Temperaturabhängige Eigenschaften des Wassers
Nicht nur der pH-Wert des Wassers ändert sich stark mit der Temperatur, sondern auch die elektrische Leitfähigkeit. Bei Messungen dieser Werte muss daher immer die Temperatur zum Zeitpunkt der Messung mit angegeben werden. Normierte Messungen erfolgen in der Regel bei einer Wassertemperatur von 20 °C.
Auch die chemischen Eigenschaften, wie das Lösungsvermögen des Wassers, ändern sich oft deutlich mit der Wassertemperatur.
Gesundheitliche Wirkungen in Abhängigkeit von der Wassertemperatur
Viele östliche Medizinlehren empfehlen, ausschließlich zimmerwarmes oder noch wärmeres Wasser zu trinken. So könne der Organismus das Wasser am besten verarbeiten, heißt es.
Zu kaltes Wasser entziehe dem Körper Energie, da es im Magen erst auf Körpertemperatur gebracht werden muss, was sehr energieaufwändig ist.
Geschmacklich bevorzugen wir in unseren Breiten jedoch Wasser im Temperaturbereich zwischen 12 und 15 °C. Unter 5 – 6 °C empfinden wir es meist als zu unangenehm kalt, über 15 °C schmeckt es fad und schal.
Temperatur des Leitungswassers
Da unsere Leitungen tief im Erdreich verlegt sind, hat das Kaltwasser in der Regel das ganze Jahr über eine Temperatur von etwa 15 °C.
In Ländern, in denen die Leitungen oberirdisch verlegt sind, kann die Kaltwassertemperatur dagegen schnell auf über 20 °C ansteigen. Das führt zu einem vermehrten Bakterienwachstum – Leitungen mit zu warmem Wasser neigen sehr schnell zur Verkeimung. Dies birgt vor allem die Gefahr einer Kontamination mit Legionellen.
In der Trinkwasserverordnung gibt es allerdings keinen Grenzwert für die Kaltwassertemperatur. Die zugrundeliegende EU-Norm 98/83/EG hat aufgrund der Unterschiede in den einzelnen Ländern auf die Festlegung eines Grenzwertes verzichtet.