Anwendungsgebiete für Heimwerker
Sandstrahlen dient vor allem der Reinigung und Abtragung. Durch das Auftreffen unterschiedlicher Strahlmittel auf einer Oberfläche werden unerwünschte Stoffe durch die polierende Wirkung von der Oberfläche abgetragen.
Wenn bei einer Oldtimersanierung oder Fahrzeuginstandsetzung entlackt und entrostet werden soll, geschieht das in der Regel durch Sandstrahlen.
Blechteile beim Auto zu strahlen ist normalerweise keine reine Heimwerkeraufgabe mehr – abhängig von der vorhandenen Ausrüstung und dem Blechzustand braucht das dazu auch oft eine Menge Geduld. Auch das Strahlen von Stahlfelgen zum Entrosten kann mühsam sein.
Für die Fassadensanierung kommen heute spezielle Geräte zum Einsatz, die man sich als Heimwerker kaum mehr leistet.
Handwerklich Geschickte können sich auch eine Sandstrahlkabine selbst bauen. Darin können einzelne Teile – etwa Bleche – mit weniger Aufwand und wirkungsvoller selbst gestrahlt werden. Lohnend ist das aber nur, wenn man tatsächlich häufig Strahlarbeiten durchführen muss, etwa weil man mehrere Oldtimer saniert und aufbereitet.
Ausrüstung
Notwendig zum Sandstrahlen sind auf jeden Fall folgende Teile:
- Kompressor (beim Strahlen mit Sand und Korund mindestens 6 – 7 bar Druck, ausreichender Luftdurchsatz)
- Becherpistolen (gibt es im Baumarkt, die Heimwerkervariante)
- Strahlmittel (Sand, Korund, Hochofenschlacke, Glasperlen)
- Schutz und Fixierung für die Werkstücke (um zu verhindern, dass das Strahlgut durch die Gegend fliegt – es muss auch eine entsprechende Abdichtung vorhanden sein)
- persönliche Schutzausrüstung
Vieles davon lässt sich auch auf Ebay kaufen – allerdings muss man immer auf die Qualität und die Geräteleistung achten. Nicht alles eignet sich hier für jeden Zweck. Wer Bleche entrosten und entlacken will, braucht hoch leistungsfähige Geräte und auch die entsprechenden Strahlmittel.
Warnhinweise
Sandstrahlen braucht Fachkenntnis! Ohne ausreichende Fachkenntnis können auch gesundheitliche Schäden drohen. Vor allem auf den Einsatz von Quarz sollte man verzichten, da hier eine hohe Gesundheitsgefahr drohen kann.
Nicht jedes Strahlmittel ist für jeden Zweck geeignet. Manche Strahlmittel können beim unsachgemäßen Einsatz Bleche verformen. Unschöne Dellen und Beulen sind dann die Folge. Auch tiefe Riefen am Blech können auftreten.
Im Extremfall kann ein Blech durch unsachgemäßes Sandstrahlen auch seine Spannung verlieren. Es ist als Karrosserieteil dann nicht mehr brauchbar und kann nicht mehr eingebaut werden.
Umgekehrt sind einige Strahlmittel dann wiederum nicht abrasiv genug, um tatsächlich den gewünschten Abtrag zu erzeugen. Lack lässt sich meist auch mit Hausmitteln und Heimwerkerwerkzeug entfernen, Rost nicht immer.
Lassen Sie sich also möglichst von einem Profi beraten, wenn Sie nicht sicher sind, welches Strahlmittel geeignet ist, oder welche Geräte Sie benötigen. Dort erhält man auch wertvolle Tipps für die Praxis.
Kosten-Nutzen-Rechnung
Fachbetriebe erledigen das Strahlen schnell und perfekt und oft für nur wenige hundert Euro. Selbst mit guter Anleitung und bei ausreichender Fachkenntnis benötigt man als Heimwerker ein Vielfaches der Zeit. Außerdem riskiert man, das Werkstück zu beschädigen oder unsauber zu strahlen.
Nach dem Strahlen muss das blanke Metall möglichst schnell grundiert werden. Bei vielen Fachbetrieben ist die Grundierung schon im Preis enthalten, und wird perfekt aufgetragen.