Verschalen – Betonieren – Ausschalen
Der Vorgang klingt zunächst einfach. Beton wird angemischt und danach erfolgt das Verarbeiten, bei dem der Verbundbaustoff in die Schalungen eingebaut wird. Insbesondere Heimwerker, die wenig Erfahrung mit Beton haben, glauben, dass sie ihre Betonbauteile bereits am nächsten Tag oder sogar nach wenigen Stunden ausschalen können.
Zahlreiche Aufgaben der Schalung
Damit gehen sie ein erhöhtes Risiko ein, sodass die Qualität der Betonbauteile leidet. Denn Schalungen haben weitere Aufgaben:
- Formgebung des eingegossenen bzw. eingebauten Betons
- Einbeziehung in die Nachbehandelung von Beton
- Einbeziehung in das Verdichten von Beton
- Kraftableitung, bis Beton ausgehärtet ist
- Schutz von jungem Beton (Frost- und Witterungsschutz, usw.)
- Schutz gegen Frühschwund
Ausschalen und Nachbehandlung
Die Nachbehandlung von Beton ist abhängig von der Jahreszeit, d.h. von der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchte und von der Temperatur des Betons selbst. Im Winter schützen Schalungen vor zu schnellem Auskühlen. Im Sommer dagegen vor direkter Sonneneinstrahlung und vor der Verdunstung von zu viel Anmachwasser.
Ausschalen und Verdichten
Viele Geräte zum Verdichten von Betons sind an der Schalung befestigt. Sie sind damit Träger der Verdichtungsgeräte. In diesem Zusammenhang ist das Bluten von Beton ebenfalls von Bedeutung.
Ausschalen von Sichtbeton
Bei Sichtbeton muss explizit darauf geachtet werden, dass die äußeren Bereiche von jungem Beton so weit erhärtet sind, dass beim Ausschalen keine Schäden an der Oberfläche entstehen. Im Bauwesen sind Normen zu beachten, ab wann ein Betonbauteil tatsächlich ausgeschalt werden darf. Je nach Konstruktion kann das bereits nach wenigen Stunden der Fall sein (einfache Konstruktionen), 28 Tage oder deutlich länger dauern (Spannbeton).
Individuelle Einflussfaktoren
Das Ausschalen ist von einigen weiteren Faktoren abhängig, da insbesondere das Erhärten von Beton auch von äußeren Einflüssen abhängt. Dazu gehören unter anderem:
- Witterung (Lufttemperatur, relative Luftfeuchte)
- Bauumfang der Betonteile
- Betonqualität (Betonmischung, Verdichtung, Nachbehandlung)
Wie bereits erwähnt, kann die Ausschalfrist durchaus 28 Tage betragen. Diese 28 Tage stehen in direktem Zusammenhang mit der Aushärtung. Niedrige Temperaturen verringern die Hydratation. Im Vergleich zu einer Aushärtung bei 20°C verdoppelt sich die Zeit bis zum Erreichen der gleichen Druckfestigkeit bei einer Aushärtung bei 5°C. Dementsprechend müssen Schalungen doppelt so lange auf den Betonbauteilen verbleiben.
Festlegung des Termins für das Ausschalen
Wollen Sie bauen oder sind Sie der Bauherr eines entsprechenden Projekts, gibt es verschiedene Ansätze, nach denen ein Betonbauer das Ausschalen vornehmen kann. Entweder richtet er sich nach den Tabellen der geltenden DIN-Normen, lässt einen entsprechenden Druckfestigkeitsversuch durchführen oder er verfügt über die nötige Erfahrung.