Was meint der Begriff „schlüsselfertig“?
Unter einem schlüsselfertigen Haus versteht man eine Variante, bei der die Fertighausfirma nicht nur den Rohbau, sondern alle Arbeiten des Innenausbaus übernimmt. Zum Innenausbau gehören neben relativ leichten Arbeiten wie beispielsweise dem Tapezieren oder Fliesen legen auch anspruchsvolle Tätigkeiten wie die Elektro- oder Sanitärinstallation. Ist das schlüsselfertige Haus also fertiggestellt, können Sie direkt einziehen.
Das Gegenteil zum schlüsselfertigen Haus stellt das Ausbauhaus dar: Hier bekommen Sie zwar den fertigen Rohbau, müssen allerdings alle Arbeiten des Innenausbaus selbst übernehmen; auch für geübte Handwerker ist dies meist eine Herausforderung.
Wenig Aufwand, höhere Kosten
Der Vorteil des schlüsselfertigen Hauses liegt auf der Hand: Sie müssen weder aufwändige noch anspruchsvolle Tätigkeiten selbst übernehmen und unterliegen einer deutlich geringeren zeitlichen Belastung in der Bauphase. Während Ihr Bauträger alle Arbeiten übernimmt, können Sie Ihren beruflichen und privaten Alltag wie gewohnt weiterleben.
Doch warum entscheiden sich dann trotzdem viele Bauherren für ein Ausbauhaus? Klar, weil die Kosten deutlich niedriger sind als beim schlüsselfertigen Fertighaus. Während Sie beim Kauf einen erheblichen Betrag sparen, der durch wegfallende Lohnkosten zustande kommt, müssen Sie viel Zeit, Geduld und auch handwerkliches Können aufweisen, um den Innenausbau selbst auszuführen. Die höheren Kosten sind also der deutliche Nachteil der schlüsselfertigen Variante.
Das schlüsselfertige Haus als Fertighaus
Dabei ist das schlüsselfertige Fertighaus nicht etwa ein teurer „Luxus“, sondern im Vergleich mit anderen Alternativen sogar günstig. Vergleicht man es mit einem schlüsselfertigen Massivhaus, kommen die ganzen Vorteile des Fertighauses zum Tragen: Nicht nur die industrielle Bauweise und ein eingespielter, schneller Aufbau, sondern auch auch die zentrale Organisation durch den Bauträger sorgt für eine klare Ersparnis gegenüber dem Massivhaus.
Das schlüsselfertige Fertighaus ist quasi selbst eine „Ersparnis“; das Ausbauhaus ist nur eine Steigerung, die eine maximale Kostenersparnis ermöglicht. Sie sollten allerdings nicht denken, dass ein Fertighaus automatisch günstiger ist: Die steigende Individualität im Fertigbau sorgt dafür, dass sie auch hier einzigartige und entsprechend teure Häuser bauen können.
Beispielhafte Kalkulation
Das folgende Beispiel soll Ihnen zeigen, was ein durchschnittliches, schlüsselfertiges Fertighaus kostet. Das Beispiel führt ein Einfamilienhaus mit einer Grundfläche von 120 Quadratmetern auf, das 600 Quadratmeter große Grundstück lässt genügend Raum für Gestaltungsfreiheit. Die angegebenen Preise können je nach Anbieter und Region natürlich stark variieren.
Kostenübersicht | Preis | 1. Grundstück, 600 qm | 40.000 EUR | 2. Erschließung des Grundstücks | 10.000 EUR | 3. Schlüsselfertiges Fertighaus ( Einfamilienhaus, 120 qm ) | 200.000 EUR | 4. Keller | 35.000 EUR | 5. Außenanlagen ( Terrasse, Garten ) | 15.000 EUR | 6. Sonstiges ( Grunderwerbssteuer, Notar ) | 10.000 EUR | Gesamt | 310.000 EUR |
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Natürlich sind diese Kosten nur beispielhaft und im echten Leben in viele Einzelkosten mehr untergliedert. Die Kalkulation zeigt aber: Nicht nur das schlüsselfertige Fertighaus selbst kann teuer sein, sondern auch die entstehenden Nebenkosten; verlieren Sie diese nicht aus dem Auge, um eine realistische Preisvorstellung zu behalten.