verdeckte Menü)
Auch beim Laien muss nicht sofort der Kundendienst gerufen werden
Insbesondere für weniger technisch begabte Besitzer einer Spülmaschine ist es aber wichtig, zu wissen, dass oftmals nur ein Reset der Spülmaschine durchzuführen ist, welches nicht mehr als eine Minute benötigt. Bei einem defekten Relais lässt sich ein solches im Zubehörhandel oft für unter einen Euro erwerben, während die Hersteller von Haushaltsgeräten für Originalteile Preise im mittleren zweistelligen Eurobereich aufrufen.