Die klassische Verarbeitung von Beton
Ob das frostsichere Gießen von Betonfundamenten, der Betonestrich oder die Terrasseneinfassung aus Beton, schon die klassischen Verarbeitungsmöglichkeiten des Kunststeins sind enorm breit gefächert. In den letzten Jahren hat sich das Bewusstsein für Beton stark verändert.
Das veränderte Bewusstsein für Beton
Der Baustoff wird auch in seiner puristischen Ästhetik wahrgenommen und ist ein wichtiges stilsetzendes Element geworden. So sind heute Anwendungen hinzugekommen, die noch vor wenigen Jahren zumindest in der jetzigen Quantität undenkbar gewesen wären:
- Lampenständer und selbst Lampenschirme aus Beton
- Schreibtischutensilien aus dem Zement-Gemisch
- Küchenarbeitsplatten und ganze Küchen aus Beton
- Waschtischauflagen und Waschbecken aus Beton
- Wandreliefs, Trittsteine, Pflaster und andere Garten- und Terrassen-Accessoires aus dem Baustoff
Gegenstände und Baumaterialien aus Beton selber in Formen gießen
Besonders die letztgenannten werden von immer weniger Heimwerkern fertig gekauft. Der Trend zum eigenständigen Gießen von Bauteilen und Gegenständen aus Beton oder Zementleim hält nicht nur ungebrochen an, er gewinnt auch immer mehr Anhänger. Inzwischen ist sogar zu beobachten, dass immer mehr Tüftler und Bastler sogar die Silikonformen für das anschließende Ausgießen mit Beton selbst anfertigen.
Das Gießen von Beton in Formen gut vorbereiten
Dabei ist aber bereits das Gießen von Beton in Formen nicht ganz so einfach, wie es so mancher Anbieter von Silikonformen gerne vermitteln möchte. Zunächst einmal kommt es auf die richtige Konsistenz des Betons an. Viele Heimwerker, die erstmalig mit Beton arbeiten, denken dabei, je flüssiger, desto besser. Schließlich lässt sich flüssiger Beton deutlich besser gießen.
Zu viel Wasser ist schädlich
Allerdings kann durchschnittlicher (herkömmlicher) Zement rund 40 Prozent Wasser chemisch und physikalisch binden. Der Rest, das Überschusswasser, muss wieder aus dem Beton. Das ist deutlich zu sehen, wenn der Beton blutet. Dabei bilden sich zahlreiche Kapillarporen im Innern des Betons. Dadurch wird das Material instabiler und mittelfristig anfälliger für äußere Einflüsse (Sauerstoff, Wasser, Schmutzpartikel usw.). Daher neigt zu flüssig gegossener Beton für das Gießen in Formen auch zum Reißen.
Die richtige Konsistenz von Beton für Gussformen
Für die richtige Steifigkeit sollte der Beton eher eine zähflüssige Konsistenz besitzen. Dann ist auch nicht so viel Wasser im Beton und es bilden sich weniger Poren. Das anschließende Austreiben von Luft ist damit dann deutlich einfacher. Auch dieses Verdichten vom Beton unterstützt die Stabilität und damit Langlebigkeit des in Formen gegossenen Betons. Letztendlich werden Sie etwas üben müssen, bis Sie die richtige Konsistenz für sich gefunden haben. Immer wieder sind Vergleiche bei der optimalen Konsistenz mit der von Quark zu hören. Der ist ja bekanntlich ebenfalls eher steig als fließfähig.
Formen mit Trennmittel behandeln
Wichtig ist auch die Verwendung eines Trennmittels, mit dem Sie die Gießform einstreichen. Es gibt spezielle Betontrennmittel, aber auch Kriechöl wie beispielsweise WD40 eignet sich hervorragend. Einzeltstücke, also wenn der Erhalt der Gießform eher sekundär ist, können selbst mit ordinärem Salatöl eingestrichen werden. Letztendlich müssen Sie entscheiden, was für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist. Nachdem der Beton dann in die Form gegossen wurde, müssen Sie ihn noch verdichten.
Geräte und Werkzeuge zum Verdichten
Für Formen zum Gießen von Gehwegplatten, Wandplatten, Balustraden, Säulen oder auch kleineren Gegenständen wie Vasen oder Kugeln eignen sich Rütteltische. Sie können aber auch Innenverdichter verwenden, die jedoch in der Anschaffung etwas teurer sind.
Beton weder zu lange noch zu kurz verdichten
Wichtig ist auch hier wieder, die optimale Zeitspanne zum Verdichten zu „erfahren“. Auf der Betonoberfläche darf sich nur eine dünne Schicht Zementschleier bilden. Andernfalls, wenn Sie den Beton in der Gießform zu lange verdichten, können sich schwere Materialien wie Kies nach unten absetzen und es bilden sich unerwünschte Schichten mit schlechten Betoneigenschaften. Je nach Umgebungstemperatur und Aushärtzeit müssen Sie den Beton auch regelmäßig bis zur Entnahme aus der Gießform wässern.
Aushärten bzw. das Trocknen des Betons in der Gussform
Mehr zur Trocknungszeit von Beton erfahren Sie hier. Bei dieser Trocknungszeit, die sich besser als Aushärtzeit beschreiben lässt, kommt es darauf an, dass dem Zement nicht zu viel Wasser durch Verdunstung entzogen wird. Auch das kann sich negativ auf die Stabilität des fertigen Betongussteils auswirken.
Zum Gießen werden oft Formen aus Silikon oder widerstandsfähigem Kunststoff verwendet. Ebenso können Sie aber auch andere Materialien wie Holz oder Metall verwenden. Jedoch muss bei der Verwendung von Holz die Saugfähigkeit berücksichtigt werden – so, wie auch bei einer entsprechenden Verschalung vom Beton. Zudem müssen Sie das Schwinden des Betons berücksichtigen, wenn Sie komplexe Innenformen bauen wollen.