Instandhaltung durch Routine
Die Abwasserleitungen eines Hauses stehen nicht im Rampenlicht. Solange alles funktioniert und keine Beeinträchtigungen beim Ablauf entstehen, gerät ihre Alterung schnell in Vergessenheit. Das sollte an das routinemäßige Spülen der Abwasserleitung auch ohne Anlass gedacht werden. Fachleute und Versorger empfehlen einen fünfjährigen Rhythmus für Grundleitungen und acht bis zehnjährige Intervalle für Fallleitungen und Sammelleitungen in den Geschossen.
Anlässe und Indikatoren für Spülungsbedarf
- Verlangsamter Ablauf
- Gurgelnde Geräusche
- Gelegentlicher Ausfall des Geruchsverschlusses durch zu geringe Wassermenge im Siphon
- Sehr hartes Wasser mit pH-Wert über acht und hoher Kalkgehalt des Wassers
- Längere Abwesenheit ohne Zirkulation (Blumengießende Nachbars bitten, einmal wöchentlich die Spülungen der Toilette zu betätigen und ein bisschen Wasser durch Dusche, Spüle, Wanne und Waschbecken laufen zu lassen)
Instandhaltung und Unterhaltsroutine
Bei Neubauten nie auf eine gründliches, umfassendes und vollständiges Spülen aller Abwasserleitungen verzichten. Das Risiko von Materialresten aus den Bauaktivitäten wie Beton- und Zementreste, Dichtungsstoffe und Fugenmassen und anderen bauseitig verwendeten potenziellen „Verstopfern“ ist hoch.
Wenn der Abwasserkanal gereinigt wird, wird die Grundleitung vom Revisionsschacht mit dem Hausanschluss aus gespült. Bezüglich der „anderen Seite“, auf der der öffentliche Abwasserkanal beginnt, hilft eine Rücksprache mit dem Versorger, angemessen vorzugehen.
Wenn im Gebäude eine oder mehrere Abwasserhebeanlagen installiert sind, ist eine technische Funktionsinspektion parallel empfehlenswert. Auch eine Sichtkontrolle es Pumpensumpfs und das eventuelle Mitspülen ist eine sinnvolle Option.
Eine kurze Vorabkontrolle mit einer kleinen Kamera vor dem Spülen kostet nicht sehr viel und verrät dem Ausführenden viel über das richtige Vorgehen. Schon geringe Zusätze von Hilfssubstanzen in das Spülwasser lösen beginnende Verkrustung, Fette und Öle.