Birnbaum und „Schweizer Birnbaum“
Während traditionelles Birnbaumholz tatsächlich nur das Holz des entsprechenden Obstbaums meint, bezeichnet „Schweizer Birnbaum“ als Handelsname ein sehr hochwertiges Holz, das gedämpft typisch rötlich-braune Färbung und eine warm wirkende Oberfläche annimmt. Es stammt nicht nur von Mostbirnbäumen in der Schweiz, sondern teilweise auch von Elsbeere und Speierling. Es wird vor allem zum Drechseln und Schnitzen verwendet und ist sehr teuer.
Sorten und DIN Bezeichnungen
Birnbäume, die zu den Rosengewächsen gehören, gibt es insgesamt in rund 3.000 Arten, von denen allerdings nur wenige für die Holzgewinnung verwendet werden. Am verbreitetsten sind die Mostbirne und die Kultur-Birne für die Holzgewinnung.
Verwendung | Bezeichnung |
---|---|
Nationale Bezeichung nach DIN | Birnbaum |
Kurzzeichen nach DIN | BB |
Internationales Kurzzeichen nach DIN EN 13 556 | PYCM, EU |
Deutsches Ebenholz
Bei sogenannten „deutschen Ebenholz“ handelt es sich in Wirklichkeit um schwarz gebeiztes Birnbaumholz, das als Ersatz für das deutlich teurere Ebenholz früher sehr häufig verwendet wurde.
Aussehen
Als Reifholzbaum gibt es beim Birnbaum kaum merkliche Farbunterschiede zwischen Splint- und Kernholz.
Maserung
Die Poren von Birnbaumholz sind sehr fein und zahlreich, meist aber kaum erkennbar. Undeutliche, wenig erkennbare Jahresringe, zahlreiche Holzstrahlen. Markflecken können vorkommen, bleiben meist aber auf kleine Flächen begrenzt.
Farbe
Die Farbe von Birkenholz ist meist recht einheitlich und reicht von blassgrau bis rötlich-braun. Auch ein recht intensiver rötlicher Farbton ist möglich. Der Farbton von Birnbaumholz ist allerdings immer standortabhängig, auch der Grad des Nachdunkelns (beim Kernholz) hängt vom Standort des Baums ab. Durch Dämpfen verändert sich die Farbe des Holzes meist deutlich.
Eigenschaften
Die Eigenschaften von Birnbaumholz schwanken in der Regel erheblich, je nach Standort des Baums.
Allgemeine Eigenschaften
Birnbaumholz ist har und sehr fest, dabei aber wenig elastisch. Es kann – je nach Wuchsstandort – sehr spröde sein, und neigt dadurch zum Springen. In den meisten Fällen lässt es sich aber dennoch gut bearbeiten, auch wenn es zu Verwerfungen neigt.
Beständigkeit
Birnbaumholz ist nicht wetterfest, und äußerst anfällig gegenüber Insekten und Pilzen. Ein umfassender Schutz ist daher notwendig. Auch die Neigung zur Kernfäule ist bei Birnbaumholz hoch.
Besonderheiten
Gutes Schnitzholz
Birnbaumholz eignet sich besonders gut zum Schnitzen. Es ist zwar sehr hart, die sogenannten „Steinzellen“ im Holz (verfilzte Zellstrukturen) machen es aber möglich, eine Bearbeitung in alle Richtungen ohne Reißen durchzuführen, so werden auch in Verbindung mit der hohen Härte des Holzes, kleinste Details möglich.
Verwendung
Birnbaumholz kommt vor allem für hochwertige Möbel und Furniere zum Einsatz Daneben spielt es beim Bau von Musikinstrumenten und für Werkzeuge (z.B. Hobel) immer noch eine wichtige Rolle. Besonders hochwertig (und teuer) sind geflammte Furniere.
Traditionelle Verwendung
Früher verwendete man Birnbaumholz häufig zur Herstellung von Formen und Modeln, beipsielsweise für Gebäcke.
Technische Werte
Messwertbeschreibung | Wert |
---|---|
Rohdichte | 069 – 0,80 g/cm³ |
Mittlere Raumdichte | ca. 700 kg/m³ (sog. Darrdichte) |
Druckfestigkeit | 46 – 54 N/mm² |
Biegefestigkeit | 75 – 98 N/mm² |
Preis(e)
Gedämpft kostet Birne rund 1.600 EUR pro m³ als Schnittholz. Das ist mehr als doppelt so teuer wie Buche , und entspricht ungefähr dem Preis hochwertigen Eichenholzes
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