Manuell gemischter Beton
Der herkömmlich per Hand oder Mischmaschine gemischte Beton wird beinahe schon entsprechend abwertend auch als Behelfs- oder weniger drastisch als Baustellenbeton bezeichnet. Alleine dieser Umstand zeigt schon auf, wie hoch die Qualität von Beton sein.
Keine Betonarten, dafür Rezepturen und Verarbeitungstechniken
Je nach Verwendung werden über das Beton mischen die Betonarten bestimmt. Wobei aber auch erwähnt werden sollte, dass es Betonarten an sich nicht gibt, vielmehr aber unterschiedliche Rezepturen und Verarbeitungstechniken. Damit können dann mit den Grundzutaten Zement, Wasser und Zuschlag unterschiedliche Betone hergestellt werden:
- Beton für Fundamente (Punkt- und Streifenfundament, Bodenplatten)
- Beton für nicht tragende Bauteile
- Beton mit einer besonders glatten Oberfläche
- Beton, der wasserdicht ist
- Beton, der unter Wasser verarbeitet werden kann
- Beton mit besonders hoher Druckfestigkeit
Verdichten des Betons nach der Herstellung
Wichtig bei der Betonherstellung ist aber auch das Nachbehandeln des Betons. Durch Verdichten wird die Qualität des Betons ebenfalls erheblich beeinflusst. Eine ebenso wichtige Funktion gibt es während der umgangssprachlichen Beton Trockenzeit. Umgangssprachlich, weil Beton nicht trocknet, sonders aushärtet. Das vorzeitige Trocknen von Frischbeton muss sogar unterbunden werden.
Andere wichtige Eigenschaften bei der Betonherstellung
Des Weiteren sind auch noch andere Eigenschaften von enormer Bedeutung. Darunter fällt der Wasser-Zement-Wert (w/z-Wert), die Körnung des Zuschlags, Mischdauer, Besonderheiten bei der Verarbeitung (beispielsweise Fallhöhe beim Gießen).
Der Wasser-Zement-Wert (c/w-Wert)
Der Wasser-Zement-Wert gibt das Mischungsverhältnis von Zement zu Wasser an. Zement ist prinzipiell ein Kleber, der mit Wasser chemisch reagiert. Wie bei jedem Kleber führt eine große Menge an Flüssigkeit zu einem entsprechend flüssigen Kleber, wobei aber die Klebeeigenschaften darunter leiden. Herkömmlicher Zement kann rund 40 Prozent Wasser binden (circa 15 Prozent physikalisch und 25 Prozent chemisch). Folglich sollte der Wasseranteil bei höchstens 40 Prozent liegen.
Die Trocknungszeit bzw. das Aushärten von Beton
Übrigens geht es beim Aushärten von Zement ebenfalls darum, Sorge zu tragen, dass dieses Wasser nicht vor dem Aushärten verdunsten kann, da es dem Zement ansonsten als Bindemittel fehlt. Zu viel Wasser muss jedoch dem Beton entweichen, also bilden sich Kapillarporen, die die Qualitätseigenschaften ebenfalls beeinträchtigen. Außerdem führt zu viel Wasser wie auch zu langes Verdichten dazu, dass sich die Betonmischung entmischt. An der Oberfläche bildet sich eine Zementschleierschicht, an der Unterseite finden sich die großen Kieszuschläge.
Der Zuschlag und seine Auswirkungen
Die Eigenschaften des Zuschlags wirken sich direkt auf die Betonqualität aus. Sand oder Kieszuschlag mit der Bezeichnung 0/16 gibt beispielsweise die kleinste und die größte enthaltene Korngröße an. Der Zuschlag ist nichts anderes als ein Füllstoff, um Zement einzusparen. Daher müssen die Korngrößen ebenfalls im entsprechenden Verhältnis gemischt sein, damit der Zuschlag auch kleinste Bereiche zwischen großen Körnungen ausfüllt und möglichst wenig Zementleim zwischen den Körnungen ist. Um die Oberfläche des Zuschlags gering zu halten (auch das spart Zementleim), sollte die Körnung möglichst rund sein.
Betonherstellung ein Zusammenwirken vieler Faktoren
Letztendlich hängt die Qualität bei der Herstellung vom Zusammenspiel vieler einzelnen Faktoren ab. Zu detailliert kann Behelfs- oder Baustellenbeton, der manuell oder mit einer herkömmlichen Mischmaschine gemischt wird, gar nicht berechnet werden. Allerdings schließt das nicht aus, dass echte Profis so auch sehr hochwertigen Beton herstellen können, es ist aber die Ausnahme.
Schrittweise Anleitung zum Herstellen von Beton
- Zement
- Wasser
- Zuschlag (Sand, Kies in entsprechender Körnung)
- Zuschlagmittel
- Zuschlagstoffe
- Trennmittel beim Gießen von Beton in Formen oder für Schalungen
- Betonmischmaschine
- Schaufel
- Stock zum Verdichten
1. Mischungsverhältnisse als Anleitung zum Beton herstellen: Zement und Sand
Von der Menge des Zuschlags und der vorhandenen Körnung wird die Betonqualität ebenfalls maßgeblich beeinflusst. Stimmen bestimmte Kriterien beim Zuschlag, lässt sich auch sehr magerer Zement herstellen, beispielsweise im Mischungsverhältnis 1:6 oder sogar 1:7. Für den Heimwerker gilt jedoch, dass er ohne Erfahrungen am besten mit einem Mischungsverhältnis von 1:4 fährt. Das ebenfalls oft erwähnte Mischungsverhältnis von 1:3 dagegen kann zu einem relativ fetten Beton führen.
2. Zement und Wasser
Deshalb sollten Sie es durchaus mit dem Mischungsverhältnis 1:4 versuchen. Sie werden überrascht sein, wie gut die Betonqualität ist. Das beschriebene Mischungsverhältnis bezieht sich auf Zement und und Sand, also bei 1:4 1 Teil Zement auf 4 Teile Sand. Wie zuvor bereits erklärt, bindet herkömmlicher Portlandzement rund 40 Prozent Wasser ab. Daher sollte hier als Berechnungsgrundlage die Faustregel 4 Liter Wasser auf 10 kg Zement ansetzen.
3. Die optimale Zuschlagskörnung
Auf einen Sack Zement wären das 10 Liter Wasser. Die Körnung für einen gewöhnlichen Baustellenbeton liegt dabei bei 0/16. Mit einer höheren Körnung, zum Beispiel 0/32, erhalten Sie eine bessere Festigkeit, aber schlechtere Eigenschaften zum Verdichten. Letztendlich können Sie aber auch Zuschlag in 0/4 verwenden – ganz danach, was Sie aus Beton herstellen möchten.
4. Nach dem Herstellen die richtige Verarbeitung
Der Beton, also die verschiedenen Stoffe, werden nun circa drei Minuten miteinander vermischt. Beim Einfüllen oder Gießen in die Schalung müssen Sie beachten, dass sich der Beton ab einer Fallhöhe von 1,5 m ebenfalls schnell entmischt. Nach dem Gießen des Frischbetons muss dieser noch verdichtet bzw. entlüftet werden. Dazu können Sie mit einem Holzstiel buchstäblich und ausdauernd im Zement „stochern“. Aber auch das Schlagen gegen die Schalung oder das Schlagen mit der flachen Schaufel auf den Zement wird oft angewandt. Professionell wäre natürlich ein Rütteltisch oder Innenverdichter – wieder abhängig von der Verwendung.