Eigenschaften von Kalk
Kalk ist einerseits atmungsaktiv, andererseits auch besonders feuchtigkeitsresistent und von Natur aus Schimmel hemmend. Er nimmt als reiner Kalk auch gut Gerüche auf und wirkt bis zu einem gewissen Maß auch desinfizierend. Vor allem wegen dieser Eigenschaften gilt reiner Kalk auch heute noch bei vielen Bauern als das beste Mittel um die Ställe damit auszuweißen. Früher wurde Kalk und Kalkputz aber praktisch für alles verwendet, sowohl für die Außenseite als auch für die Innenseite von Gebäuden, Wänden und Decken. Reiner Kalk erzeugt eine leuchtend weiße Farbe, konserviert Steingebäude und hält sie frei von Flechten und Moos. Ein alter, seit Jahrhunderten bekannter Geheimtipp ist, vor einem Anstrich jedem Eimer Kalk ein bis zwei Packungen möglichst fetten Quark beizumengen: die enthaltenen Milchbestandteile helfen bei feuchten Steinen die Feuchtigkeit aus der Wand schneller verdunsten zu lassen, und damit trockenere Wände zu erhalten. Auch Restaurateure wenden diesen Trick bis heute an, wenn sie alte Gebäude sanieren – dem Vernehmen nach funktioniert das auch mit Ziegelwänden immer noch ganz gut.
Moderner Kalkputz
Auch moderner Kalkputz, der heute als klassischer Putz, aber auch als Roll- und Streichputz erhältlich ist, ist ebenso schimmelhemmend, geruchsreduzierend und atmungsaktiv. Er kann eine Menge Feuchtigkeit aufnehmen und eignet sich deshalb auch für alle Feuchträume, wie etwa Bäder oder Keller. Spritzwassergefährdete Bereiche sollten Sie aber natürlich besser verfliesen – und nicht verputzen. Reine Kalkputze für die Außenseite von Gebäuden werden heute eher selten verwendet – möglich ist es aber. Die atmungsaktiven Eigenschaften von Kalk kommen so dann an beiden Seiten des Gebäudes zum Tragen. Die Verarbeitung von modernen Kalkputzen ist nicht schwieriger als bei anderen Putzen – besonders einfach geht es natürlich mit Roll- oder Streichputz, der sich auch von weniger geschickten Hobby Handwerkern selbst auftragen lässt. In vielen Fällen wird Kalkputz als Strukturputz verwendet, mit Korngröße zwischen 0,5 und 1 mm – beachten muss man hier aber, dass je höher die Korngröße ist, desto geringer die Ergiebigkeit des Gebindes.