Die richtige Armatur für den Boilerbetrieb
Wenn es an einer Zapfstelle im Hauswassersystem nur eine Kaltwasserzufuhr gibt – entweder weil es im Haus keine zentrale Warmwasseraufbereitung gibt oder weil zu der betreffenden Zapfstelle einfach keine Warmwasserleitung hinführt – muss man lokal für Warmwasser sorgen. Das tut man üblicherweise mit einem Durchlauferhitzer oder einem Boiler. Ein Boiler hat im Gegensatz zu einem Durchlauferhitzer ein Wasserreservoir, in dem er warmes Wasser für den Direktbezug bereithält.
Boiler sind meistens nicht druckfest. Das heißt, dass sie dem Druck des Hauswasserleitungssystems (standardmäßig zwischen 3 und 6 bar) nicht standhalten. Es gibt zwar mittlerweile auch druckfeste Boiler, die nicht druckfesten (offenen) Modelle haben aber noch den größeren Marktanteil.
Für einen nicht druckfesten Boiler brauchen Sie eine Niederdruckarmatur. Damit schützen Sie den Boiler vor zu hohem Druck und vor dem Platzen. Denn eine Niederdruckarmatur schirmt den Boiler durch einen separaten Anschlussschlauch an die Kaltwasserleitung vom vollen Hauswasserleitungsdruck ab. Über diesen Anschlussschlauch fließt das Kaltwasser aus der Hauswasserleitung erst in die Armatur, um von dort beim Zapfen von Warmwasser mit niedrigem Druck in den Boiler nachzuströmen.
Die Armatur an den Boiler anschließen
Wegen des nötigen separaten Kaltwasseranschlusses hat eine Niederdruckarmatur nicht nur 2 Anschlussschläuche wie bei einer normalen Hochdruckarmatur, sondern 3:
- Anschlussschlauch von der Armatur zur Hauswasserleitung
- Kaltwasserzulauf von der Armatur zum Boiler
- Warmwasserablauf vom Boiler in die Armatur
Den von der Armatur abgehenden Kaltwasseranschlussschlauch müssen Sie also direkt an die Hauswasserleitung anschließen. Die anderen beiden Schläuche sind für den Kaltwasserzulauf von der Armatur in den Boiler und den Warmwasserablauf vom Boiler in die Armatur da.
Die Schläuche zum und vom Boiler sind bei den meisten Armaturen mit blau und rot gemäß Kaltwasserzulauf und Warmwasserablauf gekennzeichnet. Der dritte, meist ungekennzeichnete Schlauch gehört an den Kaltwasseranschluss zum Hauswassersystem, wird also direkt an das Eckventil angeschlossen.
Achten Sie bei einer Erstinbetriebnahme eines Boilers darauf, ihn zu entlüften. Dazu drehen Sie das Eckventil und den Hahn auf. Lassen Sie das Wasser in Kalt- und Warmwasserstellung so lange laufen, bis der Strahl nicht mehr sprudelt und spotzt. Wenn der Boiler entlüftet ist und alles dicht ist, können Sie ihn an den Strom anschließen und in Betrieb nehmen.