Natursteine versus Kunststeine
Im Groben kann man einmal zwischen Natursteinen und Kunststeinen unterscheiden. Die Unterteilung bezieht sich auf ihre Herstellungsart.
Natursteine
Natursteine werden heute nur im Ausnahmefall für das Errichten von Gebäude verwendet. Die wichtigsten Natursteine sind:
- Granit
- Basalt
- Porphyr
- Tuffsteine
Daneben kommen aber auch noch natürlich gewonnene Kalksteine und Sandsteine als Natursteine für Mauerwerk in Frage. Besonders Sandsteine waren in vielen Gegenden Deutschlands früher das bevorzugte Baumaterial für besonders solide und massive Gebäude wie Bauernhäuser.
Kunststeine
Was heute beim Bau von Gebäuden verwendet wird, sind überwiegend Kunststeine. Sie werden in einem industriellen Prozess künstlich hergestellt.
Die Herstellung hält sich exakt an die geltenden Normen, damit jeder Stein dieselben Anforderungen hinsichtlich Festigkeit, Haltbarkeit und Trateingfähigkeit erfüllt, damit ein Mauerwerk auch tatsächlich statisch berechenbar wird.
Die Kunststeine kann man wiederum noch einmal unterteilen in gebrannte Steine (wie etwa Ziegel) und in ungebrannte Steine (wie etwa Kalksandstein).
Ziegel
Als Ziegel – oder genauer „Mauerziegel“ – bezeichnet man alle aus keramischem Material gebrannten Ziegel. Sie können unterschiedliche Formen und Eigenschaften haben.
Unterschieden wird zwischen:
- Vollziegeln (sie haben keinerlei Durchlochung)
- Lochziegeln (sie sind wegen der Gewichtsersparnis und für bessere Wärmedämmung durchlocht)
- Plansteine oder Planziegel (sie sind nach exaktem Maß gefertigt, und benötigen nur Dünnbettmörtel zum Vermauern)
Daneben gibt es bei Mauerwerksziegeln aus Ton noch viele Spezialformen. Dazu gehören beispielsweise mit Perlit gefüllte Dämmziegel oder Spezialteile wie Türstürze, Mauerkronenziegel und Ähnliches.
Kalksandstein
Kalksandstein ist wegen seiner schlechten wärmedämmenden Eigenschaften vor allem ein Stein, der für Mauern im Innenbereich verwendet wird. Er zeichnet sich durch hohe Festigkeit aus.
Hergestellt wird Kalksandstein aus Kalk und einigen kieselsäurehaltigen Zuschlägen. Er wird nicht gebrannt, sondern lediglich durch Dampfdruck gehärtet. Der verringerte Energieverbrauch bei der Herstellung macht ihn etwas günstiger.
Leichtbetonsteine
Sie bestehen aus Leichtbeton unterschiedlicher Zusammensetzung. Die sogenannte Rohdichte kann entsprechend der Zusammensetzung variieren. Leichtbetonsteine stellen einen guten Kompromiß zwischen hoher Wärmedämmfähigkeit, geringem Gewicht und hoher Festigkeit dar.
Sie müssen allerdings wegen ihrer geringen Witterungsbeständigkeit vor Witterungseinflüssen gut geschützt werden.
Porenbetonsteine
Porenbetonsteine sind bedingt durch ihre Herstellungsweise Vollziegel. Ihre besonders hohe Wärmedämmfähigkeit und ihr geringes Eigengewicht machen sie zu einem beliebten Baumaterial auch für Heimwerker.
Ein Handelsname, der schon zum Synonym für die gesamte Produktgruppe geworden ist, ist Ytong.
Normalbetonsteine
Sie haben eine hohe Festigkeit und betehen nicht aus Leicht- oder Porenbeton, sondern aus gewöhnlichem Beton. Dementsprechend hoch ist ihr Gewicht, aber auch ihre Druckfestigkeit.
Hüttensteine
Hüttensteine sind weniger bekannt, haben jedoch hervorragende Eigenschaften. Sie sind sehr fest, widerstandsfähig gegenüber vielen Chemikalien und verfügen über hervorragende schallisolierende Eigenschaften.
Hergestellt werden sie aus Hochofenschlacke (Hüttensand), Zement und Kalk. Sie werden an der Luft oder unter Dampf gehärtet und hauptsächlich im Kanalbau und Bergbau eingesetzt, sind aber vielseitig verwendbar.