Schimmel, Hausschwamm oder Schwarzstaub?
Zunächst gilt einmal, klar zu unterscheiden, um welche Art von Befall es sich handelt. Mauerwerk kann unterschiedliche Schäden zeigen:
- echten Schimmelbefall
- Befall mit Hausschwamm
- sogenannter Schwarzstaub
- eventuell auch Ausblühungen von Salpeter
echter Schimmelbefall
Bei echtem Schimmel muss unverzüglich gehandelt werden. Die Ursache von Schimmel ist immer Feuchtigkeit im Mauerwerk. Es gilt, einerseits die Ursache der Feuchtigkeitsbelastung feststellen und andererseits sofort Maßnahmen zur Bekämpfung einleiten.
Befall mit Hausschwamm
Der Hausschwamm ist kein Schimmelpilz, sondern eine Röhrenpilzart, die ausschließlich Holz befällt. Er kann aber auch durch das Mauerwerk reichen, um auf dieser Strecke die benötigte Feuchtigkeit zum Holz zu leiten, von dem er sich ernährt. Diese „Leitungsstrecken“ im Mauerwerk werden oft mit einem Schimmelpilz verwechselt.
Andere Besiedelungsorte
Er kann sich neben Holz auch fallweise auf anderen Materialien niederlassen:
- Papier
- Stroh und Schilf
- Textilien
Holz ist jedoch das bevorzugte Besiedelungsmaterial, das der Hausschwamm völlig zerstört.
Gefährdung
Eine akute Gefährdung besteht nur für das verbaute Holz. Das Überwachsen und durchdringen von Mauerwerk richtet nur geringe Schäden an. Das vom Hausschwamm befallene Holz wird dagegen vollständig zerstört. Der Hausschwamm ist die häufigste Ursache für massive Bauwerksschäden an Holzbauteilen.
Schwarzstaub
Der Schwarzstaub ist ebenfalls kein Schimmelpilz. Es handelt sich um eine Schwarzverfärbung von einzelnen Stellen im Raum, die bevorzugt im Winter auftritt. Schwarzstaub findet man häufig auch an Zimmerdecken.
In manchen Fällen wird der Schwarzstaub mit der Ausbreitung von dem im Volksmund besonders „gefährlich“ geltenden Schwarzen Schimmel verwechselt. Schwarzstaub hat aber nichts mit Schimmelpilzen zu tun, sondern ist wahrscheinlich die Kondensation von bestimmten schwerflüchtigen organischen Materialien aus der Bausubstanz oder die Aufnahme von Schadstoffen in saugfähigen Materialien.
Ausblühungen von Salpeter
Gerade in älteren oder sehr alten Gebäuden findet man häufig Ausblühungen von Salpeter an den Wänden. Sie haben eine leicht kristallähnliche Struktur und eine – je nach Baumaterial – weiße bis gelbliche Farbe. Die Ausblühungen sehen Schimmel sehr ähnlich, sind aber lediglich Ausblühungen des anorganischen Stoffes.
Gefahren durch Salpeter
Salpeter – wie auch andere Nitrate – ist ein deutliches Anzeichen für durchfeuchtetes Mauerwerk. Die größte Gefahr besteht darin, dass die Nitrate noch weiteres Wasser anziehen und binden, und so bei Minusgraden zum Absprengen oder Zerbröckeln von ganzen Teilen des Mauerwerks führen. Salpeterausblühungen kann man in der Praxis häufig als Vorboten für einen bald auftretenden Befall mit Schimmel oder Hausschwamm ansehen. Gesundheitlich ist Salpeter ungefährlich, wenn der Staub in die Lunge gerät, kann das aber Atembeschwerden verursachen.