Warum eine Feuerlöscherpflicht?
Jeder Unternehmensbereich, also sowohl das Lager als auch ein kleiner Abstellraum sind potenziell durch Brände gefährdet. Die Teeküche ist ebenso gefährdet wie das Büro. Defekte Elektrogeräte, die im Stand-by-Betrieb laufen, sind eine vielfach unterschätzte Gefahr. Werden dann noch durch Unachtsamkeit die Lüftungsschlitze von Kühlschränken, Computern, Druckern oder Produktionsgeräten zugestellt oder mit Akten verdeckt, kommt es durch den Hitzestau schnell zu einem Schwelbrand, der sich zu einem Vollbrand ausdehnen kann.
Personenschutz vor Bestandsschutz
Wichtig ist in erster Linie natürlich der Personenschutz. Daher sind in den meisten größeren Betrieben auch Brandschutzbeauftragte und Ersthelfer vorgeschrieben. Dies sind Angestellte, die durch eine Zusatzqualifikation in der Lage sind, ihre Kollegen im Notfall aus dem Gebäude zu führen und alle notwendigen Rettungsmaßnahmen einzuleiten.
Wartung ebenfalls Pflicht
Spätestens nach zwei Jahren muss ein Feuerlöscher einer sachkundigen Prüfung unterzogen werden. Wurde der Feuerlöscher ausgelöst und benutzt, muss ebenfalls eine Wartung vorgenommen werden. Gleichzeitig muss das Löschmittel nachgefüllt oder erneuert werden.
Im privaten Haushalt ist der Feuerlöscher oft keine Pflicht, dennoch sollte er alle zwei Jahre überprüft werden, wenn er schon da ist. Im gewerblichen Bereich ist die Prüfung jedoch ebenso wichtig, wie das Vorhandensein eines Feuerlöschers. Ein überalterter Feuerlöscher, der nicht geprüft wurde, ist ebenso strafbar, als wäre gar kein Feuerlöscher vorhanden.
Wartung und Prüfung ist notwendig:
- wenn der Feuerlöscher ausgelöst wurde
- nach zwei Jahren
- wenn sichtbare Beschädigungen entstanden sind, beispielsweise durch einen Wasserschaden
Feuerlöscher ist Pflicht
Sobald ein Angestellter beschäftigt wird, muss mindestens ein Feuerlöscher im Betrieb vorhanden sein. Dies kann auch eine Aushilfe sein, die zum Beispiel bei einem Freiberufler oder Künstler für wenige Stunden beschäftigt wird. Gerade diese Berufsgruppen sind allerdings häufig nicht über diese Pflicht informiert und versäumen die Anschaffung von Feuerlöschern.
Unterstützung vom Profi
Jeder Fehler, der bei der Anschaffung und Installation von Feuerlöschern, Brandmeldern und dergleichen gemacht wird, kann im schlimmsten Fall Leben kosten. Da auch der Gesetzgeber diese Sachlage sehr streng beurteilt, sollte man sich als Arbeitgeber unbedingt Hilfe von einem professionellen Fachmann für Brandschutz holen.
Dieser ermittelt nicht nur, wie viele Löschmitteleinheiten vorgehalten werden müssen. Er kann die genauen Aufstellorte für die jeweiligen Feuerlöscher gut einschätzen. Zudem weiß er genau, welches Löschmittel im Unternehmen an welchem Einsatzort am praktikabelsten ist. So wird sicher im Bürobereich, wo es viele elektronische Geräte gibt, eher ein Schaumlöscher empfohlen. Für das Lager ist es dann vermutlich eher ein ABC-Pulverlöscher, den der Fachmann empfiehlt.
Terminplanung und Bedarfsplanung
Die ordnungsgemäße Planung des Brandschutzes sowohl für einen Kleinstbetrieb als auch für große Unternehmen mit verschiedenen Produktionslinien kann der Profi besser einschätzen und planen. Er behält dann auf Wunsch auch die Wartungstermine im Auge, sodass hier keine Unstimmigkeiten und Probleme mit vergessenen Terminen entstehen können.
Der Profi übernimmt viele Pflichten für den Unternehmer:
- Planung der Löscheranzahl / Löschmitteleinheiten
- Planung Aufstellorte
- Planung welches Löschmittel je Aufstellort
- Anbringung und Installation der Feuerlöscher
- Überwachung der Termine für Wartungen
- Einweisung der Mitarbeiter
- Kennzeichnung Flucht- und Rettungswege
- Durchführung von Brandschutzübungen
Fachbetrieb für Brandschutz
Wer in der Nähe kein Unternehmen für Brandschutz kennt, wendet sich am Besten an den bvbf, das ist der Bundesverband der Brandschutz Fachbetriebe e.V. in Kassel. Der Verband findet sich auch im Internet unter www.bvbf-brandschutz.de.
Auswahl des Feuerlöschers
Neben dem gewählten Löschmittel spielt auch die Art des Feuerlöschers eine Rolle. Während der Dauerdrucklöscher etwas leichter ist als der Aufladelöscher, wird seine Wartung erheblich teurer. Im professionellen Bereich ist der Aufladelöscher nicht nur aus diesem Grund gebräuchlicher.
Aufladelöscher
Hier sind das Löschmittel und das Treibgas in getrennten Behältern untergebracht. Das geschieht meist unsichtbar im Inneren des Feuerlöschers. Durch das zusätzliche Gehäuse für das Treibgas wird der Aufladelöscher natürlich etwas schwerer.
Außerdem wird das Löschmittel mit einer kleinen Verzögerung freigesetzt, da sich zunächst Löschmittel und Treibgas vermischen müssen. Allerdings sind diese Feuerlöscher trotzdem nicht so störungsanfällig wie ein Dauerdrucklöscher.
Druckentweichung
Bei einem Dauerdrucklöscher sind Treibgas und Löschmittel vermengt. Kommt es hier zu geringen Undichtigkeiten, kann das Treibmittel unbemerkt entweichen. Der Feuerlöscher ist dann im Notfall vollkommen nutzlos. Diese Probleme entstehen beim Aufladelöscher nicht.
Einziges Argument für einen Dauerdrucklöscher im gewerblichen Bereich können schwächere Personen sein, die unter Umständen den schweren Aufladelöscher nicht handhaben können.
Diese Aspekte müssen bei der Auswahl des Feuerlöschers beachtet werden:
- Art des Löschers
- Löschmittel
- Feuerlöschergröße
- Anzahl der Löscher