Die typischen Farben zum Streichen vom Wohnzimmer
Über viele Jahre war das Streichen von Wänden und Decken mehr oder weniger das Malern mit herkömmlichen Dispersionswandfarben. Günstig mussten sie zumeist sein und eventuell noch eine Mindestdeckkraft aufweisen. Gerade durch den niedrigen Preis haben sich Kunstharzwandfarben durchgesetzt, die umgangssprachlich nur als Wanddispersionsfarben bezeichnet werden – obwohl viele andere Farben ebenfalls Dispersionsfarben sind.
Die verschiedenen Wandfarben
Diese scheinbaren Vorteile der Wanddispersionsfarben führten zu einer massiven Verbreitung in den letzten Jahrzehnten. Kaum ein Haus in der Republik, das noch keine solche Dispersionsfarbe als Innenanstrich erhalten hat. Dabei gibt es deutlich mehr Farben zur Auswahl.
- Dispersionswandfarbe
- Silikonharzfarbe
- Silikatfarbe
- Acrylfarbe
- Latexfarbe
- Naturfarbe (Mineralfarbe)
Dispersionsfarben
Dispersionsfarben bestehen in der Regel aus einem Bindemittel, Füllstoffen und Farbpigmenten. Dazu kommen noch Additive, die bestimmte Eigenschaften wie Tropfenbildung, Geschwindigkeit des Abbindens oder Fließeigenschaften beeinflussen. Füllstoffe sind am billigsten für die Hersteller, Bindemittel und Pigmente am teuersten.
Qualitätsmerkmale von Dispersionsfarbe
Doch genau die teuren Inhaltsstoffe stehen für die Qualität der Dispersionsfarbe. Fei billigen Farben wird hier gespart. Daher ist billige Wandfarbe meist nicht ergiebig und auch ansonsten nicht wirklich gut deckend. Daher sollten Sie zum Streichen Ihres Wohnzimmers auf jeden Fall hochwertige Dispersionsfarbe verwenden. Doch diese Farbe hat grundsätzlich noch eine weitere wichtige Eigenschaft, die nützlich als auch schädlich sein kann: sie ist nicht diffusionsoffen.
Kaufen Sie die Wandfarbe Ihren Ansprüchen entsprechend
Nun sind moderne Wohnungen und Häuser aber unter anderem mit hochdichten Fenstern ausgestattet, Dispersionsfarbe dichtet dann noch die Wände ab. Schwitzwasser kann also nicht mehr abgeführt werden. Deshalb wurde Schimmel in den letzten Jahren ein so wichtiges Thema.
Silikatfarbe
Stattdessen sollten Sie für Ihr Wohnzimmer auf diffusionsoffene Farben zurückgreifen. Dazu gehört auch die Silikatfarbe. Die muss aber zusätzlich chemisch mit dem Untergrund reagieren. Wollen Sie eine andere Farbe streichen, muss auch die Putzoberschicht entfernt werden. Zudem kann die Farbe nicht auf Gips angewandt werden.
Silikonharz- und Acrylfarben
Dafür eignet sich Silikonharzfarbe weit besser. Aber auch die zumeist lösungsmittelfreie Acrylfarbe ist eine hervorragende Wahl. Alles in allem hängt die Wahl der Farbe aber von dem Untergrund in Ihrem Wohnzimmer ab. Überhaupt müssen Sie sich den Untergrund von den Wohnzimmerwänden und Decken genauer anschauen. Stark saugende oder sandende Wände benötigen zusätzlich einen Putzgrund.
Tapeten im Wohnzimmer überstreichen
Darüber hinaus kommt es aber auch oft vor, dass die Wände in Wohnzimmern noch tapeziert sind und einfach überstrichen werden sollen. Nicht jede Tapete können Sie aber streichen. Dazu gehört unter anderem die Stofftapete.
Dafür ist die Raufaser oftmals genau aus dem Grund tapeziert, um eine schöne Oberflächenstruktur beim Streichen zu erzielen. Jedoch können Sie auch eine hochwertige Raufasertapete höchstens sechs Mal streichen, bevor sie erneuert werden muss. Dazu kommt, dass die Tapete gut an der Wand haften muss – auch wenn sie nass gestrichen wird.
Das Vorbereiten und Streichen des Wohnzimmers
Haben Sie nun alles zum Untergrund und zu den Wandfarben klären können, beginnt das Streichen. Zunächst müssen Sie alles abdecken, was nicht gestrichen und zudem geschützt werden soll. Dann beginnen Sie mit Pinseln Ecken und Kanten zu streichen.
Ecken streichen und Flächen rollen
Dabei streichen Sie großzügig in die freien Flächen hinein. Jetzt rollen Sie diese großen Flächen mit einem Farbroller (bei Dispersionsfarben mit Kunstharz beispielsweise eine Lammfellrolle). Dabei rollen Sie in die vorgestrichenen Flächen hinein, streichen die Wohnzimmerwand als nass in nass. Das vermeidet Fleckenbildung nach dem Trocknen.
Tragen Sie die Farbe im Kreuzgang auf
Tragen Sie die Farbe mit Auf- und Abrollen auf die Wand auf. Verwenden Sie die Farbe großzügig, damit Sie sie im Anschluss auch noch quer verschichten können. Auch diese Technik steuert der Fleckenbildung entgegen.
Das Streichen vom Wohnzimmer erfordert echtes Fachwissen
Sie sehen also, das Streichen vom Wohnzimmer ist von unterschiedlichen Aspekten abhängig, die allesamt die Qualität beeinflussen. Die vermeintliche Einsparung bei Billigfarbe kann also schnell teuer werden.
Je nachdem, welchen Untergrund Sie auf Ihren Wänden im Wohnzimmer haben, bieten wir Ihnen dazu für Malerarbeiten ebenfalls Anleitungen an, so zum Beispiel zum [Streichen von Gipskartonwänden].