Maßgebliche Faktoren für die Auswahl der Deckenkonstruktion
Nutzlast
Das wichtigste Kriterium für die Auswahl und Planung einer Deckenkonstruktionsweise ist natürlich die Nutzlast, die die Decke später tragen muss.
Abhängig von der individuellen Statik des Gebäudes (Dachlast wird in die oberste Geschoßdecke oder direkt ins Mauerwerk abgetragen) kann die Nutzlast sehr unterschiedlich sein.
Auch die geplante Nutzung des über der Decke liegenden Geschoßes spielt eine Rolle für die Nutzlast, die die Decke bewältigen können muss.
Schallschutz und Brandschutz
Diegewünschten oder erforderlichen Schallschutz- und Brandschutzeigenschaften spielen ebenfalls eine Rolle für eine Deckenkonstruktion.
Wärmeschutz
Hinsichtlich des Wärmeschutzes sollte eine Deckenkonstruktion ebenfalls schon von vornherein optimiert werden, auch wenn bei einzelnen Geschoßdecken später noch eine nachträgliche Dämmung erfolgt.
Konstruktionsaufwand
Neben den schon erwähnten Faktoren, die auf die Konstruktionsauswahl bei der Decke einen direkten Einfluss nehmen, kommen auch noch die wirtschaftlichen Faktoren in Betracht:
- Kostenrahmen für die Deckenkonstruktion
- Verfügbarkeit schwerer Kräne (wenn nicht, sind einzelne Fertigteildecken ausgeschlossen)
- Zeitraum für die Errichtung (schneller oder langsamer Baufortschritt)
Konstruktionsarten im Überblick
Flachdecke
Die Flachdecke enthält keine Träger, wie sonst beim Stahlbetonbau. Sie ist nur punktförmig durch Stützen ab gestützt. Der Vorteil liegt hier eindeutich in der einfacheren Schalung und der simplen Herstellung. Die Planung und Bemessung der Bewehrung ist dafür aber wiederum aufwändiger.
Nachteilig sind aber die höhere Verformbarkeit und das höhere Deckengewicht als bei anderen Konstruktionsarten. Ab Stützweiten von 9 Metern kommt für solche Decken nicht mehr Stahlbeton, sondern Spannbeton zum Einsatz.
Elementdecke
Die Elementdecke hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Sie wird aus Halbfertigteilen hergestellt, die mit Aufbeton versehen werden. Das erfordert einen entsprechend geringeren Aufwand bei der Schalung, kann aber Probleme mit sich bringen. Lesen Sie hier mehjr dazu.
Hohldielendecke
Hohldielendecken werden als technisch veraltet angesehen, aber fallweise noch eingesetzt. Sie bestehen aus durchlöcherten Deckenelemente, die ohne Kran platziert werden können und nach dem Verbinden einfach zu einer monolithischen Decke vergossen werden.
Spannbeton-Fertigdecke
Die Vorteile dieser Deckenkonstruktion sind aus Spannbeton gefertigt. Ihre Bewehrung ist vorgespannt, und erhöht somit die Stabilität des Bauteils auf zwei Achsen. Verwendet werden dazu mit Hohlkammern versehen Spannbetonelemente.
Die Zeitabläufe sind sehr rationell gestaltet, was auch zu einer Kostenreduktion führt. Alle Elemente werden auf der Baustelle zur fertigen Decke zusammengefügt, sie können auch Heizungs- und Lüftungselemente enthalten, die dann ebenfalls gleich mit eingebaut sind.
Andere Konstruktionsweisen
Hourdisdecke
Man findet diese Deckenkonstruktion oft im Bestand oder bei Sanierungen, aber auch bei kleineren Bauwerken. Eingesetzt werden Tonhohlplatten (auch für Trennwände eingesetzt), die sogenannten „Hourdis“, die man einfach zwischen Stahl- oder Holzträger hängt.
Vollholzdecke
In Holzbauten kann auch eine Vollholzdecke zum Einsatz kommen. Das bietet sich durchaus auch bei Massivbauten an. Vorteil sind vor allem die schnelle und einfache Montage ohne die Einbringung von hohen Mengen an Baufeuchte. Die Decken sind sofort begehbar.
Es gibt sie auch als Fertigbauteile, die besonders schnell verarbeitbar sind, und durch die Vorfertigung ab Werk auch recht kostengünstig. Die natürliche Wärmedämmfähigkeit von Massivholz ist hier natürlich ein sehr wesentlicher Vorteil.