Kostenbeispiel: Außendämmung
Beispielsituation:
- Fassadengröße: 140 m²
- Dämmung mit WDVS
- Arbeiten zum Pauschalpreis
Posten | Preis |
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Gerüstkosten | 1.330 EUR |
Pauschalpreis | 19.500 EUR |
Gesamtkosten | 20.830 EUR |
pro m² | 148,79 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Dämm-Methode
- Ausführung der Dämmung
- Dämmmaterial
- Dämmstärke
- Zusätzliche Arbeiten
Dämm-Methode
Außendämmungen der Fassade können mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt werden:
- WDVS (Wärmedämmverbundsystem)
- hinterlüftete, gedämmte Vorhangfassade (VHF)
- Isolierklinker
- Kerndämmung (Einblasdämmung)
WDVS. Das klassische WDVS ist die kostengünstigste und gleichzeitig am häufigsten eingesetzte Methode der Fassadendämmung. Dämmplatten können dabei an die Fassade geklebt, verschraubt oder mit Metallschienen befestigt werden. Die Plattenoberfläche wird danach verputzt. Die Kosten für ein WDVS bewegen sich gewöhnlich zwischen 100 und 160 EUR pro m² Fassadenfläche.
Detaillierte Infos zu den Kosten finden Sie in unserem Artikel Wärmedämmverbundsystem: Kosten
Hinterlüftete, gedämmte Vorhangfassaden (VHF). Bei hinterlüfteten Vorhangfassaden wird eine Fassadenkleidung aus Holz, Schiefer oder Metallplatten angebracht, dahinter liegt eine Dämmschicht und ein Luftspalt. Hinterlüftete Vorhangfassaden gehören zu den teuersten Möglichkeiten bei der Fassadendämmung – die Kosten bewegen sich in der Praxis je nach Verkleidungsmaterial zwischen 150 und 400 EUR pro m² Fassadenfläche. Sehr hochwertige Verkleidungen können zu noch höheren Gesamtkosten führen.
Isolierklinker. Bei Isolierklinkern handelt es sich um Klinkerriemchen mit dahinter liegender Dämmschicht auf der Rückseite. Sie werden wie gewöhnliche Klinkerriemchen an die Fassade geklebt, ein Verfugen kann entfallen, wenn stattdessen ein sogenannter Fugenglattstrich gewählt wird. Die Kosten für eine Dämmung mit Isolierklinkern bewegt sich gewöhnlich zwischen 160 und 220 EUR pro m² Fassadenfläche.
Kerndämmung (Einblasdämmung). Kerndämmungen sind nur bei vorhandenem zweischaligem Mauerwerk (z.B. Klinker-Vormauerschale) möglich. Der Luftspalt zwischen beiden Mauerschalen wird in diesem Fall mit leistungsfähigem Dämmmaterial ausgefüllt, das unter Druck eingeblasen wird. Die Kosten für Einblasdämmungen liegen sehr niedrig, gewöhnlich bewegen sie sich zwischen 20 und 35 EUR pro m² Fassadenfläche. Die Arbeiten lassen sich zudem sehr schnell ausführen (Arbeitsdauer meist nur 1 – 2 Tage).
Detaillierte Informationen zu den Kosten von Einblasdämmungen, der Ausführung und den Kostenfaktoren finden Sie in unserem Artikel Einblasdämmung: Kosten.
Ausführung der Dämmung
Unterschiedliche Ausführungsarten bei jeder Methode. Bei jeder Dämm-Methode gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausführung. Bei einem klassischen WDVS kann beispielsweise das Dämmmaterial verklebt, verschraubt oder mit Schienen befestigt werden.
Je nach Ausführungsweise unterschiedliche Kosten. Jede Ausführungsart verursacht dabei einen leicht unterschiedlichen Arbeitsaufwand, dazu kommen unterschiedliche Kosten für benötigte Zusatzmaterialien.
Preise über verschiedene Ausführungsarten hinweg zu vergleichen ist damit nicht sinnvoll (z. B. ein Vergleich zwischen den Kosten für ein WDVS mit verklebten Dämmplatten und ein WDVS mit schienenbefestigten Dämmplatten). Für jede Ausführungsart gibt es technische Gründe und jede Art der Ausführung hat technische Vor- und Nachteile.
Dämmmaterial
Große Auswahl an Dämmmaterialien möglich. Beim WDVS und bei hinterlüfteten Vorhangfassaden kann eine Vielzahl unterschiedlicher Dämmmaterialien eingesetzt werden. Alle Dämmmaterialien haben dabei ihre eigenen technischen Vor- und Nachteile.
Wärmeleitgruppen (WLG) beachten. Jedes einzelne Dämmmaterial wird einer bestimmten Wärmeleitgruppe zugeordnet. Das gleiche Dämmmaterial kann dabei in unterschiedlichen Wärmeleitgruppen erhältlich sein.
Je höher die Wärmeleitgruppe, desto schlechter die Dämmleistung des Materials (WLG 035 ist also besser als WLG 040). Bei Materialien einer höheren Wärmeleitgruppe muss damit eine höhere Dämmstärke eingesetzt werden, um die gleiche Dämmwirkung zu erzielen, was die Kosten wiederum verteuern kann.
Beispiele für Dämmmaterialien beim WDVS. Klassische Dämmmaterialien beim WDVS sind EPS, XPS, PUR und PIR, Steinwolle und Mineralwolle. Daneben werden manchmal auch weniger gebräuchliche Alternativen wie Phenolharz-Hartschaum-Dämmplatten eingesetzt.
Dämmstärke
Berechnung durch den Fachmann nötig. Die Berechnung einer sinnvollen Dämmstärke kann nur durch fachgerechte Berechnungsverfahren erfolgen. Ausschlaggebend für die Dämmstärke ist dabei:
- der zu erreichende U-Wert der Außenwände (0,24 W/m²K oder besser)
- die gegebene Wärmedämmfähigkeit des vorhandenen Mauerwerks bei Altbauten
- die Wärmeleitgruppe (WLG) des eingesetzten Dämmstoffs
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Gerüstkosten: in nahezu allen Fällen, gewöhnlich 8 – 15 EUR pro m² Fassadenfläche
- Planung, Energieberatung: zwischen 300 und 1.500 EUR je nach Beratungsumfang (bei Förderungen zwingend)
- Zusätzliche Dämmmaßnahmen:Dämmung von Dach/oberster Geschossdecke, Kellerdecke, Fensteraustausch, Perimeterdämmung
- Untergrundvorbereitung: zusätzliche Maßnahmen bei Befestigung von Dämmmaterial auf problematischen Untergründen, Kosten je nach individuellem Aufwand
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Fassadengröße: 140 m²
- Dämmung mit Isoklinker-System
- Arbeiten zum Pauschalpreis
- hoher Arbeitsaufwand
Posten | Preis |
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Gerüstkosten | 1.820 EUR |
Pauschalpreis | 29. 500 EUR |
Gesamtkosten | 31.320 EUR |
pro m² | 223,71 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Günstigste Dämmmethode wählen: auch langfristige Kosten bedenken (z. B. Wegfalls der zukünftigen Erhaltungskosten bei Isoklinker-Dämmung)
- Sinnvolle Dämmstärken wählen: Gleichgewicht zwischen niedrigen Kosten und möglicht hohen Einsparungen bei den Heizkosten
- zusätzliche Dämmmaßnahmen einplanen: Kellerdecken und Dachdämmung, Fensteraustausch
- Heizungsaustausch in Betracht ziehen: beim Austausch alter Heizungen hohe Förderungen und deutliche zusätzliche Kosteneinsparungen als Hausbesitzer möglich
- Günstige Pauschalpreise verhandeln: bei den umfangreichen Fassadendämmarbeiten besteht meist ein kleiner Verhandlungsspielraum seitens des Unternehmens
- Förderungen / Steuererleichterungen
FAQ
Was kostet die Außendämmung eines Einfamilienhauses?
In unserem Beispiel kostet die Außendämmung eines Einfamilienhauses 148,79 EUR pro m². Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die gewählte Dämmmethode, die gewählte Ausführung der Dämmung und das gewählte Dämmmaterial sowie die gewählte Dämmstärke. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man die Kosten für unterschiedliche Dämmmethoden miteinander vergleicht und vom Fachmann sinnvolle Dämmstärken wählen und eine Amortisations- und Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen lässt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.