Besonderheiten bei Furniertüren
Bei vielen Holztüren handelt es sich um furnierte Türen. Das Furnier ist eine 0,3 bis 5 mm dicke Echtholzschicht, die zumeist auf industriell hergestellte Unterbauten wie zum Beispiel aus Pressspan aufgetragen wird. Dadurch erhalten die Türen den Anschein einer massiven und damit edel wirkenden Holztüre. Da es sich um Holz handelt, können Sie Furniertüren auch wie Holz streichen, sollten aber immer die dünne Stärke der Furnierschicht berücksichtigen. Außerdem ist im Furnier oft die Maserungsstruktur des Holzes dreidimensional erhalten. Wollen Sie eine furnierte Türe nicht nur mit einem transparenten Schutzanstrich versehen, sondern mit einem farbigen Anstrich, ist es angeraten, die Türen vorab zu spachteln.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Streichen von furnierten Türen
- Anlauger (alternativ Waschbenzin)
- eventuell Grundierung
- Lack (Buntlack oder transparente Lasur)
- eventuell Klarlack als Decklack
- eventuell Lackspachtel
- eventuell Polyesterspachtel
- Schleifpapier in entsprechenden Körnungen
- Klebeband
Abdeckfolie
- Farbrolle (Schaumstoff feinporig, beflockt etc.)
- Lackwanne mit Farbabstreifer
- Schwingschleifer
Schleifklotz - Japanspachtel
- Staub bindendes Tuch
1. Vorbereiten der furnierten Türen
Generelle Vorbereitungen
Grundsätzlich ist es immer ratsam, die Vorbereitungsarbeiten im Freien, einer Werkstatt oder Garage durchzuführen, da es zu einer intensiven Staubentwicklung kommt. Bevor Sie mit den eigentlichen Vorbereitungsarbeiten beginnen, ist es empfehlenswert, die furnierten Türen mit einem Anlauger oder Waschbenzin zu wischen.
Das Furnier schleifen
Sind die Furniere bereits gestrichen (Klarlack als auch Buntlack) müssen Sie den alten Lack zunächst vollständig abschleifen. Achten Sie explizit an den Rändern und Kanten, dass Sie nicht zu tief in das dünne Furnier schleifen und es versehentlich beschädigen.
Die furnierten Türen spachteln und erneut schleifen
Jetzt können Sie kleiner Beschädigungen und Risse mit Lackspachtel beheben. Wollen Sie die furnierten Türen großflächig spachteln, empfiehlt sich dünn mit einer Japanspachtel aufgetragener Polyesterspachtel. Den Spachtel lassen Sie den Herstellerangaben folgend trocknen, anschließend schleifen Sie ihn mit dem Furnier plan. Insbesondere, wenn Sie die Holzstruktur neutralisieren wollen, müssen Sie das gesamte Furnier spachteln und schleifen.
Die vorbereitete Türe intensiv und akkurat reinigen
Abschließend müssen Sie die Türen von Fetten und von Staubpartikeln befreien. Dazu können Sie entweder einen Fettreiniger oder wieder das Waschbenzin verwenden. Nach dem vollständigen Abtrocknen wischen Sie das Furnier mit einem Staub bindenden Tuch, wie es Lackierer verwenden. Beschläge und Teile, die Sie nicht entfernen konnten, kleben Sie sauber mit Klebeband ab.
2. Grundieren der furnierten Türen
Jetzt streichen Sie die furnierten Türen mit der Grundierung. Lassen Sie die Grundierung dann abtrocknen. Der Hersteller bietet die jeweiligen Informationen, wie lange Sie die Grundierung trocknen lassen müssen.
3. Die furnierten Türen streichen
Nun können Sie mit dem Streichen der furnierten Türen beginnen. Bei vielen Farbsystemen – so zum Beispiel bei wasserbasierten Acryllacken – ist es notwendig, die Farbe in zwei Arbeitsdurchgängen zu streichen, damit sie genügend Deckkraft erhält. Lassen Sie den Basislack den Herstellerangaben entsprechend trocknen und tragen dann den Klarlack auf.
Verwenden Sie möglichst lösungsmittelfreie Farbsysteme und greifen Sie stattdessen auf einen Acryllack auf Wasserbasis zurück. Diese modernen Lacke sind nicht im Ansatz so gesundheitsschädlich wie Kunstharzlacke, die oft über Monate ausdünsten können. Gerade bei Türen zu Schlaf- und Kinderzimmern sind wasserbasierte Acryllacke eindeutig vorzuziehen.
Wenn Sie furnierte Türen in Mietwohnungen und Häusern streichen wollen, müssen Sie sich vorab das Einverständnis des Vermieters einholen. Der kann ansonsten das Rückarbeiten beim Auszug fordern, was beim Streichen und Lackieren von Furnieren jedoch nicht möglich ist. Das Einverständnis sollte immer schriftlich vorliegen, um spätere Missverständnisse zu vermeiden.