Decksysteme für das Flachdach
Flachdächer müssen in jährlichen Abständen auf Undichtigkeiten kontrolliert werden. Etwa alle 10 bis 15 Jahre werden sie dann neu gedeckt. Zum Decken stehen verschiedene Systeme zur Auswahl.
- Flachdachdeckung mit Bitumenbahnen
- Flachdachdeckung mit EPDM-Folien
- Flachdachdeckung mit einer Beschichtung aus Flüssigkunststoff
Das Decken eines Flachdachs mit Bitumenbahnen
Zum Decken vom Flachdach mit Bitumenbahnen können Sie wieder drei verschiedene Verlegesysteme unterscheiden.
- das Verschweißen der Bitumenbahnen
- das Kaltverlegen der Bitumenbahnen
- das Ausgießen mit Flüssigbitumen und anschließenden Bitumenbahnen
Das Flachdach mit Bitumenbahnen verschweißen
Die aufgerollten Bahnen werden an der Unterseite mit einem Gasbrenner unmittelbar vor dem Ausrollen erhitzt, damit sich das Bitumen besser mit dem Untergrund verbindet. Die Stoß an Stoß verlegten Bitumenbahnen werden dann am Stoß miteinander verschweißt und somit abgedichtet. Verschweißtes Bitumen wird entweder zwei- oder dreilagig verlegt, wobei jede Lage immer quer zur darunterliegenden verlegt wird.
Das Flachdach mit kaltverlegbaren Bitumenbahnen decken
Bei Bitumenbahnen, die zum Kaltverlegen geeignet sind, finden Sie an der Unterseite eine abziehbare Folie. Darunter befindet sich eine Kaltkleberschicht. Auch an den Stößen werden die Nähte dann mit Kaltkleber abgedichtet. Anwendung finden kaltverlegte Bitumenbahnen hauptsächlich als Dampfsperre für das darunterliegende Flachdach.
Das Gießen von Flüssigbitumen
Das Gießen von Flüssigbitumen, in das dann die Bitumenbahnen ausgelegt werden, ist eine veraltete und nicht mehr oft angewandte Technik. Daher wollen wir sie hier auch nur ergänzend erwähnen.
Die Flachdachdeckung mit EPDM-Folie
EPDM-Folie wird aus synthetischem Kautschuk hergestellt. Während Bitumen im Lauf der Zeit langsam von Wasser aufgelöst wird, ist EPDM widerstandsfähig. Aber auch der Schutz gegen Ozon und UV-Strahlung ist deutlich besser.
Wurde eine zusätzliche Kiesschicht als UV-Schutz und Temperaturschutz aufgebracht, kann diese nun weggelassen werden. Aber Vorsicht: es gibt Dächer, die so konstruiert sind, dass die Beschwerung durch den Kies Teil der Konstruktion ist. Außerdem dient der Kies als Speicher für Regen- und Schmelzwasser.
Die EPDM-Folie wird verklebungsfrei verlegt und nur an den Bahnüberlappungen verklebt. An den Rändern (Dachdurchdringungen, Wandanschlüsse) wird die Folie ebenfalls verklebt. Ein mit EPDM-Folie gedecktes Dach kann auch begrünt werden.
Flüssigkunststoff zum Flachdachabdichten
Flüssigkunststoff setzt sich als Beschichtung für Flachdächer immer mehr durch. Moderner Flüssigkunststoff weist ähnliche Eigenschaften wie die EPDM-Folie auf, nur dass hier eine nahtlose Abdichtung erfolgt.
Zusätzlich kann ein spezielles Vlies eingelegt werden. Das kommt auch an Wandabschlüssen und Durchdringungen zum Einsatz. Außerdem können Sie damit auch Wasserabflüsse tief abdichten.
Fazit: bestmögliche Deckung für ein Flachdach
Die bestmögliche Eindeckung ist der Flüssigkunststoff. Allerdings nur dann, wenn entsprechend hochwertige Produkte verwendet werden. Daher waren Flüssigkunststoffbeschichtungen lange Zeit auch nur auf den Dächern von Betriebsgebäuden zu finden.
Wenn Sie es jedoch nicht scheuen, Ihr Flachdach alle 10 bis 15 Jahre neu einzudecken, ist auch die Verlegung mit Bitumenbahnen sehr effizient und dabei kostengünstig, aber wiederkehrend. Beim Trend hin zu Flachdach-Begrünungen ist aber zu EPDM-Folien zu raten, da diese witterungsbeständig und langlebig sind. Die mechanische Belastung durch die Begrünung ist bei hochwertigen Folien ebenfalls kein Problem.
Das Hausjournal bietet Ihnen zahlreiche weitere Beiträge zu Flachdächern. So finden Sie hier auch Anleitungen zum [Beschichten von Flachdächern] mit Flüssigkunststoff oder zum Verlegen von Bitumenbahnen.