Verschiedene Möglichkeiten einer Armierung
Zunächst muss bei der Verwendung von Armierungen nach deren Aufbau und den bestehenden Materialien unterschieden werden, denn Armierungen können völlig unterschiedliche Eigenschaften besitzen:
- Armierungsmörtel, eventuell mit Armierungsfasern verstärkt
- Putze und Mörtel, die mit Armierungsgeweben kombiniert werden
- spezielle Klebe- und Armierungsputze (für WDVS)
Hier hilft eine Armierung nicht
Um eine falsche Anwendung von Armierungen nicht nur bei Arbeiten an einer Fassade auszuschließen, zunächst Probleme oder Ursachen, bei denen Armierungen keine Problemlösung darstellen. Dazu gehören vor allem konstruktionsbedingte Ursachen wie das Durchbiegen von Decken und Unterzügen, aber auch thermische, Kriech- und Schwindverformungen an tragenden Konstruktionsteilen.
Unterscheidungen der Armierung an der Fassade: Putzgrund und Putzbewehrung
Darüber hinaus muss bei der Verwendung von Armierungen als Putzgrund und als Putzbewehrung unterschieden werden. Eine Armierung des Putzgrunds für eine Fassade ist dazu da, dass die späteren Putzschichten gut anhaften.
Daher werden hier Armierungsmatten verwendet, die eine hohe Eigensteifigkeit besitzen, also beispielsweise Metallmatten. Dabei sind aber je nach verwendetem Putzsystem unbedingt die Gebrauchsanweisungen des Herstellers zu beachten. Überhaupt muss die Armierung mit den anderen Baustoffen wie dem Putz abgestimmt werden.
Materialien für die Putzarmierung
Als Bewehrung oder Putzarmierung ist ein weicheres Gewebe zu verwenden. Hauptsächlich wird zwischen Kunststoff- und Glasfaserarmierungen unterschieden. Mit der „Gewebearmierung“ ist in der Regel eine Glasfaserarmierung gemeint. In vielen Bereichen hat die Glasfaserarmierung die Bewehrung mit Kunststoffmatten abgelöst. Dennoch haben auch diese nach wie vor ihre Berechtigung.
Verarbeitung der Armierung als Fassadenputzbewehrung
Die Armierung ist möglichst oberflächennah einzuarbeiten. Als Faustregel gilt, dass die Armierung im oberen Drittel der entsprechenden Mörtel- oder Putzschicht eingelegt wird. Die Verarbeitung erfolgt dabei nass in nass (das Aufbringen der ersten beiden Drittel der Mörtelschicht, das Einlegen der Armierung, dann unmittelbar das Auftragen des letzten Drittels Putz bzw. Mörtel).
Verwendung von Armierungsmörtel an Fassaden mit WDVS
Verwendet werden Armierungsgewebe bei unterschiedlichen Aufgabenstellungen an einer Fassade. Zunächst wäre da die Wärmedämmung der Fassade mit einem Wärmedämm-Verbundsystem WDVS). Zumeist werden hier EPS-Platten verwendet, die an die Fassade geklebt werden. Dazu wird ein spezieller Klebe- und Armierungsmörtel verwendet.
Dieser löst die EPS-Platten etwas an und verbindet sich damit für einen sehr festen Halt. Gleichzeitig nimmt dieser Armierungsmörtel Schwingungen oder thermische Veränderungen auf und verteilt sie großflächig. Wie es bei der Verwendung von Klebe- und Armierungsmörtel als Oberputz aussieht, können Sie hier lesen.
Fassadenarmierung bei Rissgefahr durch verschiedene Ursachen
Darüber hinaus werden Armierungen an Fassaden vorgenommen, wenn ein (tragender) Altputz vorhanden ist, der jedoch rissgefährdet ist. Auch bei unterschiedlichem Mauerwerk, zum Beispiel Ziegel und Leichtbeton verringert eine Armierung der Fassade das Rissrisiko deutlich. Jedoch sollte stets bedacht werden, dass das Risiko von Rissbildung nie vollständig neutralisiert werden kann.