Woraus bestehen Keramik und Porzellan?
Eigentlich ist das Porzellan eine Unterart der Keramik, aber eine ganz besondere. Beide Materialien sind aus anorganischen Materialien zusammengesetzt, die sich zu einer festen Form brennen lassen. Während Keramik hauptsächlich aus groben Tonerden besteht, ist der Hauptbestandteil des Porzellans Kaolin.
Kaolin wird auch als Porzellanerde bezeichnet. Es handelt sich um ein sehr feines, weißes Gestein ohne Eisenanteil. Kaolin enthält außerdem Kaolinit, das aus Verwitterung von Feldspat entsteht.
Die besondere Optik des Porzellans
Porzellan gilt als besonders edles Material, im Gegensatz zum eher groben Ton. Hält man es gegen das Licht, wirkt es leicht transparent mit einem ästhetischen Schimmer.
Figuren aus Porzellan besitzen eine fragile, feine Optik, während Keramik eher massiv erscheint. Außerdem ist ungefärbtes Porzellan stets reinweiß, während die grobere Keramik verschiedene meist rötliche Tonfarben besitzt.
Porzellan: besonders heiß gebrannt und äußerst robust
Ein wichtiger Unterschied zwischen Keramik und Porzellan liegt im Brennprozess: Die hochwertige und auch nicht so häufige Kaolinerde besitzt einen höheren Schmelzpunkt, der bei ungefähr 1.450 Grad liegt.
Während einfache Keramik je nach Material bei etwa 600 bis 1.000 Grad gebrannt wird, verglast das Porzellan zwischen 1.300 und 1.450 Grad. Gebranntes Porzellan ist außergewöhnlich robust und trotzdem leicht.
Preisunterschiede zwischen Keramik und Porzellan
Naturkeramik gibt es in vielen verschiedenen Qualitäten. Die weniger edlen Produkte werden im niedrigeren Temperaturbereich von etwa 600 Grad gebrannt, mehr Hitze vertragen sie auch nicht. Höhere Brenntemperaturen sind bei edleren Produkten angebracht, diese erhalten dadurch eine deutlich festere Konsistenz.
Porzellan besitzt eine höhere Brenntemperatur als jede andere Keramik und ist damit die robusteste Variante aller natürlichen Keramiken. Technische Keramik ist von diesem Vergleich ausgenommen, denn diese verfügt je nach Verwendung über ganz andere Eigenschaften als Naturkeramik.
Wer sich ein Geschirr aus Porzellan kauft, investiert darin viel Geld. Zumeist handelt es sich um ein „Sonntagsgeschirr“, das nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch kommt. Kannen und Tassen sind besonders leicht und gut mit einer Hand zu halten.
Einfaches Keramikgeschirr wird normalerweise jeden Tag benutzt, es ist auch meistens nicht so teuer. Allerdings geht Keramik auch schneller kaputt, schon bei einem kleinen Missgeschick kann es splittern.