Komplexes Zusammenspiel von Kälte und Wärme
Bei der Abtauautomatik handelt es sich um eine Art Zusatzheizung, die sich bildendes Eis und bereits entstandene Vereisung im Kühlschrank schmilzt und ableitet. Sie wird durch Fühler beziehungsweise Sensoren gesteuert. In der Steuerungselektronik muss die Schaltung zudem den an- oder ausgeschalteten Zustand vom Kompressor und dem Ventilator berücksichtigen.
Wenn der Kühlschrank trotz Abtauautomatik vereist, sind ob des komplexen Kreislaufs eine ganze Menge Ursachen möglich. Bei der Fehlerdiagnose hilft es, mit der Ausschlusstechnik vorzugehen. Zuerst sollten folgende „harmloseste“ und „unaufwendige“ Fehleroptionen geprüft werden:
- Sind die Türgummis dicht?
- Gibt es Verstopfungen an Abläufen für das Schmelzwasser?
- Entsteht im Kühlschrankinnenraum ausreichende Luftzirkulation (Einlagerungsmengen)?
Checkliste für die Fehlerdiagnose
Nach dem Ausschluss der bisherigen Fehlerquellen wird die Fehleranalyse aufwendiger und setzt Grundkenntnisse über elektronische Bauteile und Geräte voraus. Zwei Fühler sind meist im Innenraum (einer in der Nähe der Beleuchtung) installiert, ein Dritter im Gefrierfach. Für eine Sichtkontrolle muss der Kühlschrank komplett ausgeräumt und enteist werden. Folgende Kontroll- und Prüfschritte stehen jetzt an, die nach dem Entfernen der Kühlschrankrückwand erreichbar sind:
- Temperaturfühler beziehungsweise Sensoren vorhanden und funktionstüchtig?
- Kabel und Zuleitungen der Fühler zur Steuereinheit unversehrt?
- Anschlüsse der Zuleitungen von Fühlern und Ventilator in Ordnung?
- Mit Multimeter die Stromwiderstandswerte (Ohm) aller erreichbarer Bauteile prüfen. Die Sollwerte sind in der Bedienungsanleitung oder auf Typenschildchen am Bauteil angegeben.
- Abtauuhr auf mechanische Schäden (Kunststoffteile) untersuchen
- Thermostat mittels Überbrückung prüfen: Braunes und schwarzes Kabel aus dem Kabelschuh ziehen und direkt miteinander verbinden. Springt der Kompressor an, ist die Bimetall-Schaltung und damit das Thermostat defekt.