Zuerst die Lastsituation des Gebäudes prüfen
Bevor ein Durchbruch in einer tragenden Wand ausgeführt wird, sollten die Auswirkungen auf die Statik des Gebäudes geprüft werden. Nicht immer und überall ist ein Durchbruch möglich. An falscher Stelle oder zu groß dimensioniert kann es zu Setzungsschäden im Mauerwerk kommen, die von feinen Rissen im Putz bis hin zu Mauerwerksverschiebungen reichen können.
Ist der Durchbruch statisch möglich, muss er nach oben mit einem Sturz gesichert werden. Folgende drei Sturzbauteile mit abnehmender Standsicherheit sind möglich:
- Eisen- oder Stahlträger
- Betonquader
- Holzbalken
Bei kleineren Durchbrüchen, z.B. in der Breite einer herkömmlichen Zimmertür, ist in der Regel ein Betonsturz ausreichend.
Positionierung und Auflagefläche
Der Betonsturz wird als waagerechtes Stützelement beidseitig der oberen Ecken des Durchbruchs in das Mauerwerk eingesetzt. Die Höhe des Elements muss der Höhe des Durchbruchs entsprechen.
Auf beiden Seiten sind Maueraussparungen von mindestens 25 cm Breite herzustellen. In diese wird der Betonsturz eingesetzt. Handelt es sich bei dem Mauerwerk um eine Betonsteinmauer oder eine massiv gemauerte Wand, genügen diese beiden Auflager. Befinden sich in der tragenden Wand „ausgefüllte“ Hohlräume, wie z.B. bei Skelett- oder Fachwerkkonstruktionen, so ist der Betonsturz auf senkrechten tragenden Elementen abzustützen.
Berechnung des erforderlichen Betonsturzes
Als Berechnungsgrundlage ist das Gewicht des über dem Sturz liegenden Mauerwerks zu ermitteln. Für schweres Ziegelmauerwerk wird ein Kubikmeter mit einem Gewicht von 1500 kg angenommen.
Zur Berechnung wird die Wanddicke mit der Wandfläche in Quadratmetern multipliziert, um das Volumen des Mauerwerks oberhalb des Sturzes zu erhalten. Dieser Kubikmeterwert wird mit 1500 kg multipliziert und ergibt das Gewicht, das auf dem Betonsturz lastet.
Ein Betonsturz trägt eine Last, die in der Einheit Kilonewton pro Meter (kN/m) berechnet werden kann und als sogenannter pk-Wert angegeben wird. Der Sturz muss mindestens das Eineinhalbfache des berechneten Wandgewichts aufnehmen können.