Wetterfeste Holzarten und ihre Eigenschaften
Verschiedene Holzarten sind unterschiedlich witterungsbeständig, je nach Einsatzbereich spielt dabei auch die Härte eine gewisse Rolle. Im Außenbereich, vor allem im Terrassenbau oder bei Gartenmöbeln, sind heute Robinie, Douglasie und Lärche die am häufigsten verwendeten heimischen Hölzer. Sie überstehen Witterungseinflüsse relativ gut, und sind auch relativ hart und stabil.
Die Robinie – lateinisch Robinia pseudoacacia und in der DIN mit ROPS abgekürzt – ist hierzulande auch unter dem Namen „Falsche Akazie“ bekannt. Sie ist eine der dauerhaftesten heimischen Holzarten, benötigt keine Imprägnierung und hat von Natur aus eine hellgelbe bis leicht grünliche Färbung. Robinienholz wird häufig auch für Holzpflasterungen und wegen seiner Härte unter anderem für den Bau von Spielgeräten verwendet. Akazienholz und verwandte Hölzer sind im Allgemeinen sehr hart, damit aber auch oft schwer zu bearbeiten.
Die Douglasie – lateinisch Pseudotusga menziesii, in der DIN als PSMN – ist im Gegensatz zur Robinie ein vergleichsweise weiches Holz. Es wird häufig als Bauholz, aber auch für Eisenbahnschwellen und als Holz für Gartenmöbel verwendet. Douglasienholz ist zwar witterungsresistent, aber meist nicht ganz so dauerhaft wie andere Holzarten.
Lärchenholz – lateinisch Latrix decidua, in der DIN daher LADC – ist ein Klassiker für rustikale Möbel, gelegentlich auch für den Außenbereich. Wie bei vielen Nadelhölzern ist der teilweise hohe Harzgehalt für die relative Witterungsbeständigkeit verantwortlich, allerdings ist Lärche auch sehr kostspielig und nicht jedes Holz ist gleich gut geeignet.
Neben den einheimischen Hölzern spielen auch exotische Arten als wetterfestes Holz eine Rolle, vor allem Teak, aber auch das weniger bekannte Azobé oder Balau.
Teak – lateinisch Tectona grandis, nach DIN TEGR – hat einen rötlich braunen Farbton und wird neben Möbeln für den Außenbereich traditionell auch im Schiffsbau eingesetzt. Es gilt als sehr wertig und äußerst dauerhaft, widersteht Witterungseinflüssen in der Regel recht lange und ist auch sehr frostbeständig.
Azobé – lateinisch Lophira alata, in der DIN LOAL – auch als „Bongossi“ bekannt, gilt als preiswertes, äußerst hartes und sehr edel aussehendes Holz, das in einem breiten Sortiment verfügbar ist. Aufgrund seiner Härte kann es jedoch schwierig zu bearbeiten sein.
Balau – lat. Shorea laevis, in der DIN als SBHL – hat eine rötlichgelbe Farbe und wird hierzulande oft unter dem Namen „Bankirai“ gehandelt. Seine Härte ist nicht ganz so ausgeprägt wie bei Azobé, dafür sind aber seine Wetterfestigkeit und Frostbeständigtkeit annähernd ebenso gut.
Der Vollständigkeit halber muss hier natürlich auch Bambus als witterungsbeständiges Material erwähnt werden, obwohl es in unseren Breiten als Baumaterial praktisch keine Bedeutung hat.
Für den Außenbau, wie Terrassenpflasterungen aus Holz oder für Gartenmöbel, eignen sich diese Holzarten besonders gut. Allerdings sind hier Verfügbarkeit und Preise unterschiedlich.
II Quellen und Preise
Grundsätzlich können alle wetterfesten Holzarten über den klassischen Holzfachhandel bezogen werden, wobei heimische Hölzer in der Regel deutlich leichter zu besorgen sind. Seltene Baumarten, wie das von der Elfenbeinküste stammende Azobé, können jedoch Schwierigkeiten bei der Beschaffung bereiten. Vor allem bei den Tropenhölzern ist es in der Regel schwieriger, es als Bauholz zu bekommen. Oft ist es in Deutschland wesentlich einfacher, fertige Produkte aus diesen witterungsbeständigen Holzarten zu erwerben. Die Preise sind hier sehr unterschiedlich – Teak gilt als besonders teuer, aber auch hier gibt es angesichts der sehr unterschiedlichen Qualitäten im Handel enorme Preisspannen. Auch Alter und Stammdurchmesser spielen eine Rolle. Der Preis für Teak reicht im internationalen Handel von ca. 100 USD pro Kubikmeter bis etwa zum Zehnfachen und mehr. In etwas geringerem Maße gilt dies auch für alle anderen Hölzer, für die heimischen allerdings etwas weniger. Douglasie ist sowohl in der Verarbeitung als auch als Schnittholz allgemein am günstigsten, als Riegelholz mit 9×9 Zentimetern in 3 Metern Länge kostet Douglasienholz etwa 20 Euro.
III Platten und andere „Fertigprodukte“ aus wetterfestem Holz
Terrassenplatten, Unterkonstruktionen und Terrassendielen aus Holz sind heute wegen des günstigen Preises fast überwiegend aus Douglasie. Gartenmöbel sind häufig auch aus Teak, dann aber meist relativ teuer. Dafür sind sie aber so langlebig, dass sie durchaus über mehrere Generationen genutzt werden können. Selbst nach vierzig bis fünfzig Jahren zeigen Teakmöbel aufgrund der Witterungsbeständigkeit des Holzes oft noch keine Abnutzungserscheinungen. Lärche, Robinie und Bangkirai sind dagegen deutlich seltener anzutreffen, wobei Robinienholz gelegentlich für Zäune und Zaunpfähle verwendet wird.
Holz für den Außenbereich behandeln und haltbar machen
Neben der Möglichkeit, Holz bereits industriell für die Verwendung im Außenbereich vorzubehandeln, zum Beispiel durch Heißdruckverfahren, spielen vor allem Anstriche mit Lacken und Ölen die wichtigste Rolle, um Holz wetterfest zu machen. Am besten bewährt sich hier immer wieder Bootslack, der zwar teuer ist, aber dem Holz einen wirklich guten Schutz gibt. Im Fachhandel gibt es auch eine Vielzahl von Anstrichen, die das Holz bereits nach ein- bis zweimaligem Auftragen witterungsresistent machen sollen. Bei solchen Industrieprodukten spielt der Bläueschutz eine große Rolle – Bläue ist im Allgemeinen der größte Feind von Holz im Außenbereich. Solche Fertiganstriche sind meist am einfachsten aufzutragen, Öle wie z.B. Leinölmischungen erfordern etwas mehr Sachkenntnis.
V Pflegetipps für behandeltes Holz und wetterfeste Hölzer
Behandeltes Holz sollte von Zeit zu Zeit nachgestrichen werden, um den Verwitterungsschutz und die Wetterbeständigkeit zu erhalten. Bei Hölzern, die von Natur aus wetterfest sind, ist eine Behandlung zwar grundsätzlich nicht notwendig, ein Schutzanstrich mit jeweils auf das Holz abgestimmten Materialien wird aber dennoch empfohlen. Er braucht allerdings in der Regel nur sehr selten bis überhaupt nicht wiederholt zu werden.
Holz – insbesondere heimisches – ist ein wertvoller und sehr naturnaher Baustoff, der Kunststoffen in jedem Fall vorzuziehen ist. Da es sich zudem um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, wird Holz zunehmend auch im Außenbereich eingesetzt.
Ökologisch verträglich durch Zertifikate
Illegale Abholzung und problematische Anbaumethoden sind vor allem bei Tropenhölzern ein sehr großes Problem – so werden aus reiner Profitgier große Zerstörungen des für das Weltklima unabdingbar notwendigen Regenwaldes angerichtet. Um dies zu verhindern, sind immer mehr Zertifikate im Umlauf, anhand derer man nachvollziehen kann, dass das jeweilige Holz tatsächlich ökologisch verträglich gepflanzt und „geerntet“ wurde und die Bewirtschaftung tatsächlich nachhaltig erfolgt. Bei Tropenholz sollte man auf jeden Fall nach einem solchen Zertifikat Ausschau halten.
Häufig gestellte Fragen
Wie haltbar ist wetterfestes Holz?
Sehr dauerhafte Holzarten wie Teak erreichen Haltbarkeiten von 40 bis 50 Jahren, auch bei vielen heimischen Holzarten wie Lärche kann man von Haltbarkeitsdauern bis zu 25 Jahren ohne weiteren Schutz ausgehen. Durch Schutz- und Pflegemaßnahmen kann die ursprüngliche Lebensdauer auch bei vielen anderen Hölzern noch einmal um ein Vielfaches verlängert werden.
Was bedeutet „konstruktiver Holzschutz“?
Unter konstruktivem Holzschutz versteht man alle Maßnahmen, die dazu dienen, Holzbauteile im Außenbereich möglichst wirksam vor Pilzbefall zu schützen. Dies wird dadurch erreicht, dass eine Durchfeuchtung des Holzes weitgehend verhindert und auftreffendes Wasser möglichst schnell abgeführt wird. In der DIN 68800 werden darüber hinaus weitergehende Anforderungen an den konstruktiven Holzschutz gestellt.
Was sind Resistenzklassen?
Die DIN teilt Holzklassen nach ihrer Standdauer im Freilandversuch in insgesamt 5 Resistenzklassen (Dauerhaftigkeitsklassen) ein. In Klasse 1 (über 13 Jahre Standdauer) finden sich vor allem Tropenhölzer, aber auch die Robinie als beste heimische Holzart (Klasse 1 – 2). Auch Eiche und Edelkastanie erreichen mit Klasse 2 (8 – 13 Jahre Standdauer), Kiefer, Lärche und Pinie liegen bei etwa 5 Jahren Standdauer, unter 3 Jahren und damit in der niedrigsten Klasse liegen Birke, Pappel, Erle, Esche und Rosskastanie. Die Dauerhaftigkeitsklassen sind jedoch nur als technische Klassifizierungswerte zu verstehen.