Die Eigenschaften von Vliestapeten
Vliestapeten sind Verbundtapeten. Die Trägerschicht besteht aus einem Gemisch aus Textilfasern und Zellstoff. Dadurch ist die Vliestapete besonders widerstandsfähig, bringt aber noch weitere hervorzuhebende Eigenschaften mit.
- verformt sich nicht beim Tapezieren (keine Ausdehnung)
- kein Einweichen in Tapetenkleister notwendig
- passgenaues Zuschneiden möglich
- diffusionsoffen
- langlebig
- sehr leicht zu verarbeiten und tapezieren
Nicht jede Vliestapete können Sie streichen
Somit ist es kein Wunder, dass die Vliestapete immer mehr die Raufaser ablöst. Denn neben den bereits beschriebenen Eigenschaften sind viele Vliestapeten auch streichbar. Allerdings gibt es auch Einschränkungen. So gibt es kunststoffbeschichtete Vliestapeten, auf denen keine Farbe hält. Dazu kommt, dass Farbe auf dunklen Vliestapeten teilweise nur sehr schwer deckt. Insbesondere bei Mustertapeten kann das zu einem Problem werden.
Einschränkungen durch die Tapetenstruktur
Außerdem können Vliestapeten mit einer erhabenen Struktur ausgestattet sein. Wird dabei beispielsweise eine Verputztechnik imitiert, ist das Streichen in der Regel keine Schwierigkeit, weil diese Vliestapeten ganz konkret zum Streichen gedacht sind. Allerdings gibt es auch einige erhabene Designs, bei denen ein Anstrich seltsam aussehen würde.
Soll die Vliestapete tatsächlich gestrichen werden?
Da Vliestapeten sich relativ leicht abnehmen lassen, sollten Sie in einem solchen Fall in Erwägung ziehen, die Vliestapete zu entfernen.
Schrittweise Anleitung zum Streichen einer Vliestapete
- Wandfarbe
- eventuell Grundierung
- Klebeband
- Abdeckfolie
- Farbrollen
- mehrere Farbpinsel
- Farbeimer mit Abstreifgitter
- eventuell Arbeitsstaffelei
- Werkzeug zum Entfernen von Lichtschaltern oder Steckdosen
1. Vorbereitungsarbeiten
Zunächst sollten Sie die Vliestapete reinigen. Das gilt besonders dann, wenn die Tapete eine erhabene Oberflächenstruktur aufweist. Nun warten Sie, bis die Tapete völlig abgetrocknet ist.
In der Zwischenzeit können Sie Sockelleisten, Steckdosen und Lichtschalter entfernen, außerdem auch alles mit Klebeband abkleben und die Malerfolie auslegen.
2. Grundieren der Vliestapete
Falls es notwendig ist, grundieren Sie jetzt Ihre Vliestapete. Folgen Sie dabei der Gebrauchsanweisung des Herstellers der jeweiligen Grundierung. Nach dem Streichen lassen Sie die Grundierung trocknen.
3. Streichen der Vliestapete
Nun können Sie mit dem Streichen der Vliestapete beginnen. Streichen Sie die Vliestapete dabei so wie jeden anderen Untergrund auch. Das bedeutet vornehmlich, die Vliestapete im Kreuzgang zu streichen.
Nehmen Sie also zunächst Farbe auf und streichen Sie diese auf und ab auf die Tapete. Anschließend, und ohne neue Farbe aufzunehmen, streichen Sie jetzt quer zur ersten Streichrichtung. Dadurch erreichen Sie eine Verschichtung der Wandfarbe.
4. Ein zweiter Anstrich der Vliestapete
Viele Vliestapeten, besonders wenn es dunkle Tapeten sind, scheinen nach dem Streichen durch. Dementsprechend müssen Sie unter Umständen einen zweiten und vielleicht sogar einen dritten Streichdurchgang durchführen. Doch Achtung: nicht bei jeder Vliestapete werden Sie tatsächlich ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Manche Vliestapeten nehmen Farbe nie deckend an.
5. Nacharbeiten nach dem Streichen der Tapete
Nach dem Streichen der Tapete können Sie das Klebeband und die Abdeckfolie entfernen. Auch die Elektrobauteile können Sie jetzt wieder installieren.
Im Hausjournal bieten wir Ihnen natürlich weitere Artikel rund um Arbeiten mit Tapeten an, so auch zum [Tapezieren von Vliestapeten] oder Raufaser.