Funktion einer Horizontalsperre
Horizontalsperren sind Sperrschichten im Inneren der Mauer, die eine Wand gegen aufsteigende Feuchtigkeit schützen. Aufgrund der Kapillarwirkung würde Feuchtigkeit von unterhalb der Mauer (beim Keller: aus dem Erdreich) über die Kapillarwirkung nach oben gezogen, und mit der Zeit die gesamte Mauer durchfeuchten.
Um das zu verhindern, werden Sperrschichten in die Mauer eingebaut. Bei modernen Gebäuden wird das bereits beim Bau erledigt, ältere Gebäude haben aber häufig keine (funktionierende) Sperrschicht im Mauerwerk.
Möglichkeiten für nachträgliche Sperren
Horizontalsperren können auf unterschiedliche Weise gemacht werden:
- mit dem sogenannten Maueraustauschverfahren
- über das Mauersägeverfahren
- über das Einschlagen von Blechen
- über das Injektionsverfahren
Kaum jemand tut sich heute noch das Maueraustauschverfahren an (einzelnes Entnehmen der Mauersteine Steine, anbringen einer Sperrschicht und Wieder-Einmauern der Steine). Am häufigsten wird heute das Injektionsverfahren verwendet, das in verschiedenen Varianten (mit und ohne Druck) angewendet wird.
Ausschlußgründe für das Injektionsverfahren
Ein Injektionsverfahren kann grundsätzlich nicht angewendet werden, wenn der Grad der Durchfeuchtung der Mauer sehr hoch ist. In der Regel geht man da von aus, dass bei Wänden, in denen mehr als 80 % Feuchtigkeit festzustellen ist, das Injektionsverfahren nicht angewendet werden kann.
Bei Durchfeuchtungen über 50 % sind meist nur Druckverfahren (mit Patronen) möglich, die drucklosen Verfahren zeigen in diesen Fällen kaum mehr Wirkung. Druckverfahren wirken aber gerade bei älteren Mauern oft nur ungenügend und können die Mauer nicht ausreichend gegen aufsteigende Feuchtigkeit abdichten.
Injektionsverfahren selber anwenden?
Eine Selbstanwendung ist immer problematisch. Einerseits fehlen Fachkenntnis und – für ein Druckverfahren – auch die notwendigen Geräte. Andererseits sind schwerkraftabhängige (drucklose) Verfahren nur bei sehr geringer Durchfeuchtung überhaupt möglich. Dazu kommt noch, dass viele der verwendeten Chemikalien recht gefährlich sind, weshalb ausreichend Fachkenntnis zum sicheren Umgang mit diesen Stoffen nötig ist.