Sinnvoller Einsatz von Warmwasserwärmepumpen
Das Prinzip von Warmwasserwärmepumpen ist auf den ersten Blick nicht einfach zu verstehen: Warme Luft wird benutzt, um Trinkwasser und Brauchwasser zu erwärmen. Wo aber entsteht im Haushalt ungenutzte warme Luft?
Es handelt sich hier beispielsweise um die Abluft, die Kühlschränke, Gefriergeräte und Waschmaschinen sowie Trockner abgeben. Innerhalb von Wohnräumen trägt die Abwärme dieser Geräte natürlich zur Raumwärme bei – und soll deshalb nicht entzogen werden.
Anders sieht das aber im ungeheizten Keller aus – dort ist die Abwärme tatsächlich ungenutzt, und auch nicht erwünscht. Auch bei sommerlichen Temperaturen im Haus ist zu viel Wärme vorhanden, die wiederum sinnvoll genutzt werden könnte, um das benötigte Warmwasser zum Kochen und Duschen zu erzeugen.
Einige Warmwasserwärmepumpen nutzen auch die Umgebungsluft, um Warmwasser zu erzeugen. Auch das kann sinnvoll sein.
Wirtschaftlichkeit
Für die Wirtschaftlichkeit spielen bestimmte Faktoren eine Rolle:
- Welche Technologie wird derzeit für die Warmwasserbereitung verwendet?
- Welche Kosten verursacht diese Technologie allein für die Warmwasserbereitung?
- Welchen Stromverbrauch hat das gewählte Wärmepumpenmodell für die Trinkwassererwärmung?
- In welchem Zeitraum würden sich die Anschaffungskosten rentieren?
Ob sich die Anschaffung tatsächlich lohnt, muss man also im Einzelfall beurteilen. Immerhin liegen die Anschaffungskosten einer Warmwasserwärmepumpe je nach Größe und Technologie bei rund 2.000 bis 4.000 EUR.
Energetisch sinnvoll
Vom energetischen Standpunkt her gesehen sind Warmwasserwärmepumpen durchaus sinnvoll. Der verbrauchte Strom wird in ein Vielfaches an Warmwasser umgesetzt, dieses Warmwasser kann entweder für die Deckung des Warmwasserbedarfs eingesetzt werden, oder auch der Heizungsanlage zugeführt werden.
Warmwasser-Wärmepumpen sind in der Lage, bis zu 300 Liter Wasser oder mehr auf eine Temperatur von rund 55 °C zu bringen, eine zusätzliche Erwärmung auf 65 °C kann durch einen Elektroheizstab erreicht werden. Die Temperatur reicht also durchaus auch für die Verwendung in einer Heizungsanlage.
Kombination mit Solarthermie
Eine Kombination von Solarthermieanlage, Thermospeicher und Warmwasser-Wärmepumpe ist durchaus möglich und in vielen Fällen auch wirtschaftlich sinnvoll. So steht das ganze Jahr über eine ausreichende Menge Warmwasser zur Verfügung, im Winter dazu eine große Menge Warmwasser für den Betrieb einer Warmwasser-Zentralheizungsanlage. Zusätzlich könnte noch eine Abwasserwärmerückgewinnung dafür sorgen, dass so wenig Wärme wie möglich verloren geht.
Im Einzelfall muss eine optimale Konfiguration aber unbedingt individuell geplant werden – auch die Anschaffungskosten im Vergleich zu den entstehenden Gesamtenergiekosten müssen berücksichtigt werden. In vielen Fällen erscheint eine Kombination mit Solarthermie aber durchaus sinnvoll und zielführend.