Definition und Eigenschaften von Weißtönen
Altweiß ist ein leicht getöntes reines Weiß, das noch nicht die Farbe Beige oder Cremeweiß erreicht. Der Farbton ist nicht wie Reinweiß (RAL 9010) und Cremeweiß (RAL 9001) in der RAL-Farbtabelle aufgeführt und definiert. Um das strahlende Weiß mit einem Farbton abzudunkeln, der nicht als Fremdfarbe wirkt, werden meist Braun und/oder Ocker beigemischt.
Altweiß wird auch als Malerweiß, Antikweiß und unter anderen Bezeichnungen je nach Handwerker und Hersteller verwendet. Neben der weniger „kühlen“ oder gar „blendenden“ Wahrnehmung und Wirkung deckt Altweiß besser und schneller als reines Weiß. Dies kann insbesondere bei farbigen Wänden und schwarzen Wänden einige Anstriche einsparen.
Einflussfaktoren auf das optische Ergebnis
Um den gewünschten Farbton zu erzielen, um das leuchtend helle Reinweiß abzumildern, spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Art der Farbe (Dispersion, Acryl, Lack)
- Untergrund und Saugfähigkeit (Beton, Holz, Putz, Stein, Tapete)
- eingemischte Farbtöne (Braun, Grau, Ocker, Umbra)
- Anteil/Dosierung der eingemischten „brechenden“ Farben
In Reinweiß ist nach RAL als einziger Farbton fünf Prozent Gelb eingemischt.
Cremeweiß enthält Gelb (15%), Cyan-Blaugrün und Magenta-Rotblau (je 5%).
Für Altweiß auf Wänden wird 1% Braun zugemischt.
Für Altweiß auf Holz (Kieferholzdecke) wird 1% Umbra zugemischt.
Probeanstriche sind zur Beurteilung der Wirkung unerlässlich. Nach und nach wird der Anteil der „brechenden“ Farben erhöht.
Die Betrachtung sollte bei natürlichem Tageslicht und dem zu erwartenden Kunstlicht erfolgen.
Wenn das Weiß ins Beige oder Cremeweiß übergeht, wird der Anteil der dunklen Farben durch Zugabe von reinem Weiß wieder reduziert.