Tapete ist nicht gleich Tapete
Tapeten sind so vielfältig wie die Materialien, aus denen sie hergestellt werden. Es gibt sie glatt, erhaben oder mit einer Stoffstruktur.
- Stofftapeten
- Papiertapeten (Zellstoff- oder Zellulosetapeten)
- Kunststofftapeten (zum Beispiel Vliestapeten)
- Korktapeten
- Metalltapeten
Die meistverwendeten Tapeten sind die aus Zellstoff
Diese Liste ließe sich noch beliebig verlängern. Allerdings gehören explizit die Papiertapeten zu denen, die am meisten Verbreitung finden. Darunter fällt auch die klassischste aller Tapeten – die Raufasertapete.
Gerade die Raufaser wird deswegen so gerne tapeziert, weil sie sich auch mit verschiedenen Wandfarben überstreichen lässt. Dabei können Sie eine Raufasertapete auch immer wieder neu streichen. Dadurch kann eine Tapete viele Jahrzehnte an der Wand bleiben.
Jede Tapete erreicht das Ende ihrer Standzeit
Doch irgendwann erreicht jede Tapete den Punkt, ab dem sie abgelöst werden sollte. Bei streichbaren Tapeten ist das dann der Fall, wenn Altanstriche beim Streichen abblättern, die Farbe allgemein nicht mehr hält oder die Tapete sich an den Enden bereits von der Wand zu lösen beginnt.
Übertapezieren oder Überstreichen nur bedingt eine Lösung
Das erneute Tapezieren auf der alten Tapete ist ebenfalls nicht unbedingt empfehlenswert. Deshalb ist das Ablösen alter Tapeten auf jeden Fall die ratsamere Vorgehensweise. Nachdem die meisten Tapeten wie bereits erwähnt Papiertapeten sind, zeigen wir Ihnen hier, wie Sie genau diese Tapeten schnell und einfach von der Wand ablösen können.
Schrittweise Anleitung zum Ablösen von Tapeten
- Tapetenlöser
- Wasser
- Spachtel
- Schwamm oder Bürste (Quast)
- eventuell eine stabile Leiste in Länge der Breite der Tapetenbahnen
- Werkzeug zum Perforieren von Tapeten (Tapetenigel oder Tapetentiger)
- eventuell Arbeitsstaffelei
1. Vorbereitungsarbeiten
Überprüfen Sie zuerst die Saugfähigkeit der alten Tapete. Tragen Sie dazu Wasser mit Schwamm oder Bürste auf. Verfärbt sich die Tapete schnell dunkel, zieht Wasser umgehend ein. Dauert dieser Prozess länger oder perlt das Wasser gar ab, ist die Tapete nicht oder nur wenig saugfähig.
Damit der Tapetenlöser aber wirken kann, muss er mit dem Tapetenkleister unter der Tapete in Berührung kommen. Bei nicht saugenden Tapeten müssen Sie die gesamte Tapetenfläche deshalb perforieren. Dazu verwenden Sie ein entsprechendes Werkzeug (eine kleine Rolle mit Handgriff, an der Rolle stehen Stifte nagelartig heraus). Damit rollen Sie im Kreuzgang (auf und ab bzw. links und rechts) über die gesamte Tapetenfläche. Durch die Perforation kann das Wasser später besser eindringen.
Rund um die tapezierten Wände müssen Sie gegebenenfalls noch Abschlussleisten abnehmen, bevor Sie mit dem Ablösen der Tapeten beginnen können.
2. Den Tapetenlöser auftragen
Zunächst müssen Sie den Tapetenlöser vorbereiten und in Wasser auflösen. Neben gekauften Fertigprodukten gibt es auch noch zahlreiche Hausmittel, die gut zum Ablösen von Tapeten verwendet werden können.
Nachdem Sie den Tapetenlöser angerührt haben, streichen Sie die Tapeten großzügig mit einem Quast ein oder Tragen das Lösungsmittel mit einem Schwamm auf. Bei Fertigprodukten warten Sie mit dem Ablösen der Tapete so lange, wie es der Hersteller empfiehlt.
3. Das Ablösen der Tapete
Nun können Sie mit Ablösen der Tapete beginnen. Entweder hat sich die Tapete an den unteren oder oberen Abschlüssen bereits gelöst. Andernfalls müssen Sie sie vorsichtig mit einer Spachtel ablösen. Beschädigen Sie die aufgeweichte Tapete dabei nicht, denn sie lässt sich in einem Stück wesentlich einfacher abziehen.
Wickeln Sie den Anfang der abgelösten Tapetenbahnen um eine Leiste. Sie können Ihre Zugkraft dann über die Leiste gleichmäßiger auf die Tapete übertragen. Dadurch verringert sich das Risiko zusätzlich, dass die Tapete reißen könnte.
4. Nacharbeiten
Eventuell hat sich die Tapete nicht überall vollständig abgelöst. Diese Tapetenreste entfernen Sie dann mit einer Spachtel. Nun lassen Sie die Wand trocknen, bevor Sie sie weiter bearbeiten.
Neben Kaufprodukten zum Tapetenablösen können Sie auch bewährte Hausmittel verwenden. Dazu gehört mit Essig und einem Schuss Spülmittel gemischtes Wasser, aber selbst Glasreiniger eignet sich hervorragend.