Farbe ist nicht gleich Farbe
Wandfarbe ist noch immer der beliebteste aller Decken- und Wandbeläge. Damit lassen sich Zimmer individuell und sehr persönlich gestalten. Lange Zeit standen ausschließlich Farbeigenschaften wie Preis und Ergiebigkeit im Vordergrund. Doch seit einigen Jahren setzt sich immer mehr ein Bewusstsein dafür bei Heimwerkern durch, dass nicht jede Farbe für jedes Zimmer geeignet sein muss. Mehr noch – die Farbe muss optimal mit dem Untergrund harmonieren.
Machen Sie sich die verschiedenen Farbeigenschaften zunutze
So wurde über viele Jahre herkömmliche Kunstharzwandfarbe eingesetzt. Die ist relativ preiswert, einfach zu verarbeiten und eben ergiebig. Diese umgangssprachlich als Dispersionswandfarbe bekanntgewordene Farbe hat jedoch Eigenschaften, die je nach Wandbeschaffenheit positive oder auch negative Auswirkungen mit sich bringen können. Diese Dispersionsfarbe ist nicht diffusionsoffen und verschließt die Wand damit wie eine Versiegelung.
Verschiedene Farben zum Streichen Ihres Zimmers
Die Wand des betreffenden Zimmers kann somit keinen regulierenden Feuchtigkeitsaustausch mehr vornehmen. Sind womöglich noch hochdichte Fenster verbaut, ist der Schimmel meist schnell da und niemand kann sich erklären, wieso. Dabei liegt es nur an der Wahl der richtigen Farbe, denn Wandfarben gibt es in vielfältigen Ausführungen.
- Silikat- und Mineralfarben
- Kunstharzfarben (Dispersionswandfarbe)
- Siliconharzfarbe
- Dispersionssilikatfarbe
- Acrylfarbe
Farben unterscheiden
Grundsätzlich sollten Sie zunächst zwischen Wasser verdünnten und chemisch verdünnten Farben unterscheiden. Eine weitere Unterteilung erfolgt dann danach, ob eine Wandfarbe diffusionsoffen ist oder eben nicht. Dabei ist jedoch nicht jede Farbe mit jedem Untergrund vereinbar. Silikatfarbe beispielsweise benötigt zwar mineralischen Putz als Untergrund (die Farbe verbindet sich chemisch mit dem Putz, sie verkieselt), allerdings ist sie nicht für Gips geeignet.
Lassen Sie sich beraten
Außerdem kann auch nicht auf jede Farbe mit einem beliebigen Farbsystem gestrichen werden – alles muss aufeinander abgestimmt sein. Sie müssen sich also zuerst entscheiden, welche Eigenschaften die Farbe mitbringen soll und welche Anforderungen (Feuchtigkeitsregulierung ja oder nein) Sie an Ihre Zimmerwände stellen. Notfalls ist es sinnvoll, sich an einen Fachmann (Maler, Verputzer) zu wenden. Aber auch im Fachgeschäft (nicht Baumarkt!) erhalten Sie sachkundige Auskunft.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Streichen von einem Zimmer
- Wandfarbe
- eventuell Grundierung (Tiefengrund, Haftgrund etc.)
- eventuell Reparaturspachtel
- Klebeband
- Abdeckfolie
- Farbrollen
- verschiedene Malerpinsel
- Quast für die Grundierung
- Spachtel
- eventuell Arbeitsstaffelei
- Werkzeug zum Entfernen von Lampen, Lichtschaltern, Steckdosen usw.
1. Vorbereitungsarbeiten
Zunächst müssen Sie sämtliche Elektroinstallationen wie Steckdosen, Lampen oder Lichtschalter entfernen. Drehen Sie jedoch zuvor die Sicherung heraus.
Nun kleben Sie alles ab, was nicht gestrichen werden soll in Ihrem Zimmer. Auf dem Boden wird die Abdeckfolie ausgelegt.
Überprüfen Sie die Wand auf Bohrlöcher, Risse und dergleichen und beheben Sie die Schadstellen mit Reparaturgips.
2. Das Grundieren des Zimmers
Je nach Untergrund kann es sein, dass Sie eine Grundierung auftragen müssen (Untergrund sandet, kreidet usw.). Gehen Sie dabei nach der Anleitung des jeweiligen Herstellers der Grundierung vor. Dann lassen Sie die Grundierung trocknen.
3. Das Streichen vom Zimmer
Jetzt können Sie mit dem Streichen beginnen. Zunächst streichen Sie Ecken und Kanten mit dem Pinsel. Streichen Sie großzügig aus den Kanten heraus und in die freien Flächen hinein. Streichen Sie aber nicht sämtliche Ecken und Kanten des Zimmers in einem Durchgang.
Die Farbe darf nämlich noch nicht angetrocknet sein, wenn Sie nun mit dem Farbroller die großen Zimmerflächen streichen. Dieses besondere Streichen (nass in nass) bewirkt, dass Sie das Risiko der Fleckenbildung erheblich reduzieren.
Beim Streichen mit der Farbrolle tauchen Sie die Rolle zu zwei Dritteln in die Farbe ein und streifen Sie dann an einem Abstreifgitter ab. Dabei verteilen Sie die Farbe gleichmäßig auf die Rolle. Streichen Sie die Wand nun auf und ab.
Haben Sie ein angemessen großes Stück Wand gestrichen, rollen Sie nun quer zum ersten Streichen. Allerdings nehmen Sie keine neue Farbe mehr auf. Dadurch (Streichen im Kreuzgang) erreichen Sie, dass die Farbe verschichtet wird. Auch das reduziert die Gefahr der Fleckenbildung.
Eventuell – und abhängig von der Deckkraft der Farbe müssen Sie noch einen zweiten Anstrich durchführen.
4. Nacharbeiten
Ist die Farbe angetrocknet, können Sie das Klebeband sowie die Malerfolie entfernen und alle Elektroinstallationen wieder vornehmen. Vergessen Sie auch jetzt nicht das Herausschrauben der Sicherungen.