Spezifische Anforderungen
Wenn Schalsteine verspachtelt werden, muss immer eine Balance zwischen dem Arbeitsaufwand für große Flächen und lange Fugenverläufe und dem erforderlichen Ergebnis gefunden werden. Beim späteren Abdecken der gespachtelten Flächen mit einer Folie reicht meist eine sorgfältig angemischte Spachtelmasse, die mit Glätteisen ausreichend eingeebnet wird. Anstriche verlangen nach einer gleichmäßigen Saugkraft zwischen Spachtel- und Restflächen. Grundierungen können helfen, müssen aber von der passenden Spachtelmasse unterstützt werden.
Wichtig ist eine diffusionsoffene Spachtelmasse, da bei Wassereinsatz immer direkte Feuchtigkeit oder indirekte Feuchtigkeit durch Kondensation und „Schwitzen“ entsteht. Bei versiegelnder Spachtelmasse ist die Austrocknungsfähigkeit der Schalsteine stark eingeschränkt. Da sich Wasser immer den Weg des geringsten Widerstands sucht, ist der getrocknete Spachtel eine bevorzugte „Angriffsfläche“. Die Konsequenz besteht oft in einer Zersetzung beziehungsweise einem Ausbröseln.
Deckungsgleiche Eigenschaften der Steine und des Spachtels
In den meisten Fällen bestehen Schalsteine aus Betonsteinen. Demzufolge eignet sich kostengünstiger Zementspachtel durchaus, sofern er im richtigen Verhältnis und mit den passenden Zuschlagsstoffen angemischt wird. Theoretisch ist das Ziel in den verspachtelten Schlitzen, das gleiche Materialverhalten fortzuführen, das die Betonschalsteine besitzen.
Ein indirekter Hinweis auf die Eignung sind die vom Hersteller angegebenen Nachbearbeitungseigenschaften. Idealerweise decken sich bei der Arbeitsreihenfolge
spachteln, grundieren und streichen die Art der Grundierung und Streichmittel. Die Klassifikation des Betons, aus dem die Schaltsteine bestehen, hilft bei der Auswahl der gleichartigen Spachtelmasse.
Drainage schützt auch den Spachtel
Da Schalsteine im Normalfall eine wasserdichte und diffusionsgeschlossene Auskleidung erhalten, ist das Einhalten der Trockenzeit des Spachtels sehr wichtig. Feuchtigkeitsreste bilden sonst eine Verrottungsgrundlage unter der Auskleidung. Bei der Trockenzeit der Spachtelmasse müssen auch äußere Einflüsse berücksichtigt werden.
Typischer Trocknungsverhinderer ist das nackte Erdreich hinter den Schalsteinen. Um hier einen schädigenden Einfluss auf die Spachtelverschlüsse zu unterbinden, muss eine geeignete Drainageschicht zwischen Erdreich und Schalsteinaußenflächen eingebracht werden.