Zwei Arbeitsbereiche
Grundsätzlich besteht das Sanieren einer Holzdecke aus zwei Arbeitsbereichen. Die Auflagen der Balkenköpfe spielen nicht nur für die Decke selber, sondern für die gesamte Gebäudestatik eine Rolle. Zum zweiten Bereich gehören die Balkenverläufe einschließlich der Füllungen und Querverbindungen wie Stakhölzern. Neben dem Erhaltungszustand sind Durchbiegung, Unebenheiten, Setzung und aufgebrachte Estriche zu bewerten, zu entfernen und zu erneuern.
Bevor ein Freilegen der Balken erfolgt, ist die Kontrolle der Balkenköpfe erforderlich. Sie erleichtern das Finden der Deckenbalken und geben Aufschluss über den zu erwartenden Sanierungsaufwand. In den meisten Fällen kann bereits in diesem Stadium beurteilt werden, ob Balken ausgetauscht werden müssen oder ein Reparieren ausreicht.
Balkenköpfe zuerst
Die vorangehende Kontrolle der Balkenköpfe dient auch der Arbeitssicherheit bei den folgenden Arbeiten, da sich in fast allen Fällen die Tragfähigkeit der Holzbalken an den Auflagebereichen festmacht. Nur in seltenen Fällen können Holzbalken auf der Verlaufsstrecke solch starke Schäden aufweisen, dass die Tragfähigkeit eingeschränkt wird.
Sollten sich an den Balkenköpfen irreparable Ausfransungen, Vermoderungen, Verstaubungen, Insektenbefall oder Schimmel zeigen, dürfen diese nicht mittels Spachteln oder Überbrücken ausgebessert werden. In diesen Fällen muss ein kompletter Austausch erwogen werden. Für jegliche Art der Weiterverwendung bestehender Balken sind fachgerechte statische Berechnungen unverzichtbar, um ein Einsturzrisiko auszuschließen.
Deckentypen und Freilegungsgrad
Beim Freilegen der Holzbalkendecke wird von oben und von außen nach innen vorgegangen. Die Art der Füllungen kann sich zur Raummitte hin ändern, wobei die Grundhaltekonstruktion gleich bleibt. Vier Konstruktionstypen sind üblich:
- Dübelbalkendecke
- Windelbodendecke mit gewickelten Staken
- Kreuzstakungsdecke
- Einschubdecke
Für das Restaurieren der Holzbalken muss der erforderliche Grad des Freilegens bestimmt werden. Viele Schüttungen und Füllungen sind mehr als hundert Jahre alt und können oft bedenkenlos in ihrem Zustand belassen werden. Eine Kontrolle bezüglich Tierspuren und Nistplätzen ist empfehlenswert, um eventuelle organische Ablagerungen zu lokalisieren. Alle Füll- und Schüttmaterialien, die eine Art von Feuchtigkeit enthalten könnten, müssen auf vollkommene Durchtrocknung geprüft beziehungsweise durchsucht werden. Oft hilft nur eine Umschichtung.