Lichtdurchlässiger als Glas
Die auffälligste Eigenschaft von Acrylglas ist wohl die hohe Lichtdurchlässigkeit. Mit 92 Prozent liegt diese sogar deutlich über der Lichtdurchlässigkeit von Glas. Eine Doppelverglasung kommt beispielsweise auf gut 80 Prozent, einscheibiges, kostspieliges Floating-Glas auf 90 Prozent, Acryl dagegen auf 92 Prozent. Mehr dazu unter „Acrylglas versus Glas„. Außerdem kann auch die UV-Strahlungsdurchlässigkeit in der Herstellung beeinflusst werden.
Daraus resultieren viele Anwendungen
Früher mussten Gewächshäuser zwangsweise mangels Alternativen aus Echtglas gebaut werden. Doch das Gewächshaus aus Acrylglas ist nicht nur wegen der leichteren Bauweise oder dem besseren Preis so attraktiv. Es sind vor allem die weiteren Eigenschaften wie die Langlebigkeit oder die eben genannte UV-Durchlässigkeit, die es sogar besser machen als Echtglas.
Andere transparente Kunststoffe
Im Vergleich Acrylglas versus andere Kunststoffe zeigt sich jedoch für viele Verbraucher, dass Baumaterialien aus Acrylglas deutlich hochpreisiger sind als andere, augenscheinlich vergleichbare Kunststoffprodukte. Insbesondere im Vergleich zu den nachfolgenden Kunststoffen fällt der Kostenunterschied schnell auf:
- Polycarbonat (PC)
- Epoxidharz
- Polyetherimid (PEI)
- Polyethylen (PE) durchscheinend
- Polyethylenterephthalat (PET)
- Polymethylpenten (PMP)
- Polyoxymethylen (POM) teilweise transparent
- Polystyrol (PS)
- Polysulfon (PSU)
Von Heimwerkern und Bauhandwerkern genutzte Kunststoffe (transparent)
Von Heimwerkern und im Bauhandwerk werden vornehmlich die nachfolgenden Kunststoffe eingesetzt, da auch weitere Materialeigenschaften entscheidend sind:
- Polyvinylchlorid (PVC)
- Polystyrol (PS)
- Polyphenylenether (PPO)
- Polyethylen (PE)
- Polycarbonat (PC)
- Polymethylmethacrylat (PMMA)
oder Acrylglas
Dabei geht eindeutig hervor, dass gerade in den Bereichen, wo Acrylglas beispielsweise als Bedachung eingesetzt werden kann, die gängigen Alternativen wie PVC oder PC deutlich preiswerter sind. Allerdings sind es die Eigenschaften, die andere Kunststoffe auch schlechter abschneiden lassen. Damit gehört Acrylglas zu den begehrten Kunststoffen. Der Preis wiederum wir durch zwei grundlegende Faktoren bestimmt: die Herstellungskosten sowie die Nachfrage. Beides ist bei PMMA hoch, führt also auch zu einem entsprechenden Preisniveau.
Unterm Strich ist PMMA außerordentlich preiswert
Bezieht man nun aber die Anschaffungskosten auf seine extreme Widerstandfähigkeit und Langlebigkeit und bedenkt, wie oft gleiche bzw. ähnliche Baukonstruktionen mit anderen Kunststoffen erneuert werden müssen und Konstruktionen aus Acrylglas diese mit Leichtigkeit überdauern. Das heißt, die Anschaffungskosten werden bei vielen Bauvorhaben über einen langen Zeitraum einmalig bleiben, womit unterm Strich Acrylglas dann sogar preiswerter als andere Kunststoffe ist. Schließlich muss es nicht zu häufig erneuert werden.
Einen weiteren Preisunterschied zwischen verschiedenen Acrylglas-Herstellern
Ein weiterer und sehr deutlicher Preisunterschied besteht zudem bei den Produkten verschiedener Hersteller. Diese lassen sich in No-Name-Hersteller, durchschnittliche und extrem populäre Hersteller unterscheiden. Bei Plexiglas (Merkenname für Acrylglas der Evonik Röhm GmbH) kommt hinzu, dass es sich seit den 1930ern um das erste serienreife Acrylglas handelt, das lange Zeit konkurrenzlos war. Zudem ist es von sehr hoher Qualität und kann mit zahlreichen anderen Attributen (Lichtdurchlässigkeit, UV-Strahlung, Farben, fluoreszierend, Oberflächenstruktur) hergestellt werden.
Besondere Acrylglasprodukte verändern den Preis ebenfalls
Insbesondere Acrylglas-Teile, die mit fluoreszierenden Farben versehen sind, spiegeln sich die höheren Material- und Herstellungskosten deutlich wieder. Dennoch sollte der Preis (ausgehend vom üblichen Marktpreis) gerade bei Markenprodukten nicht wirklich infrage gestellt werden. Es sind Faktoren wie die hohe Produktqualität oder überdurchschnittliche Garantien, die diese Produkte nicht umsonst so beliebt machen.