Preise und Bezugsquellen
Betonringe kann man im Baustoffhandel als sogenannte Schachtringe kaufen. Zur Auswahl stehen Bodenringe, die, wie der Name schon verrät, einen Boden aufweisen, und Schachtringe mit bereits eingebauten Steigeisen, aber auch sogenannte Schachthälse – die Oberteile für einen Schacht.
Für einen Meter Durchmesser muss man je nach Betonqualität und Ausführung und je nach Höhe des Rings mit einem Preis von zwischen 40 und 90 Euro rechnen – bei einem Meter Durchmesser auch mit einem Gewicht von rund 200 kg aufwärts. Kleinere Durchmesser sind dann natürlich entsprechend günstiger, oft aber schwer zu bekommen. Gelegentlich werden Betonringe im Internet auch gebraucht angeboten – hier muss man wegen des hohen Gewichts aber natürlich auf die Transportkosten achten.
Gewerbliche Verwendung
Aus Betonringen können auch Rohrleitungen stückweise zusammengesetzt sein – sie stellen im eigentlichen Sinn nur besonders kurze Betonrohre dar, und werden von den selben Normen erfasst, wie Betonrohre auch. Horizontal unter der Erde verlegt bilden sie Leitungen, vertikal verlegt Schächte, die ebenfalls zur Leitung von Abwässern aber auch zum Verstärken von Schächten eingesetzt werden.
Eine Art Beton als Baumaterial für unterirdische Abwasserleitungen und -kanäle war schon den alten Römern bekannt – er hieß damals römischer Zement.
Einsatz im Privatbereich
Im Bereich von Privathäusern und privaten Liegenschaften werden Betonrohre und Betonringe für zwei besondere Zwecke eingesetzt: zum Ausschachten von Brunnen und zum Bau von Sickergruben.
Brunnenbau
Eine ausgehobene Grube muss entsprechend gesichert werden, um zu verhindern, dass sie einstürzt. Das ist auch beim Brunnenbau wichtig, wo häufig besonders tief ausgeschachtet wird. Da Betonringe ein hohes Gewicht haben, ist es oft schwierig, sie in einen bereits ausgehobenen Schacht hinabzulassen – man kann deshalb auch den Schacht direkt unter dem Ring anlegen und den Ring immer wieder nachsacken lassen. Auf diese Art und Weise wird der Schacht gleichzeitig ausgehoben und gesichert.
Sickergrube
Beim Bau einer Sickergrube müssen die Betonringe zusätzlich verfugt werden, außerdem benötigen Sie eine Überlauföffnung und einen passenden Deckel. Der kann ebenfalls aus Beton sein, Kunststoff oder Metall ist aber wesentlich leichter.
Tipp: Verwenden Sie immer nur Ringe mit einem Durchmesser, der gerade so groß wie nötig ist – alles andere ist unnötige und sehr schwere Arbeit.
Wohnen im Betonrohr
Wie einst Diogenes in seiner hölzernen Tonne, so hat sich ein findiger Designer ein Haus in ein Betonrohr – vielmehr in einen Betonring für Abwasserrohre – gebaut. Jüngst wurde die skurille Idee aufgegriffen und in Bottrop das erste „Betonhotel“ in Deutschland im Berne Park eröffnet. Insgesamt fünf Betonrohre stehen hier als Schlafplatz zur Verfügung, für den jeder nach voriger Buchung zahlen darf, was er möchte. Wiewohl das Konzept aus finanzieller Sicht wohl wenig zukunftsweisend ist, könnte sich die Wohnform durchaus in Zukunft noch öfter finden. Immerhin ist es das am schnellsten aufgestellte und am leichtesten transportierbare Fertigteilhaus, dass es bei den großen Ausführungen durchaus auf bis zu 12 Quadratmeter bieten kann, mit einem zusätzlichen, fast ebenso großen Stauraum unter dem eingezogenen Boden. Und viel bequemer als zu Diogenes Zeiten. Selbst unterirdisch angelegte „Wohnröhren“ wären denkbar, und würden wegen der Bodenwärme sogar mit sehr geringen Heizkosten auskommen.
Link: www.beton-campus.de
Betonringe im Garten
Wer keine eckigen Beete mag, kann statt dem Setzen von L-Steinen auch einfach einen Betonring versenken und entsprechend als rundes Beet verwenden. Auch eine runde Kiesfläche oder die Begrenzung für einen kleinen Brunnen im Garten lassen sich mit Betonringen realisieren. Achten Sie aber unbedingt darauf, vor dem Setzen der Betonringe ein entsprechend tragfähiges Fundament aus Basalt-Split-Sand-Gemisch und gegebenenfalls auch einer tragenden Mörtel- oder Betonschicht zu schaffen, da die Betonringe sonst mit der Zeit durch ihr hohes Gewicht einsacken könnten.
Vor dem Setzen von Betonringen immer ein geeignetes Fundament schaffen!
Betonringe können alternativ auch als Pflanzsteine verwendet werden – dazu eignen sich vor allem die kleineren Ringe. Wenn horizontal entsprechend Platz vorhanden ist, kann man auch mit Betonringen ebenso wie mit Pflanzsteinen eine Hangbefestigung bauen. Der Hinterfüllung kommt hier aber eine genauso große Bedeutung zu wie auch beim Bauen mit Pflanzsteinen, auch das Fundament muss mindestens genauso tragfähig ausgeführt werden.
Kreatives Bauen im Garten
Ein steinerner Brunnen oder ein rundes Bassin? Die Auflage für einen steinernen Tisch oder eine mehr als nur robuste Sitzgelegenheit? Alles kein Problem mit Betonringen. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt. Für eine interessante Gestaltung kann Beton auch mit Betonfarben gestrichen oder bis zum Glanz glattgeschliffen werden, wie man das auch mit Betonböden macht.
Auch mit U-Steinen lassen sich Betonringe unter Umständen kombinieren – auf eine ausreichende Befestigung muss man dabei aber immer achten, vor allem im Hinblick auf das hohe Gewicht der Betonsteine und die damit auf die Befestigung wirkenden Kräfte.
Betonringe lassen sich also nicht nur in ihrem ursprünglichen Sinn nach verwenden, sondern bieten durchaus auch kreative Gestaltungsmöglichkeiten für den eigenen Garten – oft sogar viel kostengünstiger als Pflanzsteine und L- und U-Steine.
Die Kanalisation besteht nicht immer aus Betonrohren
New York ist schon eine alte Stadt – vor allem die Gegend um Manhattan wurde schon früh besiedelt. Aus dieser Zeit stammen auch noch einige alte Abwasserrohre in New York, und die sind nicht aus Metall – sondern aus Bambus! Seit mehreren hundert Jahren verrichten sie hier problemlos ihre Dienste. Sie stammen noch aus der Gründungszeit von New York, als die Stadt noch New Amsterdam hieß, und der berühmte Peter Stuyvesant noch in der Gegend weilte.