Keramikmesser als Alternative zur Stahlklinge
Keramik ist ausgesprochen hart und lässt sich äußerst dünn schleifen. Diese Vorzüge haben die Japaner schon früh erkannt und nutzten das Material für ihre Messerklingen. Aus Japan kamen die Keramikmesser auch zu uns.
Messerklingen unterscheiden sich in ihren Härtegraden, die auch preisbestimmend wirken. Für Stahl gilt die Maßeinheit HRC (Härte nach Rockwell), ein hoher Wert verheißt große Härte und damit einen geringen Verschleiß. Keramikmesser lassen sich orientiert an der Rockwell-Tabelle ebenfalls besser einordnen.
- Küchenmesser-Härten für Stahlklingen liegen ungefähr zwischen 52 und 65 HRC.
- Küchenmesser aus Stahl im unteren Preissegment besitzen eine Härte von 52 bis 55 HRC.
- Ein sehr gutes Keramikmesser kann ungefähr bei 67 HRC eingeordnet werden.
- Viele günstige Keramikmesser mit Stahlkern VG-10 sind ungefähr bei 60 HRC angesiedelt.
Bedenken Sie, dass ein einziger Schritt in der Rockwell-Tabelle bereits einen spürbaren Unterschied bewirkt. 52er-Messer sind sehr flexibel und nach kurzer Benutzung schon wieder stumpf. Je weiter die Härte-Werte nach oben steigen, desto länger dauert es bis zum nächsten Schärfen.
Weitere Vorteile von Keramikmessern
- Keramik ist im Gegensatz zu Stahl resistent gegen Säuren (z.B. aus Früchten).
- Messer aus Keramik besitzen eine äußerst pflegeleichte Oberfläche.
- Reine Keramik kann nicht rosten.
- Das Eigengewicht einer Keramikklinge ist viel geringer als das einer Stahlklinge.
- Keramik ist chemisch rein.
Wie lässt sich ein stumpfes Keramikmesser nachschärfen?
Bis ein gutes Keramikmesser stumpf wird, hat es eine lange Einsatzzeit hinter sich. Die meisten Hersteller von derartigen Messern empfehlen, die wertvolle Klinge von einem Fachmann schleifen zu lassen, um diese nicht zu beschädigen.
Wer sich selbst an dieser Aufgabe versuchen will, sollte streng nach Anleitung vorgehen, um keine Schäden anzurichten. Verwenden Sie einen speziellen Diamantschleifer mit rutschfester Unterlage. Achten Sie darauf, dass die Klinge nicht abbricht – gehen Sie entsprechend vorsichtig vor.
Eine Anleitung zum Schärfen von Keramikmessern
- evtl. etwas Wasser
- Diamantschleifer
- Keramikmesser
- Lappen
1. Das Keramikmesser richtig halten
Halten Sie das Messer am Griff gut fest, legen Sie den Daumen zum Führen seitlich an die Klinge.
2. Spitze des Keramikmessers schärfen
Zum Nachschärfen der Klingenspitze legen Sie das Messer in einem engen Winkel zwischen 10 und 15 Grad auf. Benutzen Sie Ihre andere Hand, um das Messer noch genauer führen zu können. Ziehen Sie die Klinge über den Schleifer hin und her und wieder zurück.
3. Klingenmitte schärfen
Während des Schleifens bildet sich ein feiner Grat, den Sie bald an der Klinge ertasten können. Sobald Sie ihn spüren, legen Sie das Messer in einem Winkel von 60 Grad an und führen den Schleifvorgang über die Klingenmitte fort.
4. Zwischendurch: Staub entfernen
Entfernen Sie zwischendurch immer wieder den Staub vom Schleifer und von der Klinge. Pusten Sie ihn entweder fort oder benutzen Sie einen feuchten Lappen. Trocknen Sie bei Verwendung von Wasser alles immer gut wieder ab.
5. Andere Klingenseite schleifen
Wenn Sie die eine Klingenseite ausreichend bearbeiten haben, drehen Sie das Messer zur anderen Seite und bearbeiten Sie diese. Gehen Sie noch einmal exakt so vor, wie oben beschrieben.
6. Schleifvorgang wiederholen
Für optimale Schärfe wiederholen Sie den kompletten Vorgang am besten mehrere Male. Das nimmt zwar etwas Zeit in Anspruch, lohnt sich aber im Ergebnis.