Meist reicht reinigen als Reparatur
Die unterschiedlichen Bohrfutterarten für herkömmliche Bohrmaschinen und Akkuschrauber gleichen sich im Aufbau. Schlagbohrmaschinen und Bohrhammer haben zusätzliche Sicherungsbauteile, um die vertikale Krafteinwirkung abzufangen. Professionelle Bohrfutter können abweichende Aufbauten haben.
Wenn ein Bohrfutter eiert oder klemmt, ist Verschmutzung und Korrosion in der Mehrzahl der Fälle die Ursache. Daher kann vor dem vollständigen Zerlegen des Bohrfutters immer eine Reinigung ein weiteres Reparieren ersetzen.
Reinigungsmaßnahmen zur Reparatur
Nach dem Entfernen des Bohrfutters kann das geöffnete Bauteil mit rostlösendem Spray wie Caramba oder WD 40 eingesprüht werden. Einwirkungszeiten von mehreren Tagen lösen auch tiefer sitzende Korrosion.
Das Erwärmen des kompletten Bohrfutters löst oft fettige Schmutzrückstände, die durch Wischen oder Pinseln aus dem Inneren entfernt werden.
Ein Spiritus- oder Petroleumbad über mehrere Stunden löst ebenfalls alle Verschmutzungen an, die anschließend mechanisch entfernbar sind.
Ein Bohrfutter ist widerstandsfähig und durch Schläge mit einem Hammer, idealerweise mit Gummikopf, fallen gelöste Schmutzpartikel heraus. Ein eventueller Schiefstand der Backen lässt sich durch Schläge ebenfalls ausgleichen.
Bohrfutter zerlegen
Für normale Bohrfutter in Heimwerkermaschinen lohnt sich die feinmechanische Arbeit des kompletten Zerlegens selten. Die Ersatzteilbeschaffung ist nicht immer einfach und durch die Spannvorrichtungen im Bohrfutter erfordert ein erfolgreicher Wiederzusammenbau viel Geschick. Das entscheidende Haltebauteil ist der sogenannte Sprengring, der die mittig liegende Mitnehmerhülse arretiert.
Wenn diese gelöst ist und abgenommen ist, liegt das Bohrfutter offen und kann Stück für Stück auseinandergenommen werden. Eine Sicherungsschraube ist in allen Bohrfuttern, deren Muttergerät über rechte und linke Laufrichtung verfügt, vorhanden. Sie muss mit einem Schraubenzieher nach dem Abnehmen der Backen gelöst werden.