Wandfugen sollten sich maßgeblich von den Fugen bei Bodenfliesen unterscheiden
Eine Wand hat man quasi immer auf Augenhöhe. Also würden bei einer gefliesten Wand Fehler oder Unebenheiten viel eher auffallen als bei Bodenfliesen. Damit diese Ästhetik gewahrt werden kann, ist beim Verfugen von Wandfliesen besondere Sorgfalt ratsam. Die beginnt schon beim Wandfliesenverlegen mit der gewählten Fugenbreite. Die Konsistenz des Fugenmörtels spielt aber ebenso eine Rolle. Außerdem auch, wie stark die Fugen mit Fugenmörtel gefüllt werden. Zu guter Letzt ist es dann auch die Fugenfarbe, die der gefliesten Wandfläche ihre Klasse verleiht.
Wandfliesen müssen besonders sauber verklebt werden
Schon beim Verlegen der Wandfliesen sollten Sie darauf achten, dass die Fliesen tatsächlich plan nebeneinander liegen und nicht womöglich schräg in das Kleberbett gedrückt wurden, sodass eine Ecke regelrecht hervorsticht, weil sie etwas erhaben ist. Daneben ist aber auch die Breite der Fuge relevant. Im Gegensatz zur Bodenfliese darf sie etwas schmaler sein. Sie sollten sich durchaus am Minimum der Fugenbreite durch den Fliesenhersteller bzw. durch die Fliesengröße orientieren. Besonders elegant sehen verfugte Wandfliesen aus, wenn die Fugen dann beinahe plan mit den Fliesenflächen verfugt werden. Die Fugenfarbe darf ruhig durch eine gegensätzliche Farbe zur Fliese (hell/dunkel) einen Akzent setzen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Wandfliesenverfugen
- Fugenmasse, fein
- Silikon für die Dehnungsfugen
- Wasser
- eventuell Fett- und Silikonreiniger
- eventuell Haftgrundierung
- eventuell Klebeband
- Bohrmaschine mit Quirl
- Mörteleimer
- Fugenkratzer
- Fugbrett (Hartgummi)
- Fliesenschwamm oder Schwammbrett
1. Vorbereitungen vor dem Verfugen der Wandfliesen
a) Fugen reinigen
Zunächst müssen Sie sicher gehen, dass die Fugen sauber sind. Befindet sich Fliesenkleber darin, kratzen Sie die Fugen mit dem Fugenkratzer oder einem anderen geeigneten Werkzeug sauber aus.
b) Fliesen reinigen
Verfugen Sie zeitlich versetzt zum vorangegangenen Fliesenverlegen bzw. wollen Sie Wandfliesen neu verfugen, reinigen Sie die Fliesen zusätzlich mit einem fett- und silikonlösenden Reiniger.
c) Plan verfugen
Wollen Sie plan verfugen, kann es bei glasierten Fliesen sinnvoll sein, dass Sie die dann in die Fuge abfallenden glasierten Fliesenränder mit Haftgrund bearbeiten. Um nicht die Fliesen flächig damit zu bestreichen, decken Sie den Rest der Fliesen akkurat mit einem Klebeband ab, welches Sie nach dem Auftragen des Haftgrunds wieder abnehmen.
2. Anrühren der Fugenmasse
Nun rühren Sie die Fugenmasse gemäß den Herstellerangaben an. Mit dem Rührquirl an der Bohrmaschine mischen Sie die Fugenmasse, bis eine homogene Masse entsteht.
3. Das Verfugen der Wandfliesen
Nun tragen Sie den Fugenmörtel auf das Fugbrett und streichen ihn diagonal zur Fuge in die Fugen. Achten Sie darauf, dass die Fugen tatsächlich vollständig mit Fugenmasse befüllt werden.
4. Das Reinigen der neu verfugten Wandfliesen
Nun müssen Sie etwas warten, bis der Fugenmörtel angezogen hat. Er ist dann noch nicht trocken, aber auch nicht mehr streichfähig. Wollen Sie die Verfugung plan zur Fliese, waschen Sie nur vorsichtig mit dem Fliesenschwamm über die Fugen.
5. Dehnungsfugen
Nun können Sie die Dehnungsfugen mit dem Silikon füllen. Überschüssiges Silikon ziehen Sie mit einem Holzspatel und anschließend einem Finger ab.
Bei farbiger Fugenmasse schaffen Sie sich Anhaltspunkte für die Mengen, sodass Sie stets dieselbe Menge Fugenmörtel mit derselben Menge Wasser anrühren. So stellen Sie sicher, dass die Farbe der später trockenen Fugenmasse immer identisch und ohne Abweichungen ist.
Stellen Sie zum Verfugen der Dehnungsfuge ein Schälchen Wasser bereit. Wenn Sie das Silikon nach dem Verfugen mit dem Finger abziehen möchten, machen Sie ihren Finger vorab richtig nass. Dann bleibt das Silikon nicht an Ihrem Finger kleben und sie können glatte, gleichmäßige Fugen ziehen.