Dachaufbau
Ein Dach, soviel ist bekannt, besteht aus dem Dachstuhl und darüber der Dacheindeckung. Darunter kommen in manchen Fällen noch Unterdächer zum Einsatz, die einen weiteren Schutz der Innenräume bieten. Eine Unterspannbahn ist dagegen bei jedem Steildach vorhanden.
Begriffe, wie Kaltdach, Warmdach und Umkehrdach sind komplizierter zu erklären. Sie beschreiben jeweils einen besonderen Dachaufbau mit speziellen bauphysikalischen Merkmalen.
Auch beim Flachdach gibt es Kalt-, Warm- und Umkehrdächer. Ein belüftetes Flachdach entspricht im Wesentlichen einem Kaltdach (Flachdach). Das sogenannte Duo-Dach ist dagegen ein neuer Dachaufbau auf einem schon vorhandenen alten Dach, wobei das alte Dach völlig erhalten bleibt.
Und während man beim Steildach (mehr als 10° Dachneigung) von einer „Dacheindeckung“ spricht, heißt es beim Flachdach immer „Dachabdichtung“. Man kann auch ein Steildach zusätzlich abdichten, allerdings hat dieser Begriff dann eine andere Bedeutung. Meist ist hier dann das Austauschen oder Abdichten von beschädigten Dachpfannen gemeint.
Beim Steildach muss man außerdem Dachlatten und Konterlattung unterscheiden. Die Dachlatten verlaufen längs des Dachs, in die Konterlattung werden Dachziegel eingehängt (horizontale Lattung). Ständer und Pfetten sind dagegen wiederum andere tragende Teile des Dachstuhls, die je nach Konstruktionsweise unterschiedlich ausgeführt sein können.
Traufe, First und Ortgang
Die Traufe ist der unterste Teil des Daches, an dem auch die Regenrinne befestigt ist. Der First ist dagegen der höchste Teil des Daches, wo die beiden Dachschrägen aufeinandertreffen. Der Ortgang bezeichnet die Seitenkante der Dachfläche.
Dachpfannen, Biber und Dachsteine
Beim Steildach gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Dacheindeckung. Unter „Dachziegel“ versteht man in der Regel Tondachziegel, „Dachsteine“ sind dagegen meist Betondachsteine, die schwerer, aber kostengünstiger sind.
Ein „Biber“ sind traditionelle Tondachziegel in Biberschwanz-Form. Diese Form ist allerdings leider nicht einheitlich, sondern kann ganz unterschiedlich aussehen. In bestimmten Gebieten Deutschlands haben sich traditionelle Biberformen entwickelt, die Verlegeform ist meist ebenfalls für eine Region typisch (Doppeldeckung, Dreifachdeckung).
Dachpfannen sind meist (aber nicht immer) ebenfalls Tondachziegel, die als einfachere und leichtere Strangziegel hergestellt werden. Sie können in verschiedene Gruppen unterteilt werden, die aber meist nur den Herstellungsprozess betreffen. Bekannt ist in Deutschland die beliebte „Frankfurter Pfanne“, die Heidelberger Dachpfanne ist dagegen wiederum ein Betondachstein.
Dazu gibt es Dachpfannen aus Blech oder Kunststoff als leichtgewichtige Alternativen zu den traditionellen Dachsteinen und Dachziegeln aus Ton.
Engoben oder engobierte Dachziegel sind speziell oberflächenbehandelte Dachziegel. Sie gelten als hochwertig, ebenso wie glasierte Dachziegel.
Mehr zu den wichtigsten Aspekten von Dächern und Dacheindeckungen finden Sie in unseren Beiträgen zum Thema Dach. Dort werden auch weitere wichtige Fachbegriffe erklärt.