Schlitze fräsen
Schlitze können in eine Betonwand nachträglich nicht so einfach gefräst werden. Einerseits ist das Fräsen von Beton sehr mühsam und anstrengend, andererseits spielt auch die Bewehrung eine Rolle.
Gerade Fertigbetonteile verfügen über eine sehr feine, aber dicht beieinander liegende Bewehrung, die ein Fräsen nicht so einfach macht. Bei Ortbetonteilen kann man zumindest Schlitze bis 1,5 cm Tiefe fast immer durch Fräsen herstellen, ohne mit der Bewehrung in Konflikt zu geraten.
Allerdings sollte man immer auch darauf achten, dass möglicherweise die Statik von Betonwänden beeinträchtigt wird. Im Zweifelsfall sollte man sich hier in jedem Fall von einem Fachmann (Statiker) beraten lassen. Zudem muss man darauf achten, dass die sogenannte dichte Überdeckung der Bewehrung bestehen bleibt (in der Regel mindestens 5 cm). Ansonsten kann eine eintretende Karbonatisierung die Lebensdauer des Betons stark beeinträchtigen.
Unterputzdosen
Das alles gilt nur für die Schlitze selbst. Unterputzdosen (die meist auch nötig sind) stellen noch ein viel größeres Problem dar.
Geeignete Werkzeuge
Heimwerker-Mauernutfräsen sind mit dem Werkstoff Beton (und ganz sicher mit der Bewehrung) meist überfordert. Profi-Geräte kommen mit Beton meist noch zurecht, sind aber entsprechend teuer.
Elektrische Meißelhämmer sind ein in der Regel besser geeignetes Werkzeug, allerdings ist das „Schlitze kloppen“ damit auch wesentlich aufwändiger und die Schlitze werden viel ungenauer, selbst wenn man viel Übung und Kraft mitbringt.
Abbruchhämmer sollte man dafür wiederum nicht einsetzen, weil sie bereits derart leistungsstark sind, dass sie kaum mehr vernünftig zum Schlitzen einzusetzen sind.
Bei der Ausführung muss man außerdem sehr genau darauf achten, dass Schlitze nicht krumm werden. Dann sind sie nämlich unbrauchbar.
Alternative Lösungen
Um das Problem mit den Schlitzen im Beton zu umgehen gibt es gleich mehrere Lösungen:
- Aufputz-Verlegung
- Vorsatzwände
- Verlegung durch den Fußboden
Aufputz-Verlegung
In vielen Fällen kann man nach einigem Suchen einige recht flache und formschöne Aufputzsysteme finden, die optisch noch einigermaßen ansehnlich sind und zum Raum passen. Ein den anderen Schaltern ähnelndes Design ist dabei auch immer hilfreich. Ebenfalls hilfreich können – gerade in Küchen- oder Wohnbereichen – sogenannte Installationsschienen sein.
Vorsatz-Wände
Wenn ohnehin in größerem Umfang saniert wird, kann man durchaus das Anlegen einer (gedämmten) Vorsatzwand überlegen. Im entstehenden Hohlraum können dann problemlos Kabel und Unterputzdosen eingebaut werden.
Verlegung durch den Fußboden
Wenn auch der Fußbodenbelag erneuert wird, kann man auch dort eventuell Kabel verlegen. Beim Schlitzen des Estrichs sollte man aber vorsichtig sein, da später darauf keine Fliesen oder starre Bodenbeläge verlegt werden können (sie würden reißen). Das sollte also nur eine absolute Notlösung sein.