Entstehung von hartem Wasser
Unser Leitungswasser ist nichts anderes als Grundwasser, auf das der Boden wie ein Filter wirkt. Die verschiedenen Bodenschichten geben zudem Inhaltsstoffe an das Wasser ab. Dazu gehören Calcium und Magnesium. Kommt Kohlensäure hinzu, wird ein chemischer Prozess in Gang gesetzt.
Entstehung von Kalk
Mineralien lösen sich in Wasser. Je mehr gelöst sind, desto härter ist Wasser. Nimmt der Kohlensäuregehalt ab, fallen diese Stoffe wieder aus dem Wasser aus und es bilden sich Kalkablagerungen. Dieser Prozess beschleunigt sich, je wärmer das Wasser ist. Besonders betroffen sind deshalb die Heizstäbe verschiedener Haushaltsgeräte.
Verschiedene Wasserhärten in unterschiedlichen Regionen
Die Zusammensetzung und die Menge der im Wasser gelösten Stoffe hängen vom Bodens ab, durch den das Wasser fließt. Deshalb ist das Grundwasser und das Leitungswasser in allen Regionen unterschiedlich hart oder weich. Diese Tatsache hat wiederum Einfluss auf die Wasserenthärtungsanlagen, die in Geschirrspülmaschinen eingesetzt werden.
Das Prinzip der Wasserenthärtung im Geschirrspüler
Ionentauscher in Spülmaschinen funktionieren nach einem einfachen Prinzip. Das Wasser wird durch den Ionenaustauscher geleitet. Dabei bleiben die Calcium-Ionen an der Oberfläche haften, bis diese gesättigt ist. Sie werden dann mit Hilfe von Regeneriersalz gegen Natrium-Ionen ausgetauscht. Dadurch ist wieder Platz für Calcium-Ionen und der Ionenaustauscher kann das Wasser enthärten.
Die Notwendigkeit von Regeneriersalz
Wird zu viel Salz eingespült, gelangt es ungenutzt ins Abwasser. Rund 30.000 Tonnen Salz belasten so jedes Jahr allein in Deutschland die Umwelt. Außerdem wird das Geld für den Einkauf buchstäblich in den Abfluss gespült.
Bereiche, in denen Verkalkungen entstehen
Wird zu wenig Salz verwendet, bilden sich Kalkablagerungen zuerst auf durchsichtigem oder hochglänzendem Geschirr, zum Beispiel auf Glas oder Edelstahl. Das ist unangenehm, jedoch kein großes Problem. Kalkablagerungen finden sich auch an Heizelementen (Geschirrspüler älterer Bauart) oder im Durchlauferhitzer (Geschirrspüler neuerer Bauart). Verkalkungen können praktisch überall auftreten:
- auf Geschirr
- an Heizstäben
- in Wasserschläuchen
- in Wassersieben (beispielsweise am Eckventil)
- an Dichtungen
- an Magnetventilen
Erhöhter Stromverbrauch bei verkalkten Geräten
Bedenkt man, dass ab einem bereits relativ geringen Verkalkungsgrad mehr Heizleistung benötigt wird, um die gewünschte Wassertemperatur zu erreichen, bedeutet das eine zusätzliche Kostenbelastung über den Strompreis, bei geringen Verkalkungen bereits ein Drittel. Sie sollten Ihre Spülmaschine deshalb regelmäßig entkalken.
Einstellung der Wasserhärte am Geschirrspüler
Um den Geldbeutel zu schonen, die Umwelt zu entlasten und um Geschirr perfekt zu reinigen, ist es notwendig, den Regeneriersalz-Bedarf optimal auf die bei Ihnen vorhandene Wasserhärte abzustimmen. Wenden Sie sich dazu an Ihren Wasserversorger. Er wird Ihnen die Wasserhärte mitteilen und Ihnen in der Regel auch Aufkleber mit der Wasserhärte für Ihre Geräte (Waschmaschine, Geschirrspüler usw.) sowie Informationsbroschüren zur Verfügung stellen.
Einstufung der Wasserhärte
Bis 2007 wurden auf Verpackungen von Wasch- und Reinigungsmitteln, Salzen etc. Informationen mit Dosierungsempfehlungen angegeben. Diese Härtegradtabelle basiert auf der deutschen Härte (°dH), die die Gesamthärte in Millimol als Berechnungsgrundlage nutzt. Im Jahr 2001 erfolgte eine Anpassung an die Europäische Union. Seitdem wird der Härtebereich in Millimol Calciumcarbonat pro Liter angegeben. Die Werte nach den deutschen Härtetabellen haben sich jedoch so gut etabliert, dass heute beide Härteangaben auf Produkten zu finden sind. Je nachdem, welche Tabelle verwendet wird, kann es zu Unterschieden kommen:
Wasserhärtetabelle gültig bis 2007
Nachfolgend findet sich die Wasserhärtetabelle nach deutschen Härtegraden °dH:
- Härtebereich 1: weiches Wasser, 1,3 Millimol Gesamthärte, bis 7,3 °dH
- Härtebereich 2: mittlere Härte, 1,3 bis 2,5 Millimol Gesamthärte, 7,3 bis 14 °dH
- Härtebereich 3: hartes Wasser, 2,5 bis 3,8 Millimol Gesamthärte, 14 bis 21,3°dH
- Härtebereich 4: sehr hartes Wasser, Gesamthärte in Millimol > 3,8, ab 21,3 °dH
Wasserhärtetabelle gültig seit 2007
Nachfolgend die neue Einteilung der Wasserhärte, die etwas ungenauer ist:
- weiches Wasser: weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat, bis 8,4 °dH
- mittlere Wasserhärte: 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat, 8,4 bis 14 °dH
- hartes Wasser: mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat, ab 14°dH
Härtegrad einstellen
Die Informationen, die Sie von Ihrem Wasserversorger erhalten, enthalten den Härtegrad in einer dieser Angaben. Mit diesen Daten nehmen Sie nun die Gebrauchsanweisung Ihres Spülmaschinenherstellers zur Hand. Suchen Sie dort nach dem Abschnitt „Einstellung der Wasserhärte“. Er kann auch „Einstellung der Ionenaustauscherhärte“ heißen. Folgen Sie den Anweisungen der Bedienungsanleitung. Mit Hilfe der vom Wasserversorger mitgeteilten Wasserhärte können Sie den Ionenaustauscher genau auf Ihre Wasserhärte einstellen.
Bei der Verwendung von Geschirrspültabs wird die Wasserenthärtung oft nicht gewährleistet. Lesen Sie dazu die Ratgeber „Der Ionentauscher zur Wasserenthärtung in der Spülmaschine“ und „Spülmaschinentabs lösen sich nicht auf„. Im Beitrag „Spülmaschinenpulver“ finden Sie ebenfalls zahlreiche Informationen, die Ihnen weiterhelfen werden.