Der Telefonanschluss
Um überhaupt einen Telefonanschluss im Inneren des Gebäudes herstellen zu können, muss natürlich erst einmal ein Kabel bis zum Haus gelegt werden. In Deutschland sind das in der Regel gewöhnliche Kupferkabel, nur in einigen Ländern der Welt werden für besonders schnelle Internetverbindungen auch schon die einzelnen Haushalte mit Glasfaser angeschlossen. Die Verlegung des Kabels kann nur die Deutsche Telekom als Netzbetreiber. Sinnvoll ist, die Beantragung des Telefonanschlusses gleichzeitig mit der Beantragung des Stromanschlusses durchzuführen, da sich durch die gemeinsam stattfindenden Verlegearbeiten beider Kabel – des Stromkabels und des Telefonkabels – einiges an Kosten sparen lässt.
Kosten für die Erschließung –
je nach Entfernung des Hauses von der Grundstücksgrenze rund 23 Euro pro Meter bei unbefestigten Oberflächen, bei befestigten Oberflächen (Pflaster, Beton) rund 77 Euro pro Meter. Dazu kommt für die Installation innerhalb des Hauses eine Pauschale von rund 350 Euro.
Über den so hergestellten Telefonanschluss kann dann telefoniert werden, aber auch gesurft – wobei die verfügbare Internetgeschwindigkeit je nach Gebiet stark unterschiedlich sein kann, in manchen Gebieten sind auch heute noch wegen geringer Einwohnerdichte oft nur Zugänge mit einer Maximalgeschwindigkeit deutlich unter 1.000 Mbit/s möglich. Hier drängt sich dann deutlich die Frage nach Alternativen auf.
Alternativen zum herkömmlichen Telekom-Anschluss
Die physischen Voraussetzungen – also Kabel zum Haus und Hausanschluss – müssen in der Regel von der Telekom geschaffen werden. Mit diesen Kosten ist also fest zu rechnen, sobald man einen Telefonanschluss haben möchte. Wenn dann nur eine geringe Internetgeschwindigkeit angeboten werden kann, stellt sich für viele die Frage, ob es nicht bessere Alternativen gibt. Derzeit gibt es zum Telefonanschluss zwei reicht brauchbare Alternativen:
Mobiler Anschluss mit Festnetznummer und mobilem Internet
Je nachdem, ob im betreffenden Gebiet UMTS ausgebaut und verfügbar ist, können mobil oft sehr viel höhere Geschwindigkeiten beim Internet erreicht werden – mittels entsprechender UMTS-Antennen kann man unter Umständen auch bei geringer Signalstärke hier noch gute Geschwindigkeiten erzielen. Das kann man über die Netzabdeckungsabfrage bei den einzelnen Mobilanbietern anhand der Adresse meist sehr schnell eruieren. Telefonanschlüsse sind kein Problem, da mittlerweile auch so gut wie alle Netzbetreiber die Möglichkeit anbieten, auf das Handy eine zusätzliche Festnetznummer mit der jeweiligen Ortsvorwahl aufzuschalten. Damit kann man auf einer günstigen Festnetznummer erreicht werden und beim selbst telefonieren einen jeweils passenden Handy-Tarif nützen. Man erspart sich in jedem Fall die gesamten Erschließungskosten und zusätzlich die Anschlussgebühren der Telekom – in vielen Fällen sind das zusammen oft deutlich über 1.000 Euro.
Satellitenverbindung für Telefonie, Internet und Fernsehen
Seit einigen Jahren besteht auch die Möglichkeit, über eine Satellitenverbindung Festnetztelefonie und Internet zu nutzen, neben dem ohnehin schon sehr verbreiteten Satelliten-Fernsehen. Es gibt mittlerweile schon einige Anbieter, die Datenübertragungsraten sind für den Privatgebrauch durchaus brauchbar und die Preise in den letzten Jahren stark gefallen und schon fast auf Telekom-Niveau. Satellitentechnologie hat den Vorteil, dass sie in allen Gebieten gleich gut funktioniert, auch wenn sie von der Telekom nur geringfügig ausgebaut oder erschlossen sind. Es fallen zwar hier auch Kosten für die Hardware an, die liegen bei den meisten Anbietern aber deutlich unter den Erschließungskosten der Telekom, im Regelfall zwischen 150 und 350 Euro. Genutzt werden können Telefonie mit einer Festnetznummer, Breitband-Internet und Satellitenfernsehen. Gerade in schlecht erschlossenen Gebieten und bei hohen Kosten für die Herstellung eines Telefonanschlusses sind Satellitenverbindungen hier eine gute Alternative, die verlässlich und günstig ist.
Grundrecht auf Telefonanschluss in Deutschland
Nach § 35 Abs. 1 hat in Deutschland jeder ein verbrieftes Recht, dass ihn die Telekom an ihr Leitungsnetz anschließt – sprich sie darf niemandem einen Anschluss verweigern. Ausgenommen ist allerdings ausdrücklich, wenn die Herstellung technisch nicht oder noch nicht möglich ist. Bei abgelegenen Gebieten hat man also immer noch keine Rechtsgrundlage. Übrigens hat auch der BGH jüngst entschieden, dass auch das Internet ein Grundrecht darstellt, nicht nur der Telefonanschluss. Allerdings gilt auch hier natürlich die Herstellbarkeit als grundlegende Bedingung.
Ausbaupläne der Telekom für DSL
Grundsätzlich sollte in den meisten Gebieten in Deutschland DSL flächendeckend verfügbar sein – in manchen Fällen vor allem bei geringer Anschlussdichte oft nur mit sehr langsamen Geschwindigkeiten, weil sich aufgrund geringer zu erwartender Teilnehmerzahlen ein Ausbau oft nicht lohnt. Dazu kommt, dass vor allem mobile, kabellose Techniken forciert werden, da hier ein wesentlich höherer Bedarf zu bestehen scheint. In schlecht ausgebauten Gebieten kann man also oft nur in langen Zeitabschnitten erst mit einer deutlichen Verbesserung rechnen. Hier sind Alternativen oft durchaus sinnvoll und überlegenswert.
Typische Probleme und Lösungen
Lange Wartezeit für den Telefonanschluss: Trotz anderslautender Zusagen der Telekom können oft von der Beantragung des Telefonanschlusses bis zur Herstellung lange Wartezeiten ins Land gehen. Hier hilft nur Hartnäckigkeit und ein Verweis auf eventuell zugesagte Zeiträume für die Herstellung.
Zu hohe Erschließungskosten beim Telefonanschluss: Gerade bei großen Grundstücken und weit nach hinten versetzten Häusern können die Erschließungskosten oft enorm sein. Bei Häusern, die außerhalb erschlossener Siedlungslagen liegen, sind sie oft sogar unerschwinglich. Hier bleiben dann nur entsprechende Alternativen – entweder Mobiltechnologie oder Satellitentechnologie.
Fehler bei der Herstellung oder Schäden durch die Grabungsarbeiten: In beiden Fällen haftet hier die Telekom gegenüber dem Anschlussinhaber – oft bedient sich die Telekom hier eines Subunternehmens für die Leitungsverlegung, wenn hier Schäden enstehen, ist es für den Bauherrn oft nicht leicht, einen Schadenersatzanspruch durchzusetzen. Ein fähiger Rechtsanwalt und gute Nerven sind dann hier oft eine unverzichtbare Grundvoraussetzung.
Fakt ist also – ohne Telefonanschluss geht es heute kaum mehr. Es muss aber nicht immer der Anschluss an die Telekomleitungen sein, moderne Alternativen können oft günstiger und leistungsfähiger sein.